22. November 2024, 13:19 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Im Juli haben wir berichtet, dass die Rise Up Fashion GmbH, die die bekannte Athleisure-Marke Oceansapart führt, beim Amtsgericht Charlottenburg Insolvenz anmelden musste. Jetzt gibt es gute Neuigkeiten für alle Fans!
Nach etlichen Insolvenzen der letzten Monate ereilt im Juli 2024 auch eine Modemarke, bekannt durch zahlreiche Influencer auf Instagram, das gleiche Schicksal. Oceansapart ist insolvent. Hinter Oceansapart steckt die Rise Up Fashion GmbH aus Berlin. Jetzt wurde die beliebte Sportmarke aufgekauft.
Übersicht
Insolvenz von Oceansapart
Wie im Sommer berichtet, hatte der Rechtsanwalt Florian Linkert die Tätigkeit des vorläufigen Insolvenzverwalters übernommen, wie die Kanzlei BBL Brockdorff mitteilte. Unterstützt wird er von Lena Verdenhalven und Charlotte Roderfeld. „Wir sondieren derzeit die Lage, um uns ein umfassendes Bild über die Situation des Unternehmens machen zu können“, heißt es laut Florian Linkert, wie „Fashion United“ zitiert.
Was passiert mit den 129 Mitarbeitenden?
Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 2017, mit Hauptsitz in Berlin. Laut Webseite ist die Marke in „fünf wichtigen europäischen Märkten aktiv“. Neben Deutschland sind das Frankreich, Italien, Spanien und Polen.
Das Unternehmen erzielte im letzten Geschäftsjahr knapp 65 Mio. Euro Umsatz. Die Gehälter der 129 Mitarbeitenden waren laut der Kanzlei BBL zufolge über das Insolvenzgeld bis Ende September gesichert. Außerdem bemühe das angeschlagene Unternehmen sich derweil, nach geeigneten Investoren zu suchen.
Auch interessant: Meine Erfahrung mit Oceansapart? Durchwachsen!
Nach Insolvenz von Oceansapart! Rettung in Sicht
Die Suche scheint jetzt ein Ende gefunden zu haben. Wie am 22. November 2024 bekannt wurde, ist Oceansapart aufgekauft worden. Das E-Commerce-Unternehmen Snocks aus Mannheim, hat die Übernahme der insolventen Rise Up Fashion GmbH erfolgreich abgeschlossen und ist damit neuer Eigentümer der Marke Oceansapart. Snocks und Oceansapart werden als eigenständige Marken geführt werden. Die Marke wird durch die neugegründete Firma, More than oceans apart GmbH mit dem Geschäftsführer Rehan Choudhry weitergeführt.
„Unsere Investition ermöglicht nicht nur die Fortführung der Geschäftstätigkeit, sondern schafft auch Synergien, von denen Oceansapart und Snocks gleichermaßen profitieren. (…) Besonders freuen wir uns, einen Teil der Arbeitsplätze sichern und Perspektiven für die Belegschaft schaffen können“, heißt in einer Pressemitteilung, die STYLEBOOK vorliegt.
Was das für Kunden bedeutet
Auch für Kunden von Oceansapart ist die Übernahme eine gute Nachricht. Bestellungen können weiterhin ganz normal getätigt werden, auch die in der Vergangenheit aufgetretenen Schwierigkeiten bei Retouren wurden behoben.
Oceansapart durch Instagram bekannt
Oceansapart ist eine der klassischen Marken, die hauptsächlich durch die fast penetrante Bewerbung zahlreicher großer Influencer bekannt geworden ist. Noch vor einigen Jahren war die Marke omnipräsent auf der Plattform und die Angebote überschlugen sich regelrecht.
Rund 130 Euro kostet ein Sport-Set, bestehend aus Top und Leggings. Doch dank etlicher verlockender Rabattcodes, hat wohl kaum einer je den Vollpreis dafür zahlen müssen. Denn es gibt nahezu immer 20, 30, 40 oder 50 Prozent oder auch eine der 80-Euro-Leggings für lau dazu.
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Siegel-Skandal bei Oceansapart
Die Insolvenz von Oceansapart waren nicht die ersten Negativnews des Unternehmens. 2021 machte das Unternehmen mit einem kleinen Siegel-Skandal von sich reden. Der YouTube-Kanal „offen un‘ ehrlich“ durchleuchtete damals Oceansapart, die sich auf der Website mit zahlreichen Siegeln wie BCI-Siegel (Better Cotton Initiative), Peta oder Oeko-Tex schmückten.
Auf Nachfrage von „offen un‘ ehrlich“ stellte sich das „BSCI“-Siegel, eine Wirtschaftsvereinigung des europäischen und internationalen Handel, um die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen für den Handel auf nachhaltige Weise zu verbessern, als falsch heraus. In einem Statement hieß es: „Die Art, wie das Logo genutzt wird, ist nicht in Ordnung.“
Was ist seitdem passiert?
Seitdem hat sich jedoch einiges getan, denn damals wollte man die Produktionsstätten aus „Wettbewerbsgründen nicht nennen“. Dazu heißt es aktuell laut Unternehmens-Webseite: „Wir produzieren derzeit in der Türkei, China, Vietnam, Kambodscha, Bangladesch, Italien, Serbien und der Tschechischen Republik.“
Siegel von Peta oder Oeko-Tex sind verschwunden, stattdessen schreibt Oceansapart: „Wir sind gerade dabei, unsere Klima- und Umweltstrategie zu überarbeiten.“