8. Juni 2023, 21:13 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Schnürsenkel müssen nicht nur Mittel zum Zweck sein! Mit der richtigen Bindetechnik werden Sneaker und andere Schuhe dank ihnen zu richtigen Hinguckern. STYLEBOOK hat die coolsten Methoden getestet und verrät im Video, wie Sie sie nachmachen können.
Wir lieben Sneaker! Egal ob angesagte Turnschuhe oder klassische Chucks – mindestens ein paar der Treter hat jede von uns im Schrank. Während sie früher einfach nur praktische Fußbekleidung waren, werden Sneaker immer bunter, immer ausgefallener: Angesagte Muster, leuchtende Farben, Plateauabsatz – es gibt kaum etwas, das es nicht gibt. Wer seinen Schuhen den letzten Schliff verleihen möchte, achtet auch auf die richtige Schnürung. Wir stellen 5 Möglichkeiten nach Schweregrad – von Anfänger bis Profi – vor, die allerdings alle leicht nachzumachen sind. Im Video sehen Sie, wie. Viel Spaß beim Ausprobieren!
Anfänger starten mit den klassischen Schnürungen
Der Klassiker Überkreuzschnürung
Es geht nichts über den Klassiker: die Überkreuzschnürung. Wer ein Paar Chucks, Sneaker oder Trainingsschuhe aus dem Karton holt, wird fast immer diese einfache Art der Schnürung vorfinden. Denn: Diese Art Schnürsenkel zu binden bietet festen Halt, sieht ordentlich aus und lässt sich leicht lösen, um besser in den Schuh zu kommen.
So funktioniert’s:
Den Schnürsenkel von außen nach innen durch die untersten Ösen fädeln. Beide Enden auf die gleiche Länge ziehen und einfach überkreuzen. Dann wieder das Bändel jeweils von oben durch die nächsten Ösen fädeln. Wer hier noch etwas präziser arbeiten will, achtet darauf, dass die von links kommenden Schnüre immer oben liegen.
Wer bei der einfachen Technik für seine Schuhe bleiben will, aber dennoch das gewisse Etwas möchte, sollte über farbige oder gemusterte Schnürsenkel nachdenken, um den Look spannender zu machen. Auch in sich geflochten oder mit angesagtem Metallic-Finish kommen die Schnüre gut zur Geltung.
Die gerade Schnürung
Auch die gerade Schnürung ist weit verbreitet. Sie sieht ordentlich und aufgeräumt aus und ist damit aesthetically pleasing, aber gleichzeitig auch super praktisch. Denn diese Schnürung sitzt auch ohne Knoten gut, sodass die Schuhe fest am Fuß sitzen, aber auch schnell ausgezogen werden können. Bekannt ist diese Technik besonders bei Skater-Schuhen. Der gerade Verlauf des Schnürsenkels wirkt modern und lenkt nicht von möglichen Details der Schuhe ab. Zusätzlich lässt sich diese Technik nicht nur mit glatten Schnürsenkeln, sondern auch mit abgerundeten Schnüren realisieren.
So funktioniert’s:
Der Schnürsenkel wird von außen nach innen gleich lang durchgeführt. Mit den Schnürsenkeln wird dann abwechselnd gefädelt. Der Linke überspringt ein Loch und wird von innen nach außen gefädelt. Der Rechte wird durch das nächstfolgende Loch gezogen und dann gerade ins gegenüberliegende Loch gesteckt. Die Enden können nach dem Einfädeln auf die richtige Länge justiert werden, damit die Schleife beim Binden gleichmäßig aussieht. Wer lieber nacheinander fädelt, kann auch zuerst mit dem linken Schnürsenkel beginnen und wenn dieser am obersten Loch angekommen ist, den anderen gleichmäßig einfädeln. Dabei entsteht weniger Verwirrung, allerdings braucht es etwas mehr Fingerspitzengefühl, weil der vorangegangene Schnürsenkel teilweise umgangen werden muss.
So binden Fortgeschrittene ihre Schnürsenkel
Die Sägezahnschnürung
Wem die Anfänger-Schnürungen zu gewöhnlich sind, sollte sich an einem Mix probieren. Den bietet die sogenannte Sägezahnschnürung. Diese Technik ist eine Mischung aus gerade und überkreuz geschnürten Senkeln und in jedem Fall etwas für Detailverliebte. Ihren Namen hat die Schnürtechnik von ihrem Aussehen. Richtig gemacht erinnert der Look an die Zähne eines Sägeblatts. Der Style sieht besonders bei Sneakern gut aus und kommt am besten mit farblich kontrastierenden Schnürsenkeln zur Geltung.
So funktioniert’s:
Die Senkelenden werden von außen nach innen durch die ersten Ösen gefädelt. Ab hier kann jede Seite der Einfachheit halber einzeln gefädelt werden. Wir starten mit rechts: Der rechte Senkel wird von unten zuerst zur nächsten Öse (ebenfalls auf der rechten Seite) geführt. Dann wird er gerade auf die gegenüberliegende Seite gezogen. Jetzt zurück zur rechten Seite und dabei ein Loch überspringen. Wieder gerade rüber und im selben Rhythmus bis nach oben. Der linke Senkel wird sofort auf die rechte Seite geführt und überspringt dabei ein Loch. Von hier geht er gerade zurück auf die linke Seite. So wird er bis zum vorletzten Loch nach oben gezogen. Als Letztes wird er auf der linken Seite noch einmal um ein Loch nach oben geführt.
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Die Rautenschnürung
Weniger ist mehr, ist das Motto der Rautenschnürung. Sie ist genau das richtige für Minimalisten, die auf ein reduziertes Design zurückgreifen wollen, ohne dabei langweilig zu wirken. Der Trick hierbei? Die Schnürsenkel werden in besonders weiten Abständen überkreuzt, bieten aber dennoch guten Halt. Für stilvolle Brogues oder völlig schnörkellose Sneaker ist diese Art Schnürsenkel zu binden also bestens geeignet.
So funktioniert’s:
Auch hier wird mit dem ersten Ösenpaar gestartet und der Schnürsenkel von innen nach außen geführt. Auf die gleiche Länge bringen und jeweils über Kreuz zur überübernächsten Öse ziehen (also zwei Ösen frei lassen). Von hier aus jeweils den Senkel von unten zur darunterliegenden Öse führen. Die Senkel kreuzen und wieder zwei Ösen auslassen und die Führung wiederholen. Für die letzten Ösen die Schuhbändel unbedingt von innen nach außen führen.
Extra-Tipp: Für die Rautenschnürung benötigt man mindestens sechs Ösen. Hat der Schuh mehr Ösen, können auch einzelne Löcher ausgelassen werden.
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Schnürsenkel binden für Profis
Die Gitterschnürung
Wie man mit Schnürsenkeln mal richtig angeben kann? Wenn man sich an die Gitterschnürung wagt! Der Trick dabei? Sie wirkt auf den Betrachter schon so kompliziert, dass neidische Blicke für dieses kleine Kunstwerk garantiert sind. Wer die Gitterschnürung beherrscht, der kann sie getrost bei jedem Schuh anwenden.
So funktioniert’s:
Wie immer mit dem untersten Ösenpaar beginnen und die Senkel von innen nach außen führen. Wie auch bei der Sägezahnschnürung kann erst die rechte, dann die linke Seite gefädelt werden. Die rechte Seite zur vierten Öse auf der gegenüberliegenden Seite von außen nach innen ziehen. Danach wird auf der gleichen Seite innen zur fünften Öse gefädelt, sodass das Band wieder außen ist. Der Schnürsenkel wird jetzt wieder nach unten geführt zur zweiten Öse der gegenüberliegenden Seite, auf der Innenseite weiter zum nächsten Loch und wieder hoch zur sechsten Öse auf der gegenüberliegenden Seite. Das Gleiche wird mit der linken Seite wiederholt.
Was kompliziert klingt, haben wir im Video für Sie vorgemacht. Kleiner Tipp: Wenn Ihnen das dort zu schnell geht, spielen Sie das Video langsamer ab – aus Erfahrung können wir sagen, das hilft ungemein!