22. Januar 2024, 16:09 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Die neuen Klamotten unseres erfolgreichen Shoppingtrips wollen wir am liebsten sofort anziehen. Doch Vorsicht: STYLEBOOK zeigt vier gute Gründe auf, neu gekaufte Kleidung vor dem ersten Gebrauch ab jetzt immer erstmal zu waschen.
Den Impuls kennen die meisten von uns nach dem Kauf neuer Teile für den Kleiderschrank: Preisschild ab und rein in die fabrikfrische Klamotte! Egal, ob es sich um eine neue Hose, das Abendkleid oder die neue Jacke handelt – eine Frage bleibt nach dem Kauf jedoch immer gleich: Muss ich die Kleidung vor dem ersten Tragen waschen?
Die Antwort lautet: Ja! Dennoch tut jeder Dritte das nicht! Das fand nun eine vom RBB in Auftrag gegebene, repräsentative Studie heraus. „100 Gramm eines Pullis haben schon 20 Gramm an Färbemittel, an Konservierungsmittel, an Bioziden“, zitiert der RBB die Dermatologin Natalie Garcia Bartels. Das könne zu sogenannten Kontaktekzemen führen, die sich durch Rötungen, Juckreiz oder kleine Bläschen äußern. Die neue Kleidung zu waschen, sollte also unbedingt der erste Schritt vor dem ersten Tragen sein. Welche Gründe es weiterhin dafür gibt, verraten wir Ihnen hier.
1. Hygiene
Ganz ehrlich, Sie sind zu 100 Prozent nicht die Erste, die die Klamotte im Geschäft anprobiert hat. Bis die neue Klamotte in der Einkaufstüte landet, geht sie durch viele Hände. Angefangen von der Produktion, über den Transport, bis hin zur Verkaufsfläche. Diese Faktoren sollten also immer im Hinterkopf behalten werden – wahrscheinlich wollen Sie so nie wieder ein neu gekauftes Teil anziehen, ohne es vorher gewaschen zu haben.
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2. Chemikalien
Egal ob Discounter-Ware oder Luxusmarke, fast jedes Kleidungsstück enthält durch die Produktion bedingt chemische Stoffe. Wie viele das sind, haben Sie vorher im Text bereits erfahren. Selbst Naturfasern wie Baumwolle oder Seide sind davon nicht ausgeschlossen. So sollen Knitterfalten und Schimmelbefall vermieden werden, die durch den Transport der Ware entstehen können. In neuer Kleidung können Rückstände dieser Substanzen vorhanden sein. Machen Sie den Test schon im Geschäft: Je stärker ein Kleidungsstück riecht, desto mehr Chemikalien wurden dafür verwendet. Passend hierzu hat die Umweltorganisation Greenpeace die sogenannte „Detox-Kampagne“ ins Leben gerufen – 80 Marken und Labels, darunter Aldi, H&M und Valentino, sind bereits dabei und haben sich dazu verpflichtet, bis 2020 komplett giftfrei zu produzieren. Dieses Versprechen wird auch weitestgehend eingehalten, so dokumentiert im aktuellen Report.
3. Krankheiten
Chemikalien rufen nicht selten allergische Reaktionen hervor, wenn der Stoff mit der Haut in Berührung kommt. Je nach Empfindlichkeit können Hautrötungen, Juckreiz oder sogar Atemprobleme auftreten, wie der Münchener Dermatologe Dr. Timm Golüke STYLEBOOK verriet. Kontaktallergien, die durch die Kleidung hervorgerufen werden, treten besonders oft im Sommer auf: Wir schwitzen stärker, folglich öffnen sich die Hautporen, was dazu führen kann, dass Rückstände von Chemikalien direkt in den Körper gelangen können. Bei sensiblen Menschen könne als Folge dessen sogar eine Kleienpilzflechte (Petyriasis Versicoler) entstehen. Dieser Pilz ist zwar bei den meisten Menschen von Natur aus auf der Haut vorhanden, kann aber durch die Kombination chemisch behandelter Stoff und Schweiß eine Hautinfektion hervorrufen, so Dr. Golüke. Auch wenn der Pilz nicht ansteckend ist, muss er therapeutisch mit Salben oder Cremes behandelt werden.
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4. Abfärbungen
Je dunkler die Farbe der Kleidung, desto stärker färbt sie ab. Und zwar nicht nur auf andere Teile in der Waschmaschine, sondern auch auf unsere Haut. Zumindest beim ersten Waschgang also unbedingt darauf achten, dunkle und helle Kleidung separat voneinander zu waschen.