6. August 2024, 12:29 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Kaufhäuser sind nicht mehr so beliebt, wie noch vor einigen Jahrzehnten! Viele bekannte Namen sind heute nur noch ein Relikt der Vergangenheit. Die Sinn GmbH (ehemals Sinn Leffers) hat jetzt Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet – kein unbekannter Umstand für das deutsche Unternehmen.
Noch im vergangenen Jahrhundert waren Kaufhäuser eine beliebte Anlaufstelle und in fast jeder größeren Stadt fand man mindestens eine Filiale der großen Namen, wie Karstadt, Kaufhof, Hertie, Horten oder Quelle. Allmählich mussten Kaufhäuser einzelnen Shops weichen, sodass sich bis heute nur noch wenige halten konnten, u. a. Sinn Leffers, heute nur noch „SiNN“ genannt. Doch jetzt gibt es traurige Neuigkeiten.
Sinn GmbH (Sinn Leffers) muss erneut Insolvenz anmelden
Am 5. August meldete die Sinn GmbH (Sinn Leffers) aus Hagen einen Insolvenzantrag in Eigenverwaltung an. Der Antrag wurde bereits genehmigt und Michael Mönig zum vorläufigen Sachwalter ernannt, unterstützt wird er von Rechtsanwalt Jan Ockelmann.
Damit folgt die Sinn GmbH (Sinn Leffers) zahlreichen anderen Modemarken, die in den vergangenen Monaten Insolvenz anmelden mussten. Die Gründe waren immer ähnlich, gestiegene Kosten, verminderte Kaufkraft und anhaltende Krisen. Obendrein musste die Sinn GmbH (Sinn Leffers) zeitweilig Etagen schließen oder sogar ganze Häuser, durch Wasserschäden oder andere bautechnische Gründe, wie die Seite „Fashion United“ berichtet.
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Was Kunden wissen müssen
Die Sinn GmbH (Sinn Leffers) betreibt aktuell an 36 Standorte insgesamt 41 Kaufhäuser (allein 24 in Nordrhein-Westfalen). Ziel der Insolvenz in Eigenverwaltung sei es, das Unternehmen, die Arbeitsplätze und die Standorte zu retten. Das Unternehmen beschäftigt rund 1500 Mitarbeitende.
„Sinn wird das Verfahren in Eigenverwaltung zur beschleunigten Anpassung an die geänderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nutzen. Ziel ist es, möglichst viele Standorte und Arbeitsplätze zu sichern“, zitiert die „Westfalenpost“ Rechtsanwalt Jan Ockelmann.
Nicht die erste Insolvenz der Sinn GmbH (Sinn Leffers)
Bereits im April 2020, im Zuge der Corona-Pandemie, musste die Sinn GmbH (Sinn Leffers) erstmals Insolvenz anmelden, konnte diese aber, damals noch unter der Leitung von Kommunikationschef Friedrich-Wilhelm Göbel, erfolgreich abschließen. Danach lief es für einige Jahre gut, das Unternehmen hatte u. a. Textilkette Mensing mit sieben Standorten in NRW übernommen und auch weitere Filialen eröffnen können.
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Die Geschichte der Sinn GmbH (Sinn Leffers)
Bereits 1850 wurde in Köln die „Kurzwarenhandlung en detail Gebr. Sinn“ von Johannes und Friedrich Sinn eröffnet. Im Laufe der Zeit entstanden 36 Sinn-Kaufhäuser. 44 Jahre später eröffneten die Brüder Heinrich und Carl Leffers ein nach ihnen benanntes Kaufhaus in Delmenhorst, aus dem sich weitere zehn Filialen ergaben.
Die Fusion beider Unternehmen fand laut Unternehmens-Website 1990 statt: „Durch die Fusion der Leffers AG mit der Sinn AG entstand eine neue gemeinsame Aktiengesellschaft unter der Regie des neuen Eigentümers, der Schickedanz-Gruppe, zu der auch Quelle gehörte. Die SinnLeffers AG verfügte damals über 46 Häuser bei einem Umsatzvolumen von rd. 1,7 Mrd. DM und einer Verkaufsfläche von rd. 255.000qm.“
Nach einer kurzen Zugehörigkeit zur KarstadtQuelle AG und einem Verkauf an die Deutsche Industrie-Holding betrieb Sinn Leffers damals 47 Kaufhäuser. „Im November 2008 eröffnete das Amtsgericht Hagen das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Sinn Leffers“, heißt es weiter. In dieser Folge wurden bundesweit viele Filialen aufgegeben.
2016 dann die erneute Krise: Das Unternehmen stellte einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverantwortung, konnte das Insolvenzverfahren erfolgreich abschließen. Im Jahr 2018 fand dann die Umfirmierung der Sinn Leffers GmbH zur Sinn GmbH (Eigenschreibweise: SiNN GmbH) statt.