27. Februar 2023, 16:58 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Jeans, Leder, Sommerstrick und eine Zeitreise in die Nullerjahre: In der kommenden Saison geht modisch einiges. Die Modetrends für dieses Frühjahr und den Sommer sind vor allem eines: bunt gemischt – und zum Teil widersprüchlich. Die Devise lautet derzeit, dass es zu jedem Trend auch einen Gegentrend gibt. Und damit eigentlich auch keine No-Gos mehr.
Das Deutsche Modeinstitut (DMI) macht das „visuelle Stimmungsbild“ der Modetrends für das Frühjahr zwischen Natürlichkeit und dem sogenannten Poptivismus aus. Es gehe zum einen um das „Vergnügen an Weniger und die neue Opulenz der Einfachheit“, heißt es in den Trendinformationen des Instituts für Frühjahr und Sommer 2023. Andererseits gehe es um die Lust, sich richtig auszutoben.
Leinen, Hanf und viel Durchsicht
Konkret zeigt sich das in vielen nebeneinanderstehen Trends, die auf den ersten Blick kaum vereinbar sind. Stücke aus Leinen oder Hanf sehen die DMI-Experten etwa ebenso im Trend, wie fließende und durchscheinende Materialien. Monochrome Looks in Signalfarben stehen auf der einen Seite, auf der anderen Seite pastellige Farbschattierungen. Außerdem angesagt: Zitrus- und Mango-Nuancen, tropische Pflanzendrucke und hyperplakative Graphics.
Man könnte auch sagen: Da ist für jeden was dabei. Und es gibt noch einen weiteren Metatrend: Langlebigkeit. Jagte früher ein Trend den anderen, bleiben diese mittlerweile auch mal mehrere Saisons erhalten. Bestes Beispiel: Y2K. Das modische Comeback der 00er Jahre mit Cargohosen, Low Waist Jeans, Miniröcken, bauchfreien Tops und Plateauschuhen ist auch diesen Sommer noch nicht passé. Ganz im Gegenteil.
Y2K bekommt ein Update
Waren es bis vor kurzem vor allem die jungen Trendsetter der Generation Z, die den Y2K-Stil feierten, käme der nun vermehrt im Straßenbild an. In der kommenden Saison auch mit dem ein oder anderen Update. Tube-Tops oder -Kleider – figurbetont geschnittene, trägerlose Stücke, meist aus elastischem Material – werden im Frühjahr 2023 ein maßgebender Modetrend sein. Auch Y2K wird weitergedacht: Zur hippen Cargohose muss es nicht unbedingt das bauchfreie Top sein. Kombinieren lassen sich die tief sitzenden, lockeren Hosen mit seitlich aufgesetzten Taschen auch zum Longsleeve.
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Sommerstrick, Jeansröcke und Leder
Das Prinzip funktioniert auch mit anderen angesagten Stücken. Sommerstrick etwa: Dieser reiht sich ein in den derzeitigen Trend der transparenten Looks. Gleichzeitig lässt er sich mit einem Top darunter etwas angezogener stylen. Das funktioniert auch mit den grob gewebten Sommerstrick-Stücken mit Lochmuster, die ebenfalls in den aktuellen Kollektionen und Modetrends im Frühjahr zu sehen sind.
Zwei weitere Trends, die in diesem Frühjahr und Sommer eine Rolle spielen:
Oversized-Jeanslooks
Denimstücke sind gefragt – und zwar in weiten Schnitten. Die Hosen sind weiter, die Röcke haben in dieser Saison nicht nur Mini-, sondern auch Maxilänge. Außerdem wird die weiter geschnittene Jeansjacke zum Jeanskleid ebenso wie zur Jeanshose kombiniert. Dieser Trend nennt sich „Denim on Denim“ oder „Texas Tuxedo“ und ist an Lässigkeit kaum zu überbieten.
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Leder, wohin man nur blickt
Die Zeitschrift „Vogue“ nennt den angesagten Leder-Trend „Bikercore“. Das heißt: Leder wird nicht nur mit anderen Materialien, sondern auch untereinander gematcht. Lederjacken werden zu Lederröcken kombiniert, Tops aus Leder zu Lederhosen. Perfekter Modetrend für die kühleren Tage im Frühjahr.
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Spitze für die Füße
Und bei den Schuhen? Da sind die Sneakers einfach nicht mehr wegzudenken, sagt Claudia Schulz vom Deutschen Schuhinstitut. Aber es zeigt sich auch hier der Gegentrend. Die Schuhmode wird femininer. „Das heißt, wir haben wieder spitzere Schuhe“, so Schulz. „Wir haben vielleicht mal einen Sling mit einem kleineren Absatz drunter“. Aber auch in der flachen Variante seien die Schuhe, die vorne an Pumps und hinten an Sandalen erinnern, gefragt.
Daneben angesagt: Pantoletten mit Blockabsatz, Sandaletten mit Plateausohle – und Loafer. Die Halbschuhe zum Reinschlüpfen gibt es mit dicken Sohlen oder in der flachen Variante. Letztere seien besonders im Trend und passten etwa zu Bermuda-Shorts, „auch mit Söckchen“, so Schulz. „Da bekommt das dann einen College-Look.“ Wählt man längere Hosen zu den Loafern, empfiehlt sie darauf zu achten, dass man auch etwas vom Knöchel sieht. Denn wird der Loafer unter einer weit ausgestellten Hose getragen, könne er optisch schnell verschwinden.
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3D-Blüten werten das Outfit auf
Ein weiterer frühsommerlicher Trend: 3D-Blüten. Auf den Schauen waren die auffälligen Stoffblüten bei so manchem Show-Stopper-Outfit zu sehen, also an den extravaganten Stücken und Abendkleidern. Doch sie funktionieren auch im Alltag. Hier kommen Broschen ins Spiel, einfach an das Outfit geklemmt – und machen so den floralen Trend ganz einfach.
Quellen