4. Juli 2019, 8:22 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Auf den Fashion Weeks dieser Welt präsentieren Designer Jahr für Jahr ihre neusten Kollektionen: edle Materialien treffen auf hochwertige Verarbeitung und Designs. Die Preise: dementsprechend hoch. Im Mode-Alltag zeigt sich aber meist ein anderes Bild. Viele Kunden setzen auf Billigware – ein Umstand, den Designer Michael Michalsky nicht nachvollziehen kann.
Michalsky selbst steht für Mode aus dem Luxus-Segment, zeigt auch selbst wieder seine Entwürfe in einer Show auf der Berliner Fashion Week. Kein Wunder, dass seine Meinung zu Billigmode alles andere als positiv ausfällt. Anspruch und Wirklichkeit würden bei deutschen Modekäufern oft weit auseinander klaffen, bemängelt der Designer. Viele Kunden würden einfach zu Billigkleidung greifen, ohne sich Gedanken über ihre Herkunft zu machen. „Ein einstelliger Euro-Preis ist ganz sicher kein fairer Preis für ein T-Shirt – es sei denn, es ist vom Flohmarkt“, stellt Michalsky klar.
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Der Blick auf das Etikett lohnt sich
Das gleiche Spiel sei es beim Lebensmitteleinkauf: „Die Menschen regen sich über Massentierhaltung auf. Weil sie aber das Gefühl haben, sie müssten sieben Tage die Woche Fleisch essen, gehen sie in den Supermarkt und nehmen die Wurst für 1,99 Euro. So ist es auch bei Bekleidung. Irrsinn!“, macht der Designer seinem Ärger Luft. Und Recht hat er: Gerade in der Modebranche gibt es immer wieder Berichte über schlechte Arbeitsbedingungen und Dumping-Löhne in asiatischen Textilfabriken, insbesondere in Bangladesch, wo wegen der niedrigen Kosten viele europäische Konzerne Kleidung produzieren lassen. Michalskys Rat lautet deswegen: Genauer hinsehen beim Kleiderkauf! „Jeder hat die Möglichkeit, ins Etikett zu schauen, um zu sehen, wo das Produkt hergestellt wurde.“ Es sollte besser zu Kleidung gegriffen werden, die in Europa hergestellt wurde – nicht nur wegen der höheren Produktionsstandards, auch wegen der besseren Qualität.
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