23. August 2023, 12:34 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten
Auf der Wiesn gibt‘s koa Styling-Sünd? Stimmt leider nicht. Das Oktoberfest ist zwar der beste Anlass, um sich mal so richtig schön in Tracht zu werfen – man muss aber wissen, wie es geht. STYLEBOOK hat das ultimative Dirndl-ABC zusammengestellt.
Auf der Wiesn trägt Frau traditionell Dirndl – ein Kleidungsstück, das wirklich jeder Frau steht. Kurvige Damen sind hier sogar noch ein bisschen mehr im Vorteil. Trotzdem muss man wissen, wie man es richtig stylt und was zum perfekten Look alles dazugehört
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Das große STYLEBOOK-Dirndl-ABC
Von Anhängern, über Blusen bis zu Farben
A wie Anhänger
Fangen wir gleich mit dem i-Tüpfelchen an: Schmuck. Schick: Herzerl-Anhänger an silbernen Ketten oder farbigen Satinbändern.
B wie Bluse
Meistens sind die Blusen blütenweiß, typisch mit Puffärmeln und elegantem Carmen-Ausschnitt (also leicht schulterfrei). Wird unter dem Mieder getragen und reicht nur bis kurz unter die Brust. Es gibt mittlerweile auch Dirndl ohne Bluse – auf die Wiesn aber bitte in voller Montur gehen!
C wie Charivari
Sprich „Schariwari“. Das urigste Dirndl-Accessoire, das sich auch bei Frauen immer stärker durchsetzt: Eine filigrane silberne Kette, die mit kleinen Anhängern und Talismanen verziert ist. Wird am Mieder getragen.
D wie Dekolleté
Vui huift vui, ist hier das Motto. Wer möchte, kann also zeigen, was sie hat. Dabei unterstützt der richtige BH: In knapp geschnittener Balkonett-Form und weit außen sitzenden Trägern. Für alle, die es etwas bedeckter mögen, sind hochgeschlossene Blusen oder Dirndl eine stilvolle und elegante Alternative.
E wie Einstecktuch
Aus Leinen, Seide oder Baumwollstoff. Mit Fransen verziert, wird meist um die Schultern getragen und die Enden in den Ausschnitt der Bluse gesteckt.
F wie Farben
2023 geht der Trend zum Dirndl in dunklen oder zarten Tönen. Also beispielsweise Dunkelblau, Tannengrün oder aber auch Rosa oder Taupe. Wer clever investieren möchte, hält sich an klassische Farben, wie die ersten beiden. Die kommen nie aus der Mode! Auch schwarze Dirndl sind machbar und können sehr edel wirken. Wer mehr Farbe reinbringen möchte, tobt sich mit farbigen Schürzen aus.
Hut, Janker, Kropfband – diese Accessoires brauchen Sie
G wie Gürtel
Ein Dirndl braucht keinen Gürtel, außer es handelt sich um Trachten-Kettengürtel, die locker um die Hüfte und über der Schürze getragen werden. Ein schönes Accessoire, aber absolut kein Muss.
H wie Hut
Hüte, die farblich auf das Dirndl abgestimmt werden, bringen das gewisse Etwas in den Look. Seit einigen Jahren auch sehr beliebt sind Blumenkränze und Kopfschmuck mit Blumen.
I wie I mog di!
Eine der schönsten Liebeserklärungen auf Boarisch. Besonders auf Lebkuchenherzen wird man diesen Satz häufig finden. Gerne investieren und Freunden eine Freude machen. Oder ganz im Sinne von Selflove einfach selbst essen!
J wie Janker
Damit Sie nach dem Besuch im Zelt nicht frieren, ist eine traditionelle Strickjacke aus Lodenstoff (feste Wolle), sprich ein Janker, ein toller Begleiter und hält kuschelig warm.
K wie Kropfband
Breites, eng anliegendes Samtband, das als Kette getragen wird und mit Perlen oder Stickereien verziert ist und ein Mittelstück hat, das mit Ornamenten besetzt ist. Sieht nicht nur sehr elegant aus, sondern macht auch einen langen Hals!
L wie Länge
Die ist eine Grundsatzentscheidung. Vorweg: Mit einem superkurzen Dirndl entlarven Sie sich auf der Wiesn und seriösen Trachtenfesten direkt als Laie. Mindestens knielang sollten sie schon sein. Besonders schön für lange Beine sind Midi-Dirndl, die knapp bis übers Knie reichen. Die aktuelle Trendlänge reicht etwa bis zur Wadenmitte. Dazu passen Pumps oder Schnürstiefel. Ballerinas sind im Notfall akzeptiert.
M wie Mieder
Zaubert eine schöne Taille. Das klassische Dirndl besteht aus einem vorne geschnürten Mieder und einem Faltenrock, der daran angenäht ist.
N wie Nach Maß
Wer häufiger Dirndl trägt, der braucht auch eines, das richtig gut sitzt. In eine Maßanfertigung zu investieren macht Sinn, weil ein Dirndl nie aus der Mode kommt – und mit ein paar kleinen Änderungen schnell wieder aktuell aussieht. Bekannt für ihre Couture-Dirndl sind beispielsweise die Designerinnen Lola Paltinger und Lena Hoschek. Aber auch bei einem Dirndl von der Stange lohnt sich das Anpassen lassen beim Schneider.
Die schönste Art, an ein Dirndl zu kommen:
O wie Oma
Die günstige und schönste Art, an ein Dirndl ranzukommen, ist immer noch eins von Oma zu leihen. Von Mama, Tante, Schwester, Großtante der Cousine mütterlicherseits, etc. ist natürlich auch ok. Besonders eignet sich das für Dirndl-Neulinge, um erst einmal ein Gefühl dafür zu bekommen und herauszufinden, ob das etwas für Sie ist. Ein weiterer Pluspunkt daran: Vintage-Dirndl kommen nie aus der Mode!
P wie Puffärmel
Klassisch und obendrein äußerst bequem, weil diese nicht einengen. Außerdem lassen sie die Oberarme etwas schmaler wirken.
Q wie Qualität
Hat ihren Preis. Auch beim Dirndl. Wer lediglich ein Partydirndl sucht, ist mit einem Stück aus Baumwolle gut bedient. Jedoch geht auch hier der Trend seit einigen Jahren zu hochwertigen Stoffen wie Seide, Brokat, Spitze. Aber: Ein gutes Teil lässt sich mindestens zehn Jahre lang tragen.
R wie Reinigung
Es lässt sich quasi nicht vermeiden, dass Bier und Hendl-Fettflecken dem guten Stück zusetzen. Baumwoll- und Leinen-Dirndl steckt man einfach in die Waschmaschine. Hochwertigere Stoffe brauchen eine Extra-Behandlung in der Reinigung.
Die Dirndl-Schleife sagt viel über die Trägerin aus
S wie Schleife
Alles andere als egal, denn hinter der Schürzen-Schleife versteckt sich tiefere Symbolik: Mit der rechts gebundenen Schleife kommuniziert die Trägerin „Ich bin vergeben“, links gebunden heißt „noch zu haben“. Die Jungfrau bindet sie vorne mittig, die Witwe hinten.
T wie Tasche
Um einen Tag im Bierzelt zu überstehen, gilt es natürlich, allerlei griffbereit zu haben. Praktisch: Viele Dirndl haben unter der Schürze eine Tasche eingearbeitet. Hat Ihr Dirndl das nicht, kann auch nachträglich eine aufgesetzt werden. Denn die ist ideal für Geld, Tampons oder Lippenstift. Zusätzliche reicht dann oft eine Clutch – die sieht zum Kleid eleganter aus als eine Umhängetasche.
U wie Unterrock
Manche Dirndl sind bereits von Haus aus damit ausgestattet, unter anderen können Unterröcke dafür sorgen, dass der Rock bauschiger aussieht und schön schwingt. Unterröcke, ob in der Farbe des Dirndls oder klassisch in Schwarz oder Weiß, können unter jedem Dirndl getragen werden – vorausgesetzt, es ist nicht zu kurz.
V wie Vichy-Karo
Stoffmuster, bei dem sich gleich breite Streifen in zwei Farben (meist Blau/Weiß oder Rot/Weiß) kreuzen. Unser Lieblingsprint für Dirndl, weil klassisch und dennoch frisch und jung.
W wie Wiesn App
Bayrisch ist eine schöne Sprache, voller Liebe, denn auch im Grantln, wenn das Zelt zu voll ist, verstecken sich liebevolle Wortschöpfungen, die zur Wiesn-Experience zwingend dazu gehören und einen zum Schmunzeln bringen. Vorausgesetzt, man versteht sie. Alle Nicht-Bayern können jedoch aufatmen. Mit der „Oktoberfest App“ können Sie schnell die passenden Worte auf dem Smartphone nachschlagen. Mit dem Navigator finden Sie außerdem nicht nur das richtige Zelt, sondern auch Haltestellen, Fundbüros – aber auch Ihre Freunde mitten im wilden Treiben. Die App kann deren Position auf der Theresienwiese anzeigen. (Kostenlos für iOS und Android)
Kurven im Dirndl? Perfekt!
X wie XXL
Keine Modelmaße? Perfekt! Denn keine andere Figur sieht im Dirndl so toll aus, wie Kurven! Ein großer Ausschnitt, die hoch angesetzte Taille und der weit schwingende Rock schmeicheln jeder Frau. Halten Sie sich also nicht zurück!
Y wie Y-Kette
Wird gerne zum Dirndl getragen. Warum? Weil sie den Blick direkt auf das Wesentliche lenkt: den Ausschnitt
Z wie Zöpfe
Schaffen Ordnung auf dem Kopf und sehen auch noch richtig gut aus: Ob als Bauernzopf rund um den Kopf geflochten oder seitliche Strähnchen, die hinten zusammengebunden werden. Flechten muss sein, damit beim wilden Tanzen und Schunkeln alles perfekt sitzt. Wer kein Händchen fürs Flechten hat, kann zu vorgeflochtenen Haarteilen greifen.