26. November 2024, 18:13 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Der Online-Handel boomt – und Fashion ist die treibende Kraft. Spätestens mit der Corona-Pandemie hat das Einkaufen im Internet einen festen Platz im Alltag der Deutschen gefunden. Aktuelle Zahlen zeigen: Besonders Modeartikel stehen ganz oben auf der Liste der meistgekauften Produkte. Doch was bedeutet das für die Branche, und wie beeinflusst der digitale Wandel unser Shoppingverhalten?
Im Auftrag von Mastercard wurde eine repräsentative Online-Befragung mit 1.004 Personen im Alter von 18 bis 74 Jahren durchgeführt. Erstes Fazit: Zwei Drittel der Deutschen kaufen mittlerweile ihre Kleidung und Schuhe im Internet. Ein signifikanter Anstieg, wenn man bedenkt, dass es zu Beginn der Pandemie nur knapp 43 Prozent waren. Der Vorteil liegt auf der Hand: Mehr Auswahl, unkomplizierte Preisvergleiche und die Möglichkeit, zu jeder Tages- und Nachtzeit shoppen zu gehen. Zudem bieten viele Onlineshops personalisierte Empfehlungen, die das Einkaufserlebnis noch attraktiver machen. Und auch Luxusmarken setzen verstärkt auf E-Commerce. Während früher der Gang in die Boutique obligatorisch war, präsentieren Labels wie Chanel oder Dior ihre Kollektionen inzwischen auch digital – teilweise mit exklusiven Online-Drops.
Übersicht
Shopping per Smartphone
Der Trend zum mobilen Einkaufen verstärkt diesen Wandel weiter. Fast 40 Prozent der Deutschen bevorzugen das Smartphone für ihre Online-Bestellungen. In der Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen sind es sogar 60 Prozent. Praktische Shopping-Apps und einfache Zahlungsmethoden tragen dazu bei, dass der nächste Fashion-Haul nur einen Fingertipp entfernt ist.
Dabei nutzen auch immer mehr Verbraucher biometrische Verfahren wie Fingerabdruck- oder Gesichtserkennung, um ihre Einkäufe zu bezahlen. Das macht den Checkout-Prozess nicht nur schneller, sondern auch sicherer.
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Onlineshops vs. Einzelhandel – gibt es einen Haken?
Trotz aller Vorteile bleibt die ökologische Frage nicht aus. Die wachsende Zahl an Retouren und die damit verbundenen Transportwege belasten die Umwelt. Experten betonen jedoch, dass der Online-Handel – wenn effizient gestaltet – nicht per se schlechter ist als der stationäre Handel. Entscheidend ist, wie nachhaltig die Produkte selbst hergestellt und transportiert werden. Nachhaltige Fashion-Onlineshops gewinnen daher an Bedeutung. Plattformen, die auf umweltfreundliche Materialien, faire Produktion und CO₂-neutrale Lieferungen setzen, könnten die Zukunft des digitalen Shoppings prägen.
Tipps für eine bessere Ökobilanz beim Shoppen
Sie sorgen sich, dass Einkaufen in Onlineshops die Ökobilanz verschlechtert? Die Verbraucherzentrale nennt hierfür hilfreiche Tipps. Kaufen Sie zunächst nur online, was Sie wirklich nicht in einem nahegelegenen Geschäft finden können. So unterstützen Sie den lokalen Handel und vermeiden unnötige Transporte. Für alltägliche Einkäufe bevorzugen Sie den Weg zu Fuß, mit dem Fahrrad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln, um zusätzliche Umweltbelastungen durch den Autoverkehr zu vermeiden.
Planen Sie Ihre Einkäufe im Voraus und tätigen Sie möglichst Sammelbestellungen. Dies reduziert den logistischen Aufwand und verringert die Menge an Verpackungsmaterial, das für einzelne Bestellungen benötigt wird. Vermeiden Sie außerdem spontane Bestellungen und wägen Sie ab, ob Lieferungen innerhalb weniger Stunden wirklich notwendig sind. Wenn möglich, wählen Sie Standardlieferoptionen, da diese eine bessere Umweltbilanz haben als Express- oder Prime-Dienste. Achten Sie bei der Auswahl von Online-Händlern auf solche, die umweltfreundliche Liefermethoden nutzen und sich zu hohen Umwelt- und Sozialstandards bekennen. Wenn Sie Artikel zurücksenden müssen, verwenden Sie nach Möglichkeit die Originalverpackung, um zusätzliche Verpackungsmaterialien zu sparen.
Mit diesen einfachen Maßnahmen können Sie einen wichtigen Beitrag leisten, um die Umweltbilanz des Online-Shoppings zu verbessern und gleichzeitig den lokalen Handel zu stärken.
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Fazit: Die Zukunft des Fashion-Shoppings ist digital
Der Online-Handel ist längst nicht mehr nur ein Trend, sondern ein fester Bestandteil des Konsumverhaltens. Besonders im Bereich Mode werden digitale Plattformen weiter wachsen – unterstützt durch technologische Innovationen und ein immer breiteres Angebot. Gleichzeitig stehen Verbraucher und Anbieter vor der Herausforderung, den ökologischen Fußabdruck im Blick zu behalten. Denn eines ist klar: Der Modehandel der Zukunft muss nicht nur bequem, sondern auch nachhaltig sein.