3. März 2021, 13:51 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Während die nunmehr 16. Staffel von „Germany’s next Topmodel“ über die TV-Bildschirme flimmert und an Ereignislosigkeit kaum zu überbieten ist, kündigt Model-Mama Heidi Klum zeitgleich die zweite Staffel ihrer Designer-Castingshow „Making The Cut“ an. Staffel eins empfand unsere Autorin bereits als willkommene Abwechslung zu Heidis üblichen Model-Casting-Marathon – und erwartet dementsprechend einiges von Runde zwei des Amazon-Formats. 4 gute Gründe, auch beim zweiten Mal „Making The Cut“ wieder einzuschalten!
Meine Freude war groß, als Heidi Klum mit den Worten „Wir sind zurück!“ bei Instagram die zweite Staffel „Making The Cut“ ankündigte. Gemeinsam mit Tim Gunn wird sie im Sommer 2021 wieder nach dem nächsten Design-Talent der Modewelt suchen. Details zu Staffel zwei wurden bisher noch nicht bekannt gegeben, ich hoffe aber, dass das Konzept ähnlich wie in Staffel eins ausfallen wird. Im vergangenen Jahr wollten 12 Modedesigner aus der ganzen Welt in der Show den ganz großen Durchbruch schaffen und designten Woche für Woche um die Wette. Am Ende entschied Heidi Klum mit dem Satz „you’re making the cut“ bzw. „you’re not making the cut“ über Sein und Nichtsein in der Show. Letztlich machte Jonny Cota das Rennen und konnte das Preisgeld von 1.000.000 Euro (!) einstreichen. Und auch wenn der GNTM-Vergleich bei der Show nahe lag, gefiel mir die Designshow doch um Längen besser.
1. Weniger Drama, mehr Mode
Bei „Making The Cut“ wird – anders als in anderen Klum-Formaten – nicht einfach der nächste Influencer gesucht, der nur irgendwie den Sprung ins Rampenlicht schaffen möchte. In Staffel eins ging es zwar auch um einen attraktiven Gewinn – eine eigene Brand und ein Preisgeld von einer Million Euro – aber vor allem um Mode. Die Kandidaten wurden in der Sendung auf ihrem Weg von der Inspriration bis hin zur Laufstegshow begleitet, Stoffauswahl und Schnittdirektion inklusive. Auch wenn es zwischendurch kurze Show-Einspieler mit Heidi und Tim gab – die es meiner Meinung nach nicht gebraucht hätte – stand generell doch die Modekreation im Vordergrund und nicht etwa das Drama. Das hat „Making The Cut“ einen authentischen Touch verliehen – und für mich damit auch einen Mehrwert gegenüber dem altbekannten, oberflächlichen Castingshow-Konzept.
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Zugegeben, der Mode-Fokus macht das Ganze wohl auch weniger massentauglich, aber dafür umso sehenswerter für eingefleischte Fashion-Fans wie mich. Deshalb hoffe ich umso mehr, dass an diesem Konzept in Staffel zwei festgehalten wird und der Show-Aspekt nicht weiter in den Vordergrund rückt.
2. Vielfältige, qualifizierte Kandidat*innen
Bei den Show-Teilnehmer*innen handelte es sich in Staffel eins nicht um Neulinge in der Modebranche, sondern um eine ausgesuchte Gruppe bereits aktiver Designer mit teils beeindruckenden Lebensläufen: Jobs für hochkarätige Designer wie Oscar de la Renta, eine Ausbildung an der Modeschule Parsons in New York, eigene Shows auf den Fashion Weeks dieser Welt – derartige Projekte hatten einige der Kandidat*innen bereits hinter sich. Darunter auch die deutsche Designerin Esther Perbandt, die es bis ins Finale geschafft und uns in einem Interview von ihren „Making The Cut“-Erfahrungen berichtet hat.
Ohnehin hat mir an der Show das internationale Flair gefallen. Die Teilnehmer*innen kamen aus verschiedenen Nationen, es wurde nicht speziell nach „Germany’s“ oder „America’s next Fashion-Star“ gesucht, es waren auch Teilnehmer aus Belgien, Italien und Shanghai mit dabei. Fraglich ist bloß, wie das in Staffel zwei gehandhabt wird – Stichwort Corona-Pandemie. Fernreisen werden bei der Show wohl kaum möglich sein.
3. „Making The Cut“ ist keine weitere Heidi-Show
Heidi Klum mag zwar das Aushängeschild von „Making The Cut“ sein, letztlich war ihre Rolle in Staffel eins aber gar nicht mal so groß. Sie war lediglich Teil einer fünfköpfigen Jury, spielte insgesamt eher eine Nebenrolle und überließ ihrem Co-Moderator Tim Gunn den Vortritt. Für das amerikanische Format „Project Runway“ stand der Star-Modeberater bereits jahrelang mit der Model-Mama vor der Kamera. Bei „Making The Cut“ übernahm er die Mentoren-Rolle – für die er mit seinem praktischen Fashion-Know-How mehr als geeignet war.
Was ich dabei besonders erfrischend fand: Anders als Heidi es jahrelang bei GNTM gemacht hat und nach wie vor macht, spielte sich der „Making The Cut“-Mentor nicht in den Vordergrund. Er unterstützte die Jung-Designer mit konstruktiver Kritik und stand ihnen mit seiner strengen, aber ehrlichen Art zur Seite, statt sie vorzuführen – ein bisschen so wie Wolfgang Joop, als er noch GNTM-Jury-Mitglied war.
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4. Hochkarätige „Making The Cut“-Jury
Nicht nur der Mentor für die Show war gut gewählt, auch die Jury an sich war hochkarätig besetzt. So galt es in Folge eins und zwei nicht nur Heidi zu überzeugen, auch Designer Joseph Altuzarra, Ex-Chefredakteurin der französischen Vogue Carine Roitfeld, Nicole Richie und Supermodel Naomi Campbell waren mit von der Partie. Vor allem letztere sorgte mit ihren bissigen Kommentaren für den nötigen Unterhaltungswert, sie alle bereicherten die Show aber mit ihrem beeindruckenden Fashion-Background. Ganz zu Schweigen von den restlichen Gastjuror*innen, zu denen etwa Fashion-Bloggerin und Modeunternehmerin Chiara Ferragni zählte, die für mich ein ganz klarer Grund zum Einschalten war.
Auch die angekündigte Jury für Staffel zwei verspricht so einiges. Neben Heidi und Tim werden Moschino-Kreativchef Jeremy Scott und Supermodel Winnie Harlow mit von der Partie sein. Die wurde übrigens durch die 21. Staffel von „America’s Next Topmodel“ bekannt und modelt seither für die ganz großen Brands wie Nike oder Victoria Secret. Meiner Meinung nach kann die Jury damit definitiv mit der aus Staffel eins mithalten – für mich ein guter Grund, um „Making The Cut“ treu zu bleiben.