21. Februar 2019, 18:11 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Die aktuelle Gucci-Show, die am Mittwoch im Rahmen der Mailand Fashion Week stattfand, war ziemlich schrill. So schickte Chefdesigner Alessandro Michele seine Models mit skurrilen Masken auf den Laufsteg. Was auf den ersten Blick schräg und teilweise verstörend wirkt, hat einen philosophischen Hintergrund.
Maskenball oder Fashion Show?
Man könnte die diesjährige Fashion-Show von Gucci, die am Mittwoch, den 20.Februar 2019, auch als Maskenball bezeichnen – Designer Alessandro Michele ließ sich bei seiner aktuellen Kollektion für die Saison Herbst/Winter 2019/2020 von dem Konzept „Persona“ inspirieren. Das griechische Wort „Persona“ bedeutet nichts anderes als „Gesicht“ und meint die nach außen hin gezeigte Einstellung eines Menschen. Diese kann mit dem Selbstbild identisch sein, was jedoch kein Muss ist.
Bezug nahm er dabei auf die jüdisch deutsch-amerikanische Theoretikerin und Philosophin Hannah Arendt, die davon ausgeht, dass wir dann zu Person werden, wenn wir uns für eine Persona entscheiden. Alessandro Michele stellt seine Mode somit in einen philosophischen Kontext.
Philosophisches Konzept
Bereits vor der Mailänder Modewoche gab der Designer seinen Gästen einen Hinweis, was sie auf der Show erwartet: die Einladungskarte war eine Maske.
Doch was für eine Art von Maske präsentierten die Gucci-Models auf dem Laufsteg? Neben Masken aus der SM-Szene, sah man ebenfalls Masken, die an schaurige Filmfiguren aus „Das Schweigen der Lämmer“ und „Freitag der 13.“ erinnerten. Aber auch wunderschöne Masken im Stil von Ritterhelmen, mit Pailletten verzierte Tiermasken sowie prunkvolle venezianische Gesichtsbedeckungen in Gold sorgten für offene Münder bei den Front-Row-Gästen. Auch auffällig: der Aspekt „Schutz“. Mit markanten Metall-Stacheln, Knie- und Schienbeinschonern trotzen Gucci-Frau und Gucci-Mann den Gefahren der Welt.
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Die Mode war dagegen ruhig
Die Kollektion selbst, fiel dagegen in großen Teilen etwas ruhiger und schlichter aus. Eher untypisch für Michele, der für seinen expressiven Mix quer durch alle Genres bekannt ist. Gezeigt wurden die Männer- und Frauenkollektion in einer gemeinsamen Show. Fan von strengen Geschlechtertrennungen ist der Designer nämlich nicht.