6. Dezember 2024, 14:22 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Hört man „Raglanärmel“, denken wohl viele an Sportkleidung und College-Uniformen. In den 2000er-Jahren rockte auch die Punk-Szene den besonderen Schnitt. Heute sind Jacken und Oberteile in dem Stil beliebter denn je – doch die wenigsten kennen die spannende Geschichte dahinter.
Hinter vielen Modetrends steckt eine uralte Geschichte. Schließlich entstehen diese zwischen Bedürfnissen der Träger und ästhetischen Ansprüchen der Zeit. Diese ändern sich, wiederholen sich, oder kommen neu und verändert wieder. Auch der Trend um Raglanärmel hatte bereits einige Momente im Scheinwerferlicht.
Übersicht
Das Besondere an Raglanärmeln
Bei Raglanärmeln handelt es sich nicht um ein Kleidungsstück, sondern um einen spezifischen Schnitt. Oberteile und Jacken mit Raglanärmeln sind so designt, dass die Ärmel nicht an den Schultern, sondern direkt an der Kragennaht sitzen. Diese auslaufende Ärmelform sorgt für ein schnelleres und leichteres Anziehen, da es um die Schultern herum keine extra Naht gibt.
Aufgrund dieser Pragmatik erlangte der Schnitt besonders in Bezug auf Arbeits-, Schul- oder Sportkleidung Beliebtheit. Große Modehäuser und Marken arbeiten jedoch auch mit dem Schnittmuster und verbreiten Sweatshirts, Bomberjacken, Mäntel, T-Shirts sowie Langarmshirts in dem Stil.
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Die Geschichte hinter dem Schnittmuster
Der Begriff „raglan sleeves“ fiel zum ersten Mal in der englischen Literatur, als die Geschichte des Lord Raglan um 1862 verschriftlicht wurde. Der Baron kämpfte in der Schlacht von Waterloo und verlor dort einen Arm. Etwa 40 Jahre später war der einarmige Lord Raglan Feldmarschall im Krimkrieg. Daher sollte ein Mantel mit nicht – wie damals üblich – an den Schultern befestigten Ärmeln her, sondern ein besonderes Exemplar.
Raglan beauftragte seinen Schneider, die Ärmel hierfür direkt am Kragen zu befestigen, sodass er den Mantel leichter anziehen kann. Baron Raglan, mit Namen Fitzroy James Henry Somerset, hatte schließlich nur einen Arm, um sich zu kleiden. Der Auftrag war die Geburtsstunde der heute immer noch beliebten Raglanärmel.
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Wie man Raglanärmel am besten kombiniert
Vom 19. Jahrhundert gehen wir zurück ins Jetzt. Heutzutage werden Raglanärmel gerne im Freizeitstil kombiniert. Das heißt, wir finden in den Läden allerlei Sweat- und T-Shirts im sogenannten Baseball-Stil. Hier ist besonders beliebt, die Ärmel farblich vom Rest des Kleidungsstücks abzugrenzen. Da der Schnitt sowie die Farbkombination in dem Fall auffällig ist, sollten Sie hier auf ein unauffälliges Unterteil setzen: eine lässige Jeans oder schwarze Leggings. Dazu Sneaker oder Schuhe mit Plateau und schon sind Sie gewappnet für jegliche Unternehmung!