10. Dezember 2023, 8:13 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Auch in diesem Jahr sind Daunenjacke nicht wegzudenken. Egal ob kurz, lang, oversized oder cropped. Die federleichten Kleidungsstücke bringen uns nicht nur gewärmt durch die kalten Jahreszeiten, sie sind zudem noch ein schicker Hingucker. STYLEBOOK verrät, worauf beim Kauf und Styling der Daunenjacke zu achten ist.
Was auch immer geplant ist, überall ist die Daunenjacke in der kalten Jahreszeit der perfekte Begleiter: leicht, aber dennoch wind- und regendicht. Aber woher kommt die Liebe zur Daune und wie kann man das langjährige It-Piece „Puffer Jacket“ richtig stylen?
Herkunft der Daunenjacke
Die Geschichte der Daunenjacke ist genauso extravagant, wie sie selbst. Der Sportler Eddie Bauer machte 1936 bei einem Angelausflug in Amerika die Erfahrung, beinahe durch nasse Kleidung und eisige Winde zu erfrieren. Inspiriert durch dieses Erlebnis, entschied er sich, Oberbekleidung zu entwickeln, die zugleich leicht, wasserabweisend und atmungsaktiv ist. Die herkömmlich verwendete Wolle kam somit nicht infrage – Gänsedaunen jedoch viel eher. Die Struktur des Untergefieders von Gänsen speichert die Körperwärme ideal. Durch eine gleichmäßige Verteilung der Flaumfedern in abgesteppten Kammern bietet die Daunenjacke den perfekten Komfort. 1940 ließ sich Eddie Bauer die revolutionäre Erfindung und das bisher einzigartige Steppmuster patentieren. Heutzutage gibt es neben diesem Design noch weitere, die die wärmespeichernde Funktion innehaben.
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Wie wird die Daunenjacke hergestellt?
Die Daunenjacken sind in all ihren Varianten nicht nur tierisch praktisch, sondern auch von tierischer Qualität. Denn die höchst effektive Isolationsschicht ist dank der wärmespeichernden Architektur der Feder gegeben. Das macht die Gänse- und Entendaunen so beliebt. In fünf Prozent der Fälle werden eben diese Federn für die Herstellung von Daunenjacken, Kissen oder Schlafsäcken von lebenden Tieren gerupft – die sogenannte Lebendrupfgewinnung. Die restlichen 95 Prozent der Daunen hingegen kämen von Gänsen und Enten, die für den Verzehr gehalten würden, ihre Federn seien im besten Fall ein Abfallprodukt, das die Industrie weiterverwertet.
Wichtig bei der Wahl des zukünftigen Daunen-Lieblings ist also, auf Zertifikate und Siegel zu achten oder zumindest die Daunengewinnung beim Händler zu hinterfragen. Hier die wichtigsten im Überblick:
RDS (Responsible Down Standard)
Das RDS (Responsible Down Standard)-Siegel wurde von „The North Face“ zusammen mit der Non-Profit-Organisation Textile Exchange entwickelt. Es bescheinigt, dass den Tieren dank ausreichend Auslauf, Teichen zum Schwimmen oder der Möglichkeit zum Nestbau ein artgerechtes Leben ermöglicht und die Daune dann im Zuge des Schlachtrupfs gewonnen wird. Daunen aus anderen Quellen dürfen nicht untergemischt werden.
Bluesign Approved
Wem es beim Kauf insgesamt um Nachhaltigkeit geht, für den ist das Siegel „Bluesign Approved“ besonders interessant, das eine insgesamt ressourcenschonende Fertigung des Kleidungsstücks gewährleistet.
Global Traceable Down Standard
Auch Recycling ist ein großes Thema: Das Outdoor-Label Patagonia sowie einige große Modeketten etablieren das Wiederverwenden alter Daunen. Sie sammeln die zarten Federn, reinigen sie und führen sie in den textilen Kreislauf zurück. Nebenbei hat Patagonia mit anderen Firmen, Tierschutzorganisationen und NGOs den aktuell strengsten Standard ins Leben gerufen: Beim Global Traceable Down Standard ist Lebendrupf und Stopfmast garantiert ausgeschlossen und sogar die Elterntierfarmen unterliegen strengsten Prüfungen. Auch der Second-Hand-Kauf bietet sich alternativ zum Kauf einer neuen Daunenjacke an.
Synthetische „Daunen“
Wer aus ethischen Gründen nicht zur Daune greifen möchte, kann auch auf vegane und synthetische Alternativen zurückkommen. Die am meisten verbreitete Daunenalternative ist derzeit Polyester. Die Kunstfaser wärmt auch bei Nässe und trocknet schnell – deshalb ist sie übrigens auch bei der Herstellung von Schlafsäcken beliebt. Und auch bei Jacken ist Polyester ein oft genutztes Material. So können Sie auch ganz ohne tierische Produkte den klassischen Puffer Jacket Look erzielen.
Daunenjacke lang oder kurz? Wem es steht
Auf den Straßen und in den sozialen Medien sind zahlreiche Stars und Influencer mit Daunenjacken zu sehen. Ob lang oder kurz, ist von der Stimmung des Trägers abhängig. Wer seine neue Lieblingsjacke passend zur Stimmung der herbst-/winterlichen Jahreszeit trägt, wird höchstwahrscheinlich zur langen Daunen-Variante greifen. So bietet sich für die schnell frierenden Fashionistas ein knöchellanger Daunenmantel an. Denn dank der Länge erinnert das Kleidungsstück schon fast an die eigene Bettdecke und lässt es noch gemütlicher und wärmer wirken. Getreu dem Motto, dass Jacken eh nicht geschlossen getragen werden, sieht der Mantel in Kombination mit einem beigen, groben Strickkleid, der schwarzen Leggings und den schwarzen Overknees-Stiefeln in Lederoptik stylisch aus. Eine weitere Möglichkeit ist das Styling mit dunkler Jeans und weißem Hemd, das in die Hose gesteckt ist. Die Lieblingsschuhe farblich passend zur Daunenjacke machen den Look rund. Wer die Jacke trotzdem schließen möchte, kann dies selbstverständlich ohne Gewissensbisse tun.
Auch zu kurz gibt es nicht. Die Puffer Jacket war in den vergangenen Wintern als gecroppte Variante vertreten – und ist es auch in diesem Jahr. Durch die Kürze wirkt der Look voluminöser, rebellisch und aussagekräftig.
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Der klassische Daunen-Liebling geht bis zur Hüfte
Beim Stichwort „Daunenjacke“ denkt man schon lange nicht mehr an das typische Modell, das nur von Wanderern oder Outdoor-Sportler bevorzugen. Wer es trotzdem etwas sportlicher und freier mag, der fühlt sich in einem bis zur Hüfte reichenden Modell der Funktionsjacken am wohlsten. Model und Influencerin Caro Daur zeigt, wie sie ihre Puffer Jacket stylisch in Szene setzt. Neben der grünen Jacke wählt sie einen braunen Pullover, der mit den Chunky-Boots perfekt abgestimmt ist. Dazu eine schwarze Hose und stylische Sonnenbrille.