21. Oktober 2022, 18:29 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Der Online-Mode-Gigant Shein lebt von Fast Fashion, die auf aktuelle Trends abgestimmt, billig produziert wird. In letzter Zeit häufen sich jedoch immer mehr negative Stimmen. Eine verdeckte Reportage zeigt vor Ort desaströse Arbeitsbedingungen – STYLEBOOK zeigt die neueste Kritik auf.
Welchen Arbeitsbedingungen Angestellte bei Shein ausgesetzt sind, deckte jetzt der britische Sender „Channel 4“ bei verdeckten Ermittlungen auf. „Die Fabrik hat ein sehr unmenschliches Arbeitssystem“, so Reporterin Iman Amrani. Im besten Licht steht die Fast-Fashion-Brand seit einiger Zeit schon nicht mehr. Diese News bringt das Fass nun zum Überlaufen.
Massenproduktion von schnelllebiger Kleidung ist der Inbegriff von Shein. Das Unternehmen wurde bereits in der Vergangenheit wegen ethnischer und umweltbelastender Auswirkungen hinterfragt. Zuletzt ist über giftige Chemikalien berichtet worden, die in der Kleidung enthalten seien, über Design-Diebstahl und den oberflächlichen Umgang mit privaten Kundendaten.
Kritik an den Arbeitsbedingungen von Shein wird laut
Indessen werden neue Anschuldigungen laut. Der chinesische Fast-Fashion-Riese Shein steht erneut in der Kritik, nachdem der britische Fernsehsender „Channel 4“ die Dokumentation „Untold: Inside the Shein Machine“ ausgestrahlt hatte. Dabei besuchte eine Undercover-Journalistin Fabriken, die Kleidung für Shein liefert. Anschließend kritisierte sie „ausbeuterische Arbeitsbedingungen“, die sie vor Ort entdeckt habe. Demnach gäbe es in den Fabriken keine festgelegten Arbeitszeiten und die Arbeitnehmerinnen hätten nur einen einzigen Tag pro Monat frei.
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Billiglöhne und endlose Schichten
Normalerweise darf in chinesischen Fabriken die Arbeitszeit von 40 Stunden pro Woche nicht überschritten werden. Die Realität sieht jedoch oft anders aus. Erschreckende Erkenntnis aus der Reportage: Bei Shein würde täglich achtzehn Stunden pro Tag für ein Monatsgehalt von umgerechnet 564 Euro gearbeitet. Monatlich gäbe es maximal einen Tag frei und so etwas wie Sonntage kenne das Fast-Fashion-Unternehmen nicht. Läuft etwas schief, kommen die Mitarbeiter für den Schaden auf. Zwei Drittel des Tageslohns werde dann abgezogen. Außerdem erschreckend: Weil keine Zeit bleibt, waschen sich die Arbeitskräfte oftmals ihre Haare in kurzen Pausen.
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Sheins Reaktion auf die Vorwürfe
Das Unternehmen hat zu den Vorwürfen bereits Stellung bezogen und mitgeteilt, solche Fabriken würden „gegen den Verhaltenskodex verstoßen, dem jeder Shein-Lieferant zugestimmt hat.“ Jede Nichteinhaltung dieses Kodex werde schnell geahndet und man werde „Partnerschaften beenden, die nicht unseren Standards entsprechen.“ Shein arbeite zudem bereits jetzt mit Anbietern wie TÜV, SGS, OpenView und Intertek zusammen, „um unangekündigte Audits bei Zulieferern durchzuführen“.
Die Reporterin behauptete weiter, sie habe eine „Kultur des Designdiebstahls“ bei Shein vorgefunden. Darauf antwortete Shein mit folgendem Statement: „Wenn berechtigte Beschwerden von gültigen Inhabern von IP-Rechten erhoben werden, geht Shein umgehend auf die Situation ein.“
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