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Näh dir was!

Upcycling! Top in 5 Schritten selbst nähen – mit Video-Anleitung

Näh dir was
In Teil 4 von „Näh dir was!“ zeigen wir, wie aus einem alten Hemd ein stylisches Top wird! Foto: STYLEBOOK
Anna-Lena Osterburg
freie Autorin bei STYLEBOOK

30. Juni 2020, 17:00 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Rüschentops stehen in diesem Sommer hoch im Kurs – je verspielter desto besser. Das neue Trendteil muss aber nicht teuer geshoppt werden, ein ausrangiertes Hemd kann ganz einfach zum süßen Sommertop upgecycled werden. Dafür braucht es tatsächlich auch keine fortgeschrittenen Näh-Skills oder teure Utensilien, wer geradeaus nähen kann, schafft das Upcycling-Projekt mit unserer Video-Anleitung problemlos! Näh-Expertin Anna-Lena Osterburg erklärt darin Schritt für Schritt, wie das alte Hemd zum ärmellosen Sommerteil umfunktioniert wird.

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Näh-Anleitung im Video

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Näh-Anleitung mit Fotos

Für das Upcycling-Top braucht man neben den üblichen Basics wie Nähmaschine, Stecknadeln, Handmaß, Maßband und Schneiderkreide noch ein Bügeleisen, Elastikgarn (das gibt es in jedem Stoffladen zu kaufen) und natürlich ein altes Hemd. Das Hemd ist die Grundlage für das Top und sollte daher möglichst groß ausfallen und gerade geschnitten sein, weil sich es sich später durch das Elastikgarn noch stark zusammenzieht und dementsprechend viel kleiner wird.

Schritt 1: Das Top zuschneiden

Hemd-Upcycling
Das Top-Basis-Teil schneidet man aus dem unteren Teil vom Hemd zu Foto: STYLEBOOK

In einem ersten Schritt muss das Top zugeschnitten werden, man braucht ein möglichst großes Rechteck als Basis-Schnitteil. Dafür sollte das Hemd am besten zugeknöpft und ganz gerade auf einem Tisch ausgebreitet werden. Dann kann gerade von einer Achselhöhle zur anderen geschnitten werden. Anschließend sollte auch am Hemd-Saum nochmal gerade entlang geschnitten werden, damit man am Ende ein langes und möglichst breites Rechteck hat. Wenn das erledigt ist, muss auch noch die Knopfleiste ab und schon ist das Haupt-Schnittteil fertig!

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Schritt 2: Schnittkanten versäubern

Hemd-Upcycling
Die offenen Schnittkanten müssen versäubert werden, damit das Top später auch den Waschgang überlebt Foto: STYLEBOOK

Nach dem Zuschnitt hat man erstmal ein langes Rechteck mit rundum offenen Schnittkanten. Damit am Ende nichts ausfranst, müssen Saum und Oberkante jetzt versäubert werden. Dazu werden beide Kanten jeweils 2×1 Zentimeter breit umgeschlagen, umgebügelt und dann in der Form festgenäht.

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Schritt 3: Rüschen, Rüschen, Rüschen

Das sorgt für die Kräsuelung, kann aber wie ein ganz normaler Unterfaden verwendet werden. Sprich: Es wird aufgespult, eingesetzt und ist dann auch schon einsatzbereit. Oben wird weiterhin normales Nähgarn verwendet.

Hemd-Upcycling
Elastikgarn ist ein aufgewickelter Gummifaden, der später für die Kräuseloptik sorgt Foto: STYLEBOOK

Damit sich nachher alles schön gleichmäßig kräuselt, muss noch die Fadenspannung bei der Nähmaschine fester und der Stich so groß wie möglich eingestellt werden. Wie genau das geht, variiert von Maschine zu Maschine, ein Blick in die Bedienungsanleitung hilft da weiter.

Wenn alles eingestellt ist, kann der Rüschen-Nähprozess starten! Die gekäuselte Smoked-Optik entsteht durch Vielzahl von Elastik-Nähten, die eng nebeneinander gezogen werden. Heißt: Der Part, der jetzt kommt, ist relativ zeitaufwendig, es müssen möglichst viele, sehr gerade Nähte eng nebeneinander auf den Stoff gebracht werden – und das dauert. Mit der ersten Naht sollte am besten etwa 3 Zentimeter von der Oberkante abgemessen begonnen werden, damit oben eine schöne, große Rüsche stehen bleibt. Alle anderen Nähte werden in einem engeren Abstand (ca. 1 Zentimeter) nebeneinander genäht. Dabei kann man beliebig viele Bahnen ziehen, es sieht beispielsweise auch schön aus, wenn das Top auf der gesamten Länge mit dem Elastikgarn abgesteppt wird – dafür braucht es aber eine Menge Geduld und Elastikgarn.

Hemd-Upcycling
Das Garn sorgt von allein für die Kräuselung, für die gesmokte Optik muss daher nur geradeaus genäht werden – einfacher geht’s nicht! Foto: STYLEBOOK

Wichtig ist beim Nähen, dass der Stoff immer glatt gezogen wird, es sollen nämlich keine Falten entstehen, der Stoff soll sich nur Kräuseln. Und: Die Enden einer jeden Naht sollten mit zwei Stichen vor und zurück ordentlich verriegelt werden. Wer auf Nummer sicher gehen will, knotet die Enden des Garns noch einmal per Hand zusammen, damit sich das Elastikgarn nicht wieder löst. Wenn das erledigt ist, muss erstmal wieder die Spule gewechselt werden, ab dem nächsten Schritt wird wieder mit normalen Garn sowie mit normaler Spannung und Stichlänge weitergenäht.

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Hemd-Upcycling
Je mehr Nähte gemacht werden, desto figurbetonter sitzt das Top am Ende Foto: STYLEBOOK
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Schritt 4: Seitennaht schließen

Wenn alles fertig gerüscht und die Nähmaschine wieder richtig eingestellt ist, geht es in Schritt 4 an die Passform des Tops. Dabei sollte sich unbedingt am Brustumfang des Trägers orientiert werden, das Top wird so breit wie der breiteste Punkt des Oberkörpers – sprich die Brust – zugeschnitten. Ist der Brustumfang ausgemessen, müssen noch zwei Zentimeter Nahtzugabe hinzu addiert werden, schon hat man das Maß für sein Top ermittelt. Das Maß wird dann zentimetergenau auf das Schnittteil übertragen und passend abgeschnitten. Nach dem Zuschnitt hat man dann wieder zwei offene Schnittkanten. Die werden dann ganz einfach rechts auf rechts aufeinander gelegt und einen Zentimeter breit zusammengenäht. Die fransige Kante bildet dann die Seitennaht und wird danach mit einem Zickzackstich versäubert.

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Hemd-Upcycling
Die Seitenkante wird verschlossen, die Innenseite mit dem Elastikgarn muss dabei außen sichtbar sein Foto: STYLEBOOK

Schritt 5 (optional): Träger nähen und ansetzen

Theoretisch ist das Top jetzt fertig, dank des Elastikgarns verrutscht es auch ohne Träger nicht. Wer will, kann aber natürlich noch Träger ansetzen. Die können aus den Hemd-Resten zugeschnitten werden, etwa aus den Ärmeln, die in Schritt 1 abgeschnitten wurden. Für die Träger-Länge sollte sich an einem gut sitzenden Top orientiert werden, 40 Zentimeter sind generell aber ein guter Richtwert. Das heißt, für die Träger müssen letztlich zwei Streifen à 42 (40 Zentimeter plus 2 Zentimeter Nahtzugabe) x 10 Zentimeter (für später ca. 4,5 Zentimeter breite Träger) aus den Ärmeln zugeschnitten werden.

Hemd-Upcycling
Die Träger werden aus dem Rest vom Hemd zugeschnitten Foto: STYLEBOOK

Sind die Streifen fertig, werden sie auf der gesamten Länge zur Hälfte gefaltet, etwa 0,5 Zentimeter breit zusammengenäht und in einem nächsten Schritt umgestülpt, damit die Außenseite wieder außen ist und man auch keine unschöne Naht sieht. Das geht am besten mit Hilfe von einem Stift. Danach werden die Kanten nochmal an beiden Seiten 0,5 Zentimeter breit abgesteppt, damit alles schön flach ist. In einem vorletzten Schritt müssen die vier Trägerenden noch mit einem Zickzackstich versäubert und dann nur noch am Top befestigt werden. Auch hier empfiehlt es sich wieder, sich an der Platzierung der Träger von einem Top zu orientieren, was einem gut passt! Festgenäht werden die Träger dann am besten durch eine der schon bestehenden Nähte, damit man von außen am Ende nichts sieht.

Näh dir was
In nur wenigen Schritten ist aus dem alten, aussortierten Hemd ein Trendteil für die Sommergarderobe geworden! Foto: STYLEBOOK

Sobald die Träger sitzen, ist das Top aus einem alten Hemd auch schon fertig!

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