11. Mai 2022, 17:13 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Wie nachhaltig arbeiten Modeunternehmen? Wie langlebig sind ihre Produkte? Eine neue Studie ist zu einem ziemlich ernüchternden Ergebnis gekommen.
Immer wieder neue Kollektionen und wenig Transparenz, was Materialien und Herstellung angeht: Die Modeindustrie zeigt weltweit bislang nur wenig Fortschritt beim Klimaschutz. Und so wirklich nachhaltig sind bisher nicht gerade viele Modeunternehmen. Das ist das ernüchternde Ergebnis des „Circular Fashion Index 2022“ der Managementberatung Kearney.
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Die Branche stehe „immer noch am Anfang eines längeren Weges, der über Recycling, längere Haltbarkeit, Mietmodelle und verbesserte Pflegehinweise reicht“, sagte der Kearney-Handelsexperte Mirko Warschun.
Die Studie hatte 150 globale Marken aus 20 Ländern untersucht. Diese wurden in die sechs Kategorien Sport und Outdoor, Unterwäsche/Dessous, Luxus, Premium/erschwinglicher Luxus, Massenmarkt und Fast Fashion aufgeteilt. Im Fokus stand dabei die Frage, wie nachhaltig die Modeunternehmen arbeiten. Dazu gehört zum Beispiel auch, wie sie im Sinne einer Kreislaufwirtschaft den Lebenszyklus ihrer Produkte verlängern.
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Die wenigsten Modeunternehmen arbeiten tatsächlich nachhaltig
Insgesamt schnitt die Branche dabei weiterhin schlecht ab: „Nur sieben Prozent der befragten Unternehmen verwenden in glaubhaftem Maße regelmäßig recycelte Materialien, 54 Prozent nur für einige ausgewählte Artikel und 39 Prozent überhaupt nicht“, berichteten die Verfasser der Studie.
Noch schlechter sei die Lage außerdem bei der Langlebigkeit der Produkte, deren Sicherstellung aufwendiger sei. Umfassende Reparaturdienste wurden demnach von nur fünf Prozent der Modehersteller – vor allem von Luxusmarken – angeboten. Auch der Secondhand-Verkauf werde nur von fünf Prozent der Firmen angeboten. Außerdem offerierten nur zwei Prozent Miet- oder Leasingdienste.
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Luxusmarken sind noch am nachhaltigsten
Auch bei den Kommunikationsmaßnahmen, die einfach und schnell umzusetzen wären, zeigte sich die Branche der Studie zufolge überraschend zurückhaltend. So verzichten 44 Prozent ganz auf Kommunikation zu Nachhaltigkeit. Weitere 40 Prozent gaben außerdem bei den Pflegehinweisen gerade mal die Mindestangaben an. Dabei könnten Modeunternehmen mit diesen Informationen dafür sorgen, dass sich ihre Kunden besser und nachhaltiger um ihre Kleidung kümmert – und so länger tragen kann.
Die höchste Punktzahl erreichen in der Studie Luxus- und Premiummarken dank ihrer ausführlichen Pflegeanleitungen und Reparaturleistungen. Fast Fashion und Unterwäsche/Lingerie hatten hingegen die niedrigsten Werte. Hier seien Secondhand- oder Mietservices schwieriger umzusetzen, hieß es.
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Quelle
– mit Material der Dpa
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