14. April 2023, 18:10 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Sie lieben Miniröcke, kennen aber den Namen Mary Quant nicht? Dann fehlt Ihnen wichtiges Fashion-Wissen. Die britische Modedesignerin hat nämlich in den Sechzigern dafür gesorgt, dass die knappe Unterbekleidung nicht nur salonfähig wurde, sondern bis heute auch für Female Empowerment steht. Alles Wissenswerte zur Geschichte des Minirockes lesen Sie bei STYLEBOOK.
Sie gilt als Legende der Modebranche und die Frau, die den Minirock populär gemacht hat. Nun ist die Britin Mary Quant tot. Sie sei am Donnerstagmorgen im Alter von 93 Jahren friedlich zu Hause gestorben, meldete die britische Nachrichtenagentur PA unter Berufung auf ein Statement der Familie. Doch wer war die Britin, die dafür sorgte, dass Frauen weltweit endlich mehr Beinfreiheit hatten?
Übersicht
Wer war die Designerin Mary Quant?
Mary Quant war eine britische Modedesignerin, die in den Sechzigern als eine der führenden Kräfte der Moderevolution der Swinging Sixties in London bekannt wurde. 1934 in London geboren, begann sie früh, Kleidung aus Bettüberwürfen und Schuluniformen für sich selbst zu nähen und studierte am renommierten Goldsmiths College in London. Dort lernte sie auch ihren späteren Ehemann und Geschäftspartner kennen, Alexander Plunket Greene. Mit 21 eröffnete sie dann ihren ersten Laden in Londons berühmter King’s Road, um der Schickeria Klamotten und Accessoires zu verkaufen. Da niemand die Kleidung entwarf, die sie sich vorstellte, begann sie selbst Mode zu produzieren.
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So entstand der Minirock
Somit wurde Mary Quant schnell zu einer prominenten Figur in der Modebranche. Sie entwarf Kleidung, die von jungen Frauen begeistert aufgenommen wurde, und ihre Designs waren bekannt für ihre auffälligen Farben, frechen Muster und jugendlichen Schnitte. Ihre Looks basierten auf simplen Formen und mutigen Statements. Den Beatnik-Stil der späten Fünfziger kombinierte sie mit starken Farben und kurzen Rocklängen. Hotpants, Bubikragen, bunte Strumpfhosen und PVC-Regenmäntel tauchten neben dem Minirock immer wieder in ihren Kollektionen auf.
Doch warum heißt der kurze Rock eigentlich Minirock?
Fast jeder kann mit dem Begriff Minirock etwas anfangen – dabei war seine Namensgebung eher ein spontaner Einfall. Mary Quant benannte den Minirock nach ihrem Lieblingsauto, dem Mini Cooper.
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Minirock war anfangs gesellschaftlich verpönt
Der Minirock war zu seiner Anfangszeit umstritten und wurde von einigen Teilen der Gesellschaft sogar als kontrovers und verpönt angesehen. In einer Zeit, in der konservative Vorstellungen von Anstand und Moral vorherrschten, wurde der Minirock als unzüchtig oder anstößig betrachtet. Außerdem brach der Minirock mit den traditionellen sozialen Normen, die Frauenkleidung betrafen. Von Frauen in den Sechzigern wurde stets erwartet, dass sie sich „anständig“ und „angemessen“ kleiden. Und genau hier kam die Modeneuheit wie gerufen!
Der Minirock war ein Symbol der Jugendkultur und der rebellischen Haltung der jüngeren Generation. Dies führte zu einem Generationskonflikt, bei dem ältere Generationen den Minirock als Ausdruck von Ungehorsamkeit und fehlendem Respekt gegenüber traditionellen Werten betrachteten. Einige Kritiker – wie Sie es sich denken können, waren es meist Männer – sahen den Minirock als Symbol für die Sexualisierung und Objektivierung von Frauen. Feministinnen feierten den Minirock stattdessen als Ausdruck von Befreiung und Emanzipation. Trotz der anfänglichen Kontroversen hat sich der Minirock im Laufe der Zeit als ein bedeutendes modisches Statement etabliert und ist heute ein akzeptiertes Kleidungsstück in der Modeindustrie.
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Mary Quant erhielt Orden des British Empires (OBE) für Beitrag in Modebranche
Folglich erhielt Mary Quant zahlreiche Auszeichnungen für ihre Beiträge zur Modeindustrie, darunter den Order of the British Empire (OBE) im Jahr 1966. Sie setzte ihre Karriere als Modedesignerin fort und erweiterte ihr Geschäft in den Bereichen Accessoires, Schuhe, Kosmetik und Haushaltswaren.
Und obwohl sie sich ursprünglich 2000 aus dem Modegeschäft zurückzog, bleibt Mary Quant als eine der bekanntesten Modedesignerinnen des 20. Jahrhunderts in Erinnerung.