18. Juni 2021, 15:12 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Seide ist für heiße Sommertage wie gemacht – sie kühlt, ist angenehm zu tragen und sieht immer toll aus. Jedoch ist der edle Stoff in der Pflege recht anspruchsvoll. STYLEBOOK verrät, was es beim Waschen und Bügeln von Seide zu beachten gilt.
Übersicht
Seiden waschen – wie geht’s?
Chemische Reinigung
Kurz nicht aufgepasst und schon ist ein Fleck auf der Seidenbluse. Doch so einfach wie ein T-Shirt kann man den edlen Stoff nicht in die Waschmaschine werfen. Wie kann man Seide also richtig waschen? Eine chemische Reinigung ist besonders schonend, der feine Stoff wird beim Waschen nicht in Mitleidenschaft gezogen. Besonders empfindliche Seidenstoffe wie Chiffon oder Krepp sollte man nur auf diese Weise behandeln. Hinweise hierzu finden sich stets auf dem Waschzettel im Kleidungsstück.
Handwäsche
Viele Kleidungsstücke aus Seide kann man jedoch auch mit Wasser reinigen. Besonders schonend ist hierbei die Handwäsche, bei der ein spezielles Waschmittel für Seide empfehlenswert ist. Einfach einen Eimer mit kaltem Wasser befüllen, Waschmittel hinzugeben und das Kleidungsstück für 30 Minuten einweichen lassen. Achtung: Feinwaschmittel für Wolle enthalten rückfettende Substanzen, die das Material fettig wirken lassen. Besonders wichtig ist zudem, dass das Waschmittel keine Bleichmittel enthält, da sonst die farbige Seide Schaden nehmen könnte. Auch ein mildes Shampoo ohne rückfettende Substanzen, Parfüm oder Farbstoffe ist für die Reinigung geeignet. Danach im kalten Wasser auswaschen, mit Handtüchern sanft trocken drücken und danach zum Lufttrocknen ausbreiten. Seide bitte niemals in den Trockner geben. Falls man sich entscheidet das Material in der Waschmaschine zu waschen, immer auf ein geeignetes Programm achten und die Temperatur auf 0 Grad bzw. Kaltprogramm stellen.
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Wie bügelt man Seide korrekt?
Falls ein Kleidungsstück aus Seide besonders knitterfrei werden soll, kann man es bügeln. Dafür sollte man eine niedrige Temperatur am Bügeleisen wählen. Falls das Bügeleisen keine gesonderte Seideneinstellung besitzt, ist an diesem die niedrigstmögliche Einstellung zu wählen. Außerdem wichtig: Seidenstoffe sollte man immer auf links bügeln. Ist das Kleidungsstück noch ein bisschen feucht, entstehen zudem nicht so leicht Knitterfalten. Hierfür kann man auch ein etwas angefeuchtetes Baumwolltuch auf die Seide legen. Ein weiteres Baumwolltuch zwischen Bügelbrett und Seidentuch kann währenddessen etwaige Farbflecken verhindern.
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Seiden-Teile richtig lagern
Da Seide ein empfindlicher Naturstoff ist, sollte man bestimmte Lagerhinweise beachten. Seidenstoffe können beispielsweise schnell ausbleichen, wenn sie einer direkten Sonnenbestrahlung ausgesetzt sind. Aus diesem Grund sollte man das Material stets an einem dunklen Ort lagern – und natürlich nicht in der Sonne trocknen. Zudem kann Seide von Kleidermotten befallen werden. Um die Kleidung vor diesen zu schützen, kann man zum Beispiel Beutel mit stark duftenden Kräutern wie Lavendel oder Thymian im Schrank anbringen. Es gibt aber auch chemische Lockfallen, die gegen Kleidermotten helfen. Will man ein Kleidungsstück einlagern, weil es beispielsweise nur im Winter trägt, sollte man es vorher zudem gut verpacken.
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Wie wird Seide hergestellt?
Bei Seide handelt es sich um ein tierisches Material, das vor allem aus Proteinen besteht. Das Material wird in kleinen Drüsen im Maul der Seidenspinner-Raupe hergestellt. Diese wickelt sich in das Material ein, um einen schützenden Kokon zu bilden und sich in diesem zu einem Schmetterling zu entwickeln. Um an die Seide zu gelangen, werden die Kokons im Regelfall in heißem Wasser gekocht – dabei sterben die meisten Tiere. Aus tierethischer Perspektive ist dieses Verfahren höchst bedenklich. Wer dieses Vorgehen nicht unterstützen und dennoch nicht auf Seide verzichten will, kann auf sogenannte Wildseide zurückgreifen. Diese wird aus den Kokons des frei lebenden Tussahspinners „tierfreundlich“ gewonnen. Heißt: Man erntet die Seide erst, nachdem der Schmetterling den Kokon verlassen hat.