20. November 2023, 14:41 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Sie wurden als Trendschuh 2023 diskutiert und verzückten bereits die prominenten Füße von Rihanna, Hailey Bieber oder Bella Hadid: Die Rede ist von den Salomon Sneakern, die seit einiger Zeit einen regelrechten Hype erfahren, obwohl sie ursprünglich für die großen Abenteuer des Lebens und weniger für die Streetwear-Szene gedacht waren. STYLEBOOK fasst alle Fakten zusammen.
Salomon Sneaker fallen definitiv unter die Kategorie „Ugly Sneaker“ oder „Dad Sneaker“, jedenfalls, wenn man sie im Alltag trägt. Eigentlich überzeugen sie mit Funktionalität, weniger mit unversehrter Schönheit. Doch diese Art von praktischen Sneakern kommen seit vielen Jahren ziemlich gut bei uns an. Eine unausgesprochene Regel besagt: je unförmiger der Schuh, desto cooler der Look und desto lässiger das Auftreten.
Wer gerade nicht direkt einen Salomon Sneaker vor Augen hat, wird sich aber sicherlich an Rihannas grandiosen Super Bowl Halbzeitshow Auftritt ganz in Rot erinnern. Zwar lag der Fokus auf ihren roten Overall und dem herausblitzenden Babybauch, doch an den Füßen trug sie: Salomon Sneaker. Weil sie cool aussehen, weil sie sehr gemütlich sind und weil Rihanna Trends meist erkennt, bis sie auch zu uns durchgedrungen sind.
Funktion trifft Style
Doch wie hat eine Marke, spezialisiert auf Trekkingschuhe und Skiausrüstung, es in die Streetwear-Szene geschafft?
Salomon Sneaker zeichnen sich vorrangig durch die ausgefallen und auffälligen Farben auf, sie haben einen sehr funktionalen und sportlichen Look, der ihnen durch robuste Trekking-Sohlen, das atmungsaktive Material und haltbaren Schnürungen gegeben wird. Das wiederum macht sie zu einem sehr dankbaren Styling-Feature für schicke und elegante Looks. Denn wir alle lieben den Stilbruch, den wir mit solchen Sneakern erzielen. Ob in Kombination mit einem Blazer, der Rock, das Hemd oder der schicke Trenchcoat: Im Kontrast zu den Trekking-Schuhen sieht es einfach nur cool aus. Aber auch mit Oversized-Shirt und Baggyjeans überzeugt der Schuh. Da die Marke begriffen hat, wie lifestylig der Schuh mittlerweile geworden ist, gibt es zwischen all den farbenfrohen Varianten mittlerweile auch schlichte Versionen der Salomon Sneaker.
Salomon Sneaker waren eigentlich für das große Abenteuer gedacht
Und es ist keine Neuheit, dass wir Joggingschuhe im Alltag tragen, doch hierbei handelt es sich um eine weitere Ebene: Es sind nämlich eigentlich Trailrunning Sneaker. Demnach wurden sie für einen ganz anderen Zweck entworfen: Sie sollten die sportlichen Weggefährten auf Abenteuern begleiten – und zwar voller Komfort. Für Outdoor-Aktivitäten wurden die Sneaker wasserfest und robust entwickelt. Wie kam es also plötzlich zu dieser Begeisterung aus den Modeszenen und wieso tragen Models wie Bella Hadid die Schuhe so gern?
Besonderes die prominente Kollaboration mit Maison Margiela brachte die Marke zu diesem Erfolg. Rihanna poste bereits 2019 das erste Mal ein Bild in Salomon Sneakern und löste somit den Hype rund um die Marke aus. Und in diesem Jahr zog sie nach: Nach ihrem Auftritt beim Super Bowl 2023 explodierten die Google-Suchanfragen nach den von ihr getragenen Maison Margiela MM6 x Salomon Sneakers. Und plötzlich waren auch die anderen Modelle der Marke beliebt.
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Gründung von Salomon
Doch Salomon ist nicht einzig wegen der praktischen Sneaker bekannt, sondern es fing alles mit einem Wunsch nach einem unvergleichlichen Sporterlebnisse an: 1947 wurde das Unternehmen von François Salomon, seiner Frau Jeanne und seinem Sohn Georges Salomon in der südostfranzösischen Stadt Annecy gegründet, um praktische und hochwertige Ski-Ausrüstung herzustellen.
Es ging den Gründern besonders um die nachhaltige Verbesserung der sportlichen Erlebnisse, aber auch um die Verbundenheit zu der Natur, den Ereignissen im Außen. Das Unternehmen begann als Hersteller von Skikanten und expandierte im Laufe der darauffolgenden Jahre in weiteren Bereichen der Outdoor-Ausrüstung, bis sich die Marke zu einer hochwertigen Marke in der Szene aufgebaut hat. Die Produkte von Salomon sind vorwiegend auf Funktionsvielfalt und Leistung eingerichtet.
Das Hin und Her mit Adidas
1997 kaufte die deutsche Adidas AG das französische Unternehmen für (unglaubliche) 1,4 Milliarden Euro und firmierte es in Adidas-Salomon AG um. Doch statt wachsendem Erfolg, gab es viele Probleme, auch der Umsatz ließ nach, bis Adidas sich 2005 dazu entschied, das Unternehmen an die finnische Amer Sports Corporation zu verkaufen. Wenn man sich den aktuellen Erfolg der Marke anschaut, war das wohl eine Fehl-Kalkulation.
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Was macht die Salomon heute?
Heute kennt man Salomon also vorwiegend aufgrund ihrer Sneaker, doch Menschen mit einem Faible für Outdoor-Aktivitäten, werden Salomon auch aufgrund ihrer breiten Produktpalette kennen. Mittlerweile stellt Salomon Wintersportprodukte und zahlreiche Outdoor-Artikel her. Alles was man zum Trailrunning bis zum Snowboarden – oder einfach zum Alltagsoutfit – benötigt.
Und erst im vergangenen Jahr erfuhr Salomon ein Logo-Relaunch. Wenn man sich die Veränderungen der Logos über die Jahre ansieht, fällt auf, wie sehr das neue S-Monogramm an die Anfänge von Salomon erinnert. Ein Neuanfang mit nostalgischem Charme.