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Umweltorganisation reicht Beschwerde ein

Lululemon erneut mit Greenwashing-Vorwürfen konfrontiert 

Lululemon steht erneut unter der Kritik
Lululemon steht erneut unter der Kritik Foto: Getty Images
Rebecca Stringa
Redaktionsleitung bei STYLEBOOK

15. Februar 2024, 16:35 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Der kanadische Sportbekleidung-Anbieter Lululemon steht erneut unter Beschuss – diesmal wegen Umweltansprüchen in seiner „Be Planet“-Kampagne. Die Umweltorganisation Stand.earth hat eine Beschwerde bei der kanadischen Wettbewerbsbehörde eingereicht und behauptet, dass Lululemon den Planeten verschmutze, während es seine Umweltfreundlichkeit bewerbe. Mehr dazu lesen Sie auf STYLEBOOK.

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Die internationale Programmdirektorin von Stand.earth, Tzeporah Berman, wirft Lululemon Greenwashing vor und betont, dass das Unternehmen trotz seiner Behauptungen, zur Umwelt beizutragen, tatsächlich stark auf fossile Brennstoffe angewiesen ist und seine Emissionen seit Einführung des „Be Planet“-Slogans drastisch gestiegen sind. Doch das ist nicht die erste Kritik, die Lululemon erhalten hat.

Laut dem letzten „Impact Report“ von Lululemon sind mehr als 60 Prozent der Produkte auf klimaschädliche fossile Brennstoffe angewiesen, die nicht recycelbar sind und Mikroplastik in die Umwelt abgeben. Stand.earth fordert daher klare und genaue Umweltaussagen von Marken, die Übertreibungen vermeiden.

Die Senior Corporate Climate Campaigner bei Stand.earth, Rachel Kitchin, kritisiert zudem, dass einige der größten Zulieferbetriebe von Lululemon keine Maßnahmen zur Reduzierung ihrer negativen Umweltauswirkungen ergriffen haben. Sie fordert Lululemon auf, aus der Kohle auszusteigen und auf saubere Energie umzusteigen, wenn das Unternehmen seine Umweltversprechen wahr machen will.

Das sagt Lululemon zum Vorwurf

Auf eine Nachfrage von STYLEBOOK antwortete das Unternehmen wie folgt: „Seit 2011 legen wir dem CDP (Carbon Disclosure Project) jährlich unsere Fortschritte in Sachen Klimaschutz offen und berichten in unserem jährlichen Impact Report über unsere Ziele. Wir sind stolz darauf, dass wir unsere Ziele erreicht haben, 100 % Strom aus erneuerbaren Energien und eine absolute Reduzierung der Treibhausgasemissionen in unseren eigenen und von uns betriebenen Einrichtungen um 60 %. Wir haben unsere Fortschritte in Bezug auf diese Kennzahlen von unabhängiger Seite überprüfen lassen.“

„Die Bewältigung der Klimakrise und eine sinnvolle Skalierung der Lösungen erfordern die Zusammenarbeit in der Lieferkette, Investitionen und Transparenz. Wir engagieren uns weiterhin für die direkte Zusammenarbeit mit unseren Zulieferern, Branchenpartnern, der Zivilgesellschaft und politischen Entscheidungsträgern, einschließlich der UN Fashion Charter for Climate Action und der Bereitstellung von 10 Millionen US-Dollar für den Fashion Climate Fund unter der Leitung des Apparel Impact Institute, um kollektive Klimaschutzmaßnahmen zu beschleunigen“, so eine Unternehmenssprecherin weiter.

Kritik an Lululemon wird immer lauter

Es gibt aber auch weitere Kritikpunkte, die an die Marke herangetragen werden. Ein häufig geäußerter Vorwurf auf der Bewertungs-Plattform „Trustpilot“ betrifft die Preisgestaltung. Viele Kunden empfinden die Produkte von Lululemon als zu teuer im Vergleich zu anderen Sportbekleidungsmarken. Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die begrenzte Größenauswahl und die fehlende Inklusivität in Bezug auf Körpergrößen und -formen.

Darüber hinaus gab es Berichte über Qualitätsprobleme bei einigen Produkten von Lululemon. Kunden haben von Problemen wie Fädenziehen, Pilling oder einem schnellen Verschleiß berichtet. Dies hat Zweifel an der Langlebigkeit und Qualität der Produkte aufkommen lassen.

Gründer schießt sich mit eigenen Aussagen regelmäßig ins Aus

Teilweise richtet sich die Kritik auch gegen den Gründer von Lululemon, Chip Wilson, der in der Vergangenheit mit kontroversen Aussagen und Ansichten in die Schlagzeilen geraten ist. Seine Kommentare zu Körpergrößen und anderen kontroversen Themen haben zu Kritik an der Unternehmenskultur von Lululemon geführt. Sein letzter Skandal:
In einem Interview mit dem Magazin „Forbes“ sagte Wilson kürzlich: „Lululemon versucht, alles für jeden zu sein. Man muss sich aber darüber im Klaren sein, dass man bestimmte Kund:innen nicht haben will.“

Ehemalige Mitarbeiter haben ebenfalls Bedenken hinsichtlich der Arbeitsumgebung und des Umgangs mit Mitarbeitern geäußert.

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Nachhaltigkeit nur eine Farce?

Des Weiteren wird immer wieder die Nachhaltigkeit des Unternehmens bemängelt. Laut „Stern“ protestierten 2022 Kunden gegen den Multimilliarden-Dollar-Konzern. Auslöser war ein Report der australischen Umweltschutzorganisation Action Speaks Louder, der aufzeigt, dass fast die Hälfe der Energie für die Herstellung der Lululemon-Produkte aus Kohle stamme. Eine Erkenntnis, die konträr zur Markenbotschaft steht.

Im Jahresbericht von 2021 gibt die Mode-Marke immerhin zu, dass man in Sachen Klimaschutz „vom Weg abgekommen“ sei: Seit 2018 seien die Emissionen in der Produktion um vier Prozent pro Dollar gestiegen. Allein von 2020 auf 2021 ist der gesamte CO₂-Ausstoß des Labels um 55 Prozent gestiegen. Des Problems sei man sich bewusst. Um die Emissionen einzudämmen, habe man sich verpflichtet, „weiterhin Innovationen in der gesamten Lieferkette voranzutreiben“. Ob hier Green Washing betrieben wird, lässt sich nicht zu 100 Prozent klären, wer jedoch sichergehen möchte, sollte direkt auf Fair-Fashion setzen.

Arbeitsbedingungen in Fabriken laut Medienberichten mangelhaft

Aber auch die Arbeitsbedingungen in den Fabriken sollen unter einem schlechten Stern stehen. In 2020 berichtete „The Guardian“ von menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen. Fabrikarbeiterinnen in Bangladesch behaupteten, dass sie geschlagen und körperlich angegriffen wurden. Arbeiter, die gegen irgendwelche Regeln verstoßen oder früher als erwartet gehen, werden von der Geschäftsleitung beschimpft und geschlagen.

Das Unternehmen wehrte sich vehement gegen die Beschuldigungen. Auf der Website des Unternehmens hieß es laut „The Guardian“ damals: „Wir sind nicht Eigentümer unserer Produktionsstätten, daher wählen wir unsere Produktionspartner mit großer Sorgfalt aus. Unser Ansatz ist es, Beziehungen zu Fabriken aufzubauen, die mit unseren Werten übereinstimmen und unsere Erwartungen an die Beschaffung erfüllen. Unser Ethikkodex für Lieferanten gilt für alle Länder, in denen unsere Produkte hergestellt werden, einschließlich Bangladesch, und stellt sicher, dass unsere Partner ungeachtet rechtlicher und kultureller Unterschiede ein einheitliches Regelwerk befolgen.“

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Wofür ist Lulelemon bekannt?

Lululemon Athletica ist eine kanadische Sportbekleidungsmarke, die 1998 gegründet wurde. Ursprünglich auf Yoga-Bekleidung spezialisiert, hat sich das Unternehmen im Laufe der Jahre zu einer weltweit bekannten Marke entwickelt, die hochwertige Sportbekleidung und Freizeitkleidung anbietet.

Wie sie sich vom Wettbewerb abheben möchte

Lululemon ist bekannt für seine Produkte mit innovativen Stoffen, die Feuchtigkeitsregulierung und Bewegungsfreiheit bieten. Die Marke konzentriert sich laut eigener Aussage darauf, funktionale und gleichzeitig stylische Kleidung für Menschen anzubieten, die einen aktiven Lebensstil pflegen. Die Produktpalette umfasst Yogahosen, Sport-BHs, Oberteile, Jacken, Accessoires – und eben Sneaker, wie Prinzessin Kate sie trägt. Lululemon ist seit seiner Gründung Ende der Neunziger international gewachsen und hat Geschäfte in verschiedenen Ländern eröffnet. Zudem gibt es digitale Inhalte und Einkaufsmöglichkeiten über ihre Website.

Neben seinen Produkten hat sich Lululemon auch auf Community-Veranstaltungen spezialisiert: Die Geschäfte bieten oft kostenlose Yoga-Kurse und andere Events an, um eine enge Bindung zu den Kunden herzustellen. Darüber hinaus zeigt Lululemon soziales Engagement, indem es verschiedene Wohltätigkeitsorganisationen und gemeinnützige Projekte unterstützt, wobei dies eh zum guten Ton heutzutage gehört.

Quellen

Themen Markencheck Nachhaltigkeit
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