6. Januar 2022, 16:22 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Erinnern Sie sich noch an Moon Boots? Die klobigen Schneestiefel, gegen die Ugg Boots sogar geradezu filigran wirken und die in den Nullerjahren die Füße unzähliger Stars ,zierten‘? Genau dieser fragwürdige Schuh-Trend ist zurück und sieht dabei schlimmer aus als je zuvor, findet zumindest unsere Autorin.
Ich halte nicht viel vom Begriff Modesünde und liebe klobige Schuhe mit möglichst viel Plateau, bei Moon Boots ist allerdings auch meine Grenze erreicht. Für mich gibt es keinen Schuh-Trend, den ich unästhetischer, unpraktischer und unnötiger finde als die knallbunten XXL-Treter, in denen die Füße aussehen, als seien sie in Polyester und Watte eingegipst. Und das hat auch seine Gründe. Aber von vorn.
Was sind eigentlich Moon Boots?
Moon Boots sind – wie der Name schon vermuten lässt – vom Schuhwerk der Astronauten inspiriert. Der italienische Designer Giancarlo Zanatta holte das Design der Weltraumstiefel 1969 in die Welt der Sportmode, die Moon Boots waren geboren. Gedacht waren die klobigen Stiefel ursprünglich für den Einsatz in Schneegebieten, wo sie auch durchaus sinnvoll sind. Schließlich hält kaum ein Schuh so warm wie die dick gefütterten und wasserabweisenden Schneestiefel. In den Nullerjahren schafften die XXL-Treter aus mir unerfindlichen Gründen dann aber den Sprung von der Skipiste auf den roten Teppich.
Und jetzt holen Stars wie Hailey Bieber und Dua Lipa den Look im Zuge des Y2K-Trends zurück auf die Fashion-Bildfläche:
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3 Gründe, warum Moon Boots für mich gar nicht gehen
So sehr ich auch Fan von Dua Lipas Y2K-Looks bin – bei den Moon Boots hört der Spaß auf. Drei Gründe, weshalb ich bei diesem Schuh-Trend definitiv raus bin:
1. Moon Boots sind nur im Schnee funktional
Ich will gar nicht behaupten, dass Moon Boots keine Vorteile mit sich bringen. Auf der Skipiste sind sie tatsächlich sinnvoll, dafür wurden sie ja auch entworfen. Mit ihrer dicken Sohle kann man problemlos und mit wohlig warmen Füßen durch den Tiefschnee schweben – eine Erfahrung, die ich im Schul-Skiurlaub machte, als ich die knallgrünen Moon Boots meiner Freundin im Neuschnee vor unserer Hütte anprobierte. Als ich die dicken Treter dann aber nochmal in unserem Zimmer anzog, war die Enttäuschung groß. Ohne Schneeberge hatte das Ganze eher was von unförmigen Stampfern, mehr noch: Die klobige Passform sorgte dafür, dass ich eher watschelte als ging. Zugegeben, meine Füße waren wohl nie wärmer als in dieser Situation, zur Fortbewegung kamen mir die Boots aber nicht geeignet vor.
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2. Der Look
Der Look von Moon Boots – ich meine, müssen wir wirklich darüber reden? Dagegen sind Ugg Boots und Ugly Sneaker ein Witz – wohl bemerkt zwei Schuh-Trends, die das Wort ugly (z.Dt. hässlich) schon selbstironisch im Namen tragen. Mit Moon Boots wird der Ugly-Shoe-Trend meiner Meinung nach aber auf die Spitze getrieben. Die Füße wirken darin überdimensional groß, die schlafsackartige Silhouette tut ihr Übriges. Gerade in Kombination zu Leggings, Strumpfhose oder Skinny Jeans wirkt das Ganze, als würde man zwei übergroße Klötze an den Füßen mit sich herumschleppen. Da hilft auch kein Glitzer.
Klar, so mancher Fashion-Trend wird zwar als ironisches Statement verkauft und natürlich ist das Ganze auch Geschmacksache. Aber warum genau möchte man im Stadtalltag Stiefel tragen, die auch als Bestandteil eines Yeti-Kostüms durchgehen könnten? Die Ironie erschließt sich mir nicht. Und warum der Pariser Louvre die Moon Boots 2000 zu einem der 100 ikonischen Designobjekte des 20. Jahrhunderts kürte, ebenfalls nicht.
3. Schweißfüße?
Die originalen Moon Boots der Marke Tecnica im klassisch bunten Design sind ab ca. 100 Euro zu haben, für bestimmte Kollektionen muss man mehr hinblättern. Ein stattlicher Preis für Schuhe, die aus jeder Menge Polyester und einer Gummisohle bestehen – sind Schweißfüße da überhaupt vermeidbar? Zwar sollen die Schuhe extrem robust und haltbar sein, ich frage mich allerdings, wie man sie reinigt und so verhindert, dass der Käsefuß-Geruch allgegenwärtig wird? Für mich steht fest: Dieses Geld spare ich mir lieber.
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