30. September 2023, 10:49 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Egal, ob der eigene Kleiderschrank die Größe von Carrie Bradshaws Schatzkammer oder den einer Telefonzelle hat: Wir wetten, dass er zu klein erscheint. Platz für die neue Herbst-Kleidung gefällig?
Berliner Stylistin Maren Assmus, die u. a. auch Veronica Ferres stylt, hat STYLEBOOK zahlreiche, hilfreiche Tipps genannt, wie man einen Kleiderschrank effektiv aussortiert – und wieder richtig einsortiert. Zuerst geht es an die richtige Vorbereitung!
Übersicht
Die beste Vorbereitung zum Kleiderschrank aussortieren
Eine angenehme Atmosphäre schaffen
„Am effektivsten ist man, wenn man seine bevorzugte Tageszeit kennt. Die Lieblingsmusik bringt einen zusätzlich in die richtige Stimmung. Und zuerst immer die Kleidung aussortieren, mit denen man am wenigsten emotional verbunden ist.“
Sich nur mit Kleidung umgeben, die man liebt
„Stellen wir uns vor, wir haben einen Kleiderschrank, in dem nur die Lieblingsteile hängen, und wir diese auch schnell findet. Dieses Bild sollte man sich immer innerlich vor Augen halten, so wird man motiviert bei der Sache bleiben.“
Nach Kategorien aussortieren
Wenn man den Kleiderschrank nach Kategorien aussortiert, wird einem erstmal bewusst, wie viel man von einer Sorte hat – zum Beispiel Jeans. Wir haben oft ähnliche Kleidungsstücke im Schrank, aber nur eine Lieblingsjeans. Die darf dann bleiben.
Den wahren Wert des Kleidungsstückes erkennen
Folgende Fragen sollte man sich stellen: Welche Bedeutung hat das Kleidungsstück wirklich für mich? Warum besitze ich dieses Teil? Und was ist die Rolle dieser Klamotte? Oft hängen wir emotional an der Kleidung. Eine gute Freundin hat uns zum Beispiel ein Top geschenkt. Wir tragen es nicht, können uns davon auch nicht trennen. Daher sollte man ein Zwiegespräch mit dem Kleidungsstück führen, um herauszufinden, was das Teil einem sagen will. Zum Beispiel beim nächsten Mal „Nein“ sagen, wenn es nicht passt oder nicht gefällt. Eine heiß geliebte Jeans kann einem auch sagen: „Ich passe nicht mehr, aber wir hatten eine schöne Zeit miteinander.“
Das Kleidungsstück wertschätzen
Sobald man herausgefunden hat, welche Aufgabe das Kleidungsstück für einen hat, wird es einem leichter fallen, sich davon zu lösen. Dann sollte man dem Kleidungsstück für seine Aufgabe danken und es aussortieren.
Kleiderschrank aussortieren mit der 6-Stapel-Methode
Eine gründliche Bestandsaufnahme dauert erstaunlich lange. Daher sollte man erst gar nicht versuchen, alles einem Samstagmorgen zu erledigen. Man sollte sich reichlich Zeit nehmen, ein ganzes Wochenende zum Beispiel. Oder man zerlegt die Aussortier-Aktion in Portionen: heute Abend alle Röcke, morgen alle Hosen, …
Und dann beginnt die 6-Stapel-Methode:
Passform und Aussehen müssen stimmen
Über den Stücken darf kein Fragezeichen schweben. Sie müssen gut sitzen, guter Zustand und zum Lebensstil passen.
Archivieren
Dies sind Kleidungsstücke, die man nicht mehr selbst tragen möchte, aber zum Beispiel für die Schwester oder eine Freundin aufheben möchte.
Genaue Analyse des Kleidungsstückes
Sitzt das Kleidungsstück wirklich gut? Sieht es vorteilhaft aus? Sind Schnitt, Details und Form noch aktuell? Hier gilt: Es ist besser, Lücken im Kleiderschrank zu haben, die beim nächsten Einkauf gefüllt werden. Wenn man weiß, was man wirklich braucht, ist man weniger anfällig für Impulskäufe.
Fehlkäufe aussortieren
Fehlkäufe, Stücke zum Weggeben, falsche Passform oder Größe werden sofort aus dem Schrank aussortiert – auch wenn es sündhaft teuer war! Auf diesen Stapel gehören auch ausgeleierte, verwaschene Stücke, selbst wenn sie zu den geliebten Basics gehören. Gerade Lieblingsstücke sollten oft aussortiert und erneuert werden.
Teile für Reinigung, Änderung und Schuster
Nichts nervt mehr als unter Zeitdruck ein Stück aus dem Schrank zu ziehen, um festzustellen, dass der Reißverschluss kaputt ist, verschmutzt oder der Saum abgerissen ist. Manchmal genügt es schon, die Knöpfe auszutauschen und den Saum zu kürzen. Was man gar nicht mehr reparieren kann, landet in die Tonne!
Nach Jahreszeiten sortieren
Reine Sommerkleidung wird über den Winter aus dem Kleiderschrank aussortiert und umgekehrt. Dadurch gewinnt man Platz und sieht klarer, was noch fehlt.
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Den Kleiderschrank nach dem Aussortieren wieder einräumen
Nach Rubriken einsortieren
Man sollte die Kleidungsstücke nach Rubriken sortieren, zum Beispiel Blazer auf der einen Seite der Stange, Blusen auf der anderen Seite. Pullis in einem Fach, T-Shirts im nächsten. Nach Farben zu ordnen, sieht zwar schöner aus, ist aber unpraktischer.
Die Kleidung richtig lagern
So lagern, dass man möglichst viel von ihnen sehen kann. Also lieber hängen, statt falten und stapeln – auch Pullis und Shirts. Ideal sind dafür schmale, eventuell leicht gepolsterte (schont empfindliche Kleidung) Metallbügel. Bei zu wenig Platzt auf der Stange, trotzdem nicht zehn Teile in einem Fach übereinander legen. Besser maximal drei Teile in eine Schublade nebeneinander lagern. So lassen sich die einzelnen Stücke auch einfacher aus dem Schrank ziehen. Große Schubladen werden durch einzelne, kleinere Fächer zum Einlegen übersichtlicher und leichter organisierbar.
Was man selten trägt, wird außerhalb des Schranks gelagert
Alles, was man seltener benötigt – Reisetaschen, Skianzug, Wanderstiefel – darf man dagegen außerhalb der Augenhöhe verstauen. Textilien am besten in Kleidersäcken aufbewahren, dann stauben sie nicht ein.
Accessoires platzsparend anbringen
Gürtel und Schmuck machen sich gut an Haken, Schnüren, Gittern, die man platzsparend an der Innenseite der Schranktüren anbringen kann. Handtaschen am besten mit Seidenpapier füllen und in Staubbeuteln verstauen, dann kann man sie auch in einem Fach stapeln, ohne dass sie aus der Form geraten. Und: Schuhe gehören nicht in den Kleider-, sondern in den Schuhschrank.
Quelle
- Instagram von Maren Assmus