„Zirkus“ ist keineswegs ein neues Motto bei Dior, bereits 1950 stellte das Traditionshaus seine Show im Londoner Savoy Hotel unter das Thema „Dior‘s Circus Comes to Town“, fünf Jahre später fotografierte Fotograf Richard Avedon das weltbekannte Bild „Dovima With Elephants“ und sorgte damit für eine Welle der Empörung: Das damalige Star-Mannequin Dovima posierte auf der Fotografie als Dompteuse zwischen zwei Dickhäutern und trug (natürlich) ein Abendkleid von Dior.
Ein Feuerwerk an Kreativität
Ein halbes Jahrhundert später lässt auch Diors Chefdesignerin Maria Grazia Chiuri ihre Models in der Zirkusmanege tanzen. Die Show eröffnete die poetische Akrobaten-Nummer einer weiblichen Zirkusgruppe, die Jacken mit goldenen Knöpfen und Schulterklappen verziert und mit Paspeln bestickt. Paillettenbesetzte, hautfarbene Strumpfhosen und enganliegende Kleider erinnerten an Trapezkünstlerinnen, während Halskrausen, Schleifen und Harlekinmuster ganz offensichtlich von Clowns inspiriert wurden. Den hauchzarten, bodenlangen Plisseekleidern und mit Rüschen besetzten Blusen setzte Chiuri eine Reihe von Schwarz-Weiß-Looks entgegen – ein tailliert geschnittener Frack, eine kurze Smokingjacke.
„Jeder Charakter steht auf seine Art und Weise für eine andere Attitude – der eine ist tapfer, der andere ist lustig. Meine Kleider repräsentieren ihren Charakter“, erklärte die Chef-Designerin gegenüber der Presse vor der Show. Die glitzernden, eng anliegenden Kappen sorgten denn auch für eine anmutig melancholische Note, erinnerten die Zuschauer an den immer traurigen Clown aus der Commedia dell’Arte.
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Prominenter Besuch
Neben Chiuris Entwürfen sorgte auch das Aufgebot an Stars für Aufregung: Schauspielerin Kristin Scott Thomas und Topmodel Eva Herzigova saßen in der Front Row neben Influencern wie Chiara Ferragni und Camila Coelho.
Eine Auswahl von Chiuris Kreationen können ab dem 2. Februar in der Ausstellung „Designer of Dreams“ im Victoria & Albert Museum in London bestaunt werden.