31. Oktober 2022, 17:35 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Die eigentlich viel zu knapp sitzende Low-Rise-Jeans ist wieder in Mode. Aber wer möchte denn an kalten Tagen freiliegende Nieren oder die völlig normalen Hüftpfunde zeigen? Warum die Hüfthose eher problematisch besonders für das mentale Wohlbefinden der jüngeren Generationen sein könnte, lesen Sie hier bei STYLEBOOK.
Die Low-Rise-Jeans war in den Neunzigern weit verbreitet. Besonders Stars wie Christina Aguilera oder Britney Spears trugen sie und setzten damit Hüftknochen und Taille in Szene. Oftmals unbeabsichtigt zeigten sich dank der Hüfthose aber auch die kleinen Speckpölsterchen oder der Slip, der schon bei einer falschen Bewegung aufblitzte. Zugegeben, durch den heutzutage etwas lockeren Fit verrutscht nicht alles sofort und sowieso ist Haut und sexy Unterwäsche zeigen auch gesellschaftlich nicht mehr so stark in Verruf. Dennoch vermittelt die Low-Rise-Jeans manchen Fashion-Fans ein falsches Gefühl der Selbstwahrnehmung.
Übersicht
An der Low-Rise-Jeans scheiden sich die Geister
Kurz gesagt: Nicht jeder möchte die Hüfthose tragen, weil sich nicht jeder darin wohlfühlen würde. Warum? Der Bauch ist zu sehen und möglicher, aber meist negativ konnotierter Hüftspeck könnte über den Bund hängen. Problem dabei ist, dass Models in den sozialen Medien als Vorzeige-Modell dienen. Wenn beispielsweise Supermodel Bella Hadid mit schlanker Taille und flachem Bauch eine Low-Rise-Jeans trägt, empfinden sich einige junge Mädchen und Frauen schnell als ungeeignete Hüfthosen-Trägerinnen oder gar als zu dick.
Aber so sollte Mode im Jahr 2022 nicht mehr sein! Seit einigen Jahren nimmt man sich ein Beispiel an der Body-Positivity-Bewegung. In der Werbung wird Achsel- oder Beinbehaarung bei Frauen enttabuisiert. Auf Laufstegen oder in Katalogen werden kurvigere Plus-Size-Models präsentiert. Allgemeiner Konsens: Jede Person soll das tragen, worauf sie Lust hat!
Aber dennoch sind wir uns bewusst, dass unsere Selbstwahrnehmung durch Social Media und Influencer oftmals stark beeinflusst wird. Ständig wird die Möglichkeit geboten, sich mit anderen zu vergleichen. Erst recht, was gewagtere Kleidungsstücke betrifft. Die mentale Gesundheit betreffend sind die Low-Rise-Jeans also – immer noch oder wieder – eher ein Dorn im Auge.
Auch interessant: Große Mental-Health-Studie von STYLEBOOK, Die wichtigsten Ergebnisse des Beauty Impact Reports 2022
Generation Z feiert das Comeback der Hüfthose
Die Gen-Z holt die Low-Rise-Jeans zurück, weil sie ihren Kleidungsstil nicht von der Form des eigenen Körpers abhängig machen will. So sehen einige Jugendliche und junge Erwachsene die Mode im Jahr 2022. Doch von vielen ist dieser Fortschritt noch nicht verstanden worden. In einer Zeit, in der gesunde Ernährung, viel Sport und die verschiedensten Diäten einen Boom erleben, sorgt die Low-Rise-Jeans für einen Trend, den auch andere Branchen zum eigenen Vorteil und für das große Geld nutzen könnten. Eine schlimme Vorstellung, dass alle Positivity der letzten Jahre so zunichtegemacht werden könnte.
Y2K-Trend für die Körpermitte Der XXL-Taillengürtel feiert sein Comeback – und so stylen wir ihn 2024
Provokant und sexy Der Tanga-Blitzer ist zurück! Wie wir den Nullerjahre-Trend 2022 tragen
Die 00er-Jahre sind zurück Y2K-Fashion – was verbirgt sich hinter dem Trend?
Hüftjeans im Winter eher ein No-Go
Die Low-Rise-Jeans im Winter gut zu kombinieren ist sowieso tricky. Je tiefer die Low-Rise-Jeans, desto länger müsste das Oberteil sein. Alles andere, neben langen, weiten Pullovern, rutscht aus der Hose heraus und entblößt Bauch und Rücken. Oversized-Pullis lassen den Look aber nur noch formloser wirken. Am besten sehen bauchfreie Oberteile dazu aus. Und diesen Look braucht im kalten Deutschland nun wirklich keiner. Ein positives Zünglein an der Waage: Wir können von Glück sprechen, dass die Hüfthosen mittlerweile nicht mehr so eng sind, wie sie es noch vor zwanzig bis dreißig Jahren waren. Wenn die Hüfte schon eingequetscht wird, werden zumindest die Beine in Ruhe gelassen.