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Studie

Wie Kleidung unsere Wahrnehmung beeinflusst

Kleidung Wahrnehmung
Wie wir uns kleiden, unterstreicht nicht nur unseren ganz individuellen Stil, sondern bestimmt auch, wie wir von der Umwelt wahrgenommen werden Foto: Getty Images
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STYLEBOOK Redaktion

20. Februar 2024, 10:26 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Wie wir uns anziehen, hat einen großen Einfluss darauf, wie wir von unserer Umwelt wahrgenommen werden, das Gehirn macht sich innerhalb von Zehntelsekunden ein Bild – und das muss nicht immer positiv sein.

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Meist versuchen wir vorurteilslos durch die Welt zu gehen. Das klappt leider nicht immer. Jeder hat sich sicher schon einmal dabei erwischt, wie er einen Fremden aufgrund seiner Optik oder seines Kleidungsstils in eine bestimmte Schublade gesteckt hat.

Wie Kleidung unsere Wahrnehmung beeinflusst

Dass auch Kleidung die Wahrnehmung auf Menschen beeinflussen kann, hat eine Studie herausgefunden. Menschen, die aufgrund ihrer Klamotten reicher wirken, werde tendenziell mehr zugetraut, schreiben US-Psychologen im Fachblatt „Nature Human Behaviour“. Die Wissenschaftler hatten in Experimenten untersucht, wie Probanden ein und dieselbe Person abhängig von ihrer Oberbekleidung einschätzten.

„Statt Respekt für ihre Anstrengungen zu bekommen, sind arme Menschen mit anhaltender Geringschätzung und Respektlosigkeit durch den Rest der Gesellschaft konfrontiert“, sagte Eldar Shafir von der Universität Princeton laut einer Uni-Mitteilung. Die Untersuchung zeige, dass diese Geringschätzung ihre Anfänge im ersten Sekundenbruchteil einer Begegnung haben kann.

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Kleider machen Leute!

Dass sich Menschen vom äußeren Erscheinungsbild beeinflussen lassen, ist bekannt. Der Schweizer Dichter Gottfried Keller widmete dem Thema seine 1874 erschienene Novelle „Kleider machen Leute“. Shafir und Kollegen wollten nun wissen, wie genau Kleidung die Wahrnehmung und den ersten Eindruck prägt. 

Für ihr Experiment erstellten die Forscher spezielle, manipulierte Porträtbilder. Darauf war ein Gesicht eines Menschen und der obere Teil des bekleideten Oberkörpers zu sehen. Das Gesicht und den Oberkörper konnten die Forscher dabei frei kombinieren. Die Forscher montierten ein und dasselbe Gesicht sowohl auf Bekleidung, die von einer Jury zuvor als „reicher“ bewertet wurde, als auch auf „ärmer“ wirkende Bekleidung. Diese manipulierten Porträtbilder zeigten die Forscher dann Probanden. Sie sollten die Frage beantworten: „Für wie fähig halten sie diese Person?“ Die Bewertung erfolgte auf einer Skala von 1 (überhaupt nicht fähig) bis 9 (extrem fähig).

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Das reicht den Forschern zufolge gerade einmal, um zu realisieren, dass man ein Gesicht gesehen hat. Selbst als die Studienteilnehmer explizit aufgefordert wurden, nicht auf die Kleidung zu achten, hielten sie mehrheitlich Gesichter mit reicher wirkender Kleidung für fähiger. 

„Die von uns beobachteten deutlichen und beständigen Effekte stimmen mit theoretischen Arbeiten und empirischen Beobachtungen überein“, schrieben die Forscher. „Es zeigt sich eine starke Tendenz, dass Menschen mit niedrigerem ökonomischen Status als weniger fähig empfunden werden.“

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