22. Februar 2018, 12:35 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Halbzeit bei der aktuellen Fashion Week (Herbst/Winter Saison‘ 18/19). Und schon jetzt ist klar, dass die Gucci-Präsentation in Mailand alle bisherigen Shows in den Schatten stellt! Abgesehen von den knallbunten, fast grotesken Gucci-Outfits, fand das Mode-Event in einer Art OP-Saal statt und die Models spazierten mit Alter-Ego-Fake-Köpfen herum. Ganz schön gaga oder durchdachte Show mit Message?
Wer bestimmt, was wir sind? Klingt wie ein Philosophieseminar, ist aber Mailänder Modewoche. Der Mann für solche Grundsatzdebatten heißt Alessandro Michele (46), ist Kreativdirektor von Gucci und seit drei Jahren verantwortlich für den derzeit größten Hype in der Modewelt. Warum, das unterstrich er am Mittwoch anlässlich der bis Montag laufenden Fashion Shows für die Saison Herbst/Winter 2018/19 eindrucksvoll.
Wir sind auch auf Flipboard: stylebook_de – hier folgen!
Es war wie immer ein Aberwitz an Ideen, die er zusammenbringt. Michele erzeugt dabei auf dem Laufsteg Bilder, die auch verstören können. Und dann erst diese Show-Location: ein nachgebauter Operationssaal. In seinen Pressetexten, die eher Essays sind, stößt er wichtige Debatten an. Zum Beispiel: Unsere Identität ist nur eine soziale und kulturelle Konstruktion. Mann oder Frau, Christ oder Muslim (es gab Hidschabs zu sehen), Hoch- oder Straßenkultur – Alessandro Michele hält nichts von solchen Kategorien. Er ist bereits im Posthumanismus. „Cyborg“, so nannte er die Gucci-Show – nach seiner Definition: hybride Identitäten.
Anzeige: Mitesser einfach rausziehen. Mit dieser Maske funktioniert’s!
Inspiriert wurde der Designer von Donna Haraways „A Cyborg Manifesto“, ein Essay, welches sich über das zukünftige Zusammenleben von Menschen, Tieren und Maschinen beschäftigt.
Bei dieser außergewöhnlichen Fashion-Show rückte die neue Winterkollektion 2018/2019 fast in den Hintergrund und hinterließ bei einigen Modebesuchern einen irritierten Eindruck
Wir sind auch auf Instagram: stylebook_de – hier folgen!