19. Januar 2016, 12:30 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Selbst die kältesten Wintertage werden zahm und schmelzen dahin, wenn kuschelige Wolle im Spiel ist – sofern sie ihre Wollsachen pfleglich behandeln. Denn für Kaschmir, Merino und Co. gilt: Weniger ist mehr! STYLEBOOK.de verrät die Pflegesünden für ihre Wollsachen.
1. Zu häufig waschen
Kleidung aus Wolle muss nicht wie Unterwäsche, Socken und T-Shirts nach jedem tragen in die Waschmaschine. Im Gegenteil! Wolle ist ein Naturprodukt und hat die tolle Eigenschaft, sich selbst zu reinigen und Gerüche zu binden. Deshalb reicht lüften nach dem Tragen völlig. Jetzt im Winter auch gerne mal über Nacht ins frostige Freie hängen. Kleine Flecken lieber lokal behandeln, Schmutz und Fusseln mit einer weichen Kleiderbürste ausbürsten. Theoretisch muss ein Wollpulli NIEMALS die Waschmaschinentrommel sehen. Waschen Sie nur, wenn es nicht anders geht. Wenn Sie die Waschmaschine nutzen, wählen Sie den Wollwaschgang und die niedrigste Schleuderstufe. In der Handwäsche achten Sie darauf, die Stücke nicht zu sehr zu reiben, denn das begünstigt die Bildung von Knötchen
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2. Das falsche Waschmittel
In der Handwäsche können Sie Haarshampoo verwenden. Spezielle Kaschmirshampoos sind kein Muss. Waschexperte Thomas Meyer zur Capellen, Professor für Textiltechnologie an der Modeschule „AMD“ in Hamburg sagt wie es am besten geht: „Strickware aus Wolle oder Mischungen können auch per Hand mit lauwarmem Wasser, leichter Bewegung, mit Woll- oder flüssigem Buntwaschmittel gewaschen werden. Nach dem Waschen die Feuchtigkeit nur vorsichtig ausdrücken, in ein Handtuch einrollen und weiter ausdrücken und unbedingt liegend trocknen. Dann mit Dampf und einem Tuch Bügeln. Sieht aus wie neu!“ Falls Sie sich doch einmal mit Bratensoße, Wein oder ähnlichem bekleckern, versuchen Sie bloß nicht, den Fleck durch Reiben zu entfernen. Das verfilzt die Fasern. Lieber mit dem guten Stück zum Profi, sprich in die Reinigung!
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3. Keinen Mottenschutz
Die kleinen Biester wissen was gut schmeckt: Motten lieben Wolle. Verteilen Sie Anti-Mottenmittel in ihrem Kleiderschrank. Gut geeignet und frei von Chemie sind Neem und Lavandinöl, die in etlichen Duftbeuteln und Dispensern stecken. Wer den Duft mag, kann auch mit Omas Hausmitteln wie Lavendelsäckchen, Zedernholz-Aufhängern oder Gewürznelken Motten bekämpfen. Auch Kälte mögen sie nicht: Wenn es frostig genug ist, den Pullover einfach ins Freie hängen, dabei wird er auch gleich gut gelüftet (siehe Punkt 1).
4. Falsche Aufbewahrung
Wollpullover bitte niemals für lange Zeit auf Bügel hängen. Das leiert aus. Immer liegend im Kleiderschrank aufbewahren. Wenn es Zeit wird, die Wintergarderobe einzumotten, verstauen Sie Ihre Wollstücke sauber und vakuumverpackt in dafür geeignete Plastiktüten.
5. Minderwertige Qualität
Gerade bei Kaschmirwolle ist teurer meist auch toller. Wollen Sie einen Kaschmirpullover in einer guten Qualität müssen Sie rund 200 Euro investieren. Tipp: Jetzt im Winter-Sale in ein reduziertes, ehemals teureres Stück investieren. Kaschmir gibt es inzwischen auch für den kleineren Geldbeutel. Gegen Schals, Mützen und Handschuhe für unter hundert Euro ist nichts einzuwenden. Es gibt auch Pullover in dieser Preislage, allerdings sind sie aus weniger dichter Kaschmirwolle gestrickt und entsprechend weniger langlebig und bleiben nicht so gut in Form
Extra-Tipp: Wenn Ihr Kaschmir-Pulli nicht mehr so weich ist wie am Anfang legen Sie das feuchte Kleidungsstück für eine Stunde in einen Gefrierbeutel ins Eisfach. Danach liegend trocknen.