10. November 2018, 16:06 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Lange Zeit haftete Westen etwas altbackenes an, doch diesen Herbst präsentiert sich die ärmellose Jacke stylischer denn je. STYLEBOOK erklärt, wie Westen jetzt getragen werden und was auf gar keine Fall geht.
Früher war nicht alles besser, doch diesen eleganten Trend können sich die Herren – und Damen – getrost von den Großvätern und ihren Dreiteilern abschauen: Etikette und ein gepflegtes Auftreten sind wieder in und damit hält auch die Weste wieder Einzug in die Garderobe. Besonders bei festlichen Anlässen wie Hochzeiten ist der klassische Dreiteiler, bestehend aus Anzughose, -jacke und Weste, wieder extrem angesagt. Aber auch solo macht die Weste als Trend-Piece jetzt einen guten Auftritt.
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Die Weste verleiht einem Outfit Tiefe
Die Hauptfunktion einer Weste: Sie verleiht dem Outfit sowohl Komplexität als auch Formalität, am effektivsten wird die Weste also unter einer Anzugsjacke getragen. Und dieser Look steht natürlich nicht nur Männern – Frauen interpretieren den androgynen Powerlook gerne etwas lässiger, etwa in einer puren Kombi aus Weste plus Hose und locker aufgeknöpfter Bluse.
So wirkt der klassische Dreiteiler frisch
Eine zweireihige Weste schafft einen dezenten Kontrast zu Hemd und einreihigem Sakko, eine sichere und althergebrachte Variante für besonders formelle Anlässe. Moderner und derzeit deutlich beliebter ist die schmalere Variante der einreihigen Weste. Für Frau und Mann gilt: Tragen Sie immer ein Hemd, eine Bluse oder zumindest ein T-Shirt unter der Weste, bitte nicht auf nackter Haut. Die Weste mag es jetzt akkurat, auch Tops sind zu lässig.
Finger weg von Motiven und Prints
Achten Sie auf eine gute Passform: Westen sollen optisch schlanker machen. Das gelingt nur, wenn sie nicht zu eng (Quetschalarm!), aber auch nicht zu weit (Kasten-Look!) sitzen. Klassisch wird das Outfit in klaren, neutralen Farben wie Beige, Grau und Navy. Lassen Sie die Finger von auffälligen Prints, Motiven und Einstecktüchern, denn das wirkt schnell überladen und gekünstelt. Und bitte, immer den untersten Knopf auflassen.
Comeback der Daunenweste
Daunenwesten begleiteten uns bislang in der kalten Jahreszeit bevorzugt als Funktionsschutz bei sportlichen Outdooraktivitäten. Doch jetzt werden die Daunenwesten anstelle von Winterjacken oder Mäntel getragen. Für den Berliner Modeexperte und Autor („Der Gentleman“) Bernhard Roetzel sind Daunenwesten DER Wintertrend in der Männermode, auch für den eleganten Gentleman. „Ich glaube, dass die dickere Daunenweste wiederkommt. Wir hatten jetzt eine Weile diesen Trend zu den leichten, dünnen und glänzenden Westen, jetzt wird es wieder kerniger, so wie in den späten Achtzigern,“ so Roetzel. Und weiter: „Ich mag es, wenn man eine richtig dicke, flaschengrüne Daunenweste statt Mantel über einem grauen Flanellanzug und zu braunen Oxfordschuhen aus Rauleder trägt. Das ist ein schöner Eighties-Italo-Look in der Tradition von den Auto-Industriellen Gianni Agnelli (Fiat) oder Luca di Montezemolo (Ferrari).“
Fette Daune für Millennials
Wer sich für einen jugendlicheren, sportlichen Style entscheidet, punktet in fetter Daune, dabei gilt: je dicker die Weste, desto cooler. Knallfarben wie Rot, Gelb, Pink oder Kobaltblau setzen zu Jeans oder Stoffhosen und Hoodie ein lässiges Highlight.
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Das ist vorbei: Fake-Fur-Westen
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