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Was steckt hinter dem Siegel „Grüner Knopf“?

Grüner Knopf
Das staatliche Textilsiegel „Grüner Knopf” symbolisiert eine faire und nachhaltige Textilproduktion Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild
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STYLEBOOK Redaktion

27. Oktober 2024, 8:19 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Haben Sie schon einmal von dem Siegel „Grüner Knopf“ gehört? Viele haben es schon auf Kleidungsstücken wahrgenommen, doch nur wenige wissen, was es wirklich bedeutet. STYLEBOOK klärt auf.

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Der „Grüne Knopf“ soll Kleidungsstücke markieren, die unter Einhaltung von sozialen und ökologischen Mindeststandards hergestellt wurden. Was das genau bedeutet, erfahren Sie hier.

Was ist der „Grüne Knopf“?

Der „Grüne Knopf“ ist ein deutsches staatliches Siegel für nachhaltige Textilien, das von der Bundesregierung im Jahr 2019 eingeführt wurde. Es kennzeichnet Kleidung und andere textile Produkte, die nach sozialen und ökologischen Standards produziert wurden. Ziel des Grünen Knopfs ist es, faire und umweltfreundliche Arbeitsbedingungen sowie nachhaltige Herstellungsprozesse in der Textilindustrie zu fördern.

Wer bekommt den „Grünen Knopf“?

Die Produzenten von Kleidungsstücken sowie von Matratzen, Bettwäsche und Rucksäcken verpflichten sich zur Einhaltung von bestimmten Sozial- und Umweltstandards. So müssen bei der Herstellung der Produkte Mindestlöhne gezahlt und gewisse Sicherheitsmaßnahmen gewährleistet werden. Kinder- und Zwangsarbeit dürfen ebenso wenig Teil des Produktionsprozesses sein wie der Einsatz gefährlicher Chemikalien.

Unternehmen, die den Grünen Knopf tragen wollen, müssen sich ebenfalls verpflichten, unternehmerische Sorgfaltspflichten einzuhalten. Sie müssen etwa Maßnahmen gegen Menschenrechtsverletzungen in ihren Lieferketten ergreifen und die Einhaltung ökologischer Standards überwachen.

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Warum gibt es das Siegel?

Dem Bündnis hat sich allerdings nur die Hälfte der Branche angeschlossen. Es gibt bereits zahlreiche Siegel wie „Fairtrade“ oder das EU-„Ecolabel“, die decken jedoch nur einzelne soziale oder ökologische Aspekte ab. Anders der „Grüne Knopf“.

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Das sagen Textilbranche und Entwicklungsorganisationen zum „Grünen Knopf“

Der offizielle Branchenverband textil+mode lehnt das Label ab. Zum einen produziere die deutsche Modeindustrie bereits nach höchsten Umwelt- und Sozialstandards. Zum anderen sei ein nationales Siegel in einer globalen Industrie widersprüchlich, zumal es schon jetzt diverse anerkannte Qualitätssiegel gebe. Trotzdem hatten sich nach Ministeriumsangaben bis Ende August bereits mehr als 50 Firmen der Vorprüfung für den „Grünen Knopf“ unterzogen – vom Ein-Frau-Betrieb bis zum multinationalen Unternehmen.

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Die Entwicklungsorganisationen sehen das Siegel grundsätzlich wohlwollend, sie gehen ihnen jedoch noch nicht weit genug. Thilo Hoppe von „Brot für die Welt“ etwa würde gesetzliche Regelungen vorziehen, räumt allerdings ein, dass dies in der Bundesregierung sehr umstritten sei. Als staatliches Meta-Siegel hat der „Grüne Knopf“ seiner Einschätzung nach eine „neue Qualität“ und könnte deshalb besonders im Beschaffungswesen von Bund, Ländern und Gemeinden eine wichtige Rolle spielen. Kritisch sieht er allerdings, dass einige Stufen der Lieferkette, wie Anbau und Ernte der Baumwolle, vorerst außen vor bleiben. Die Kriterien müssten weiterentwickelt werden, „bis sie alle Stufen der Lieferkette umfassen und auch existenzsichernde Löhne beinhalten“, so Hoppe.

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