15. Oktober 2024, 12:33 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Die kommende Victoria’s Secret Show verspricht, zum ursprünglichen Format zurückzukehren und das vertraute Spektakel mit zeitgemäßen Updates zu kombinieren. Was sich die Macher darunter vorstellen und ob man das im Jahr 2024 wirklich benötigt, beantwortet Ihnen STYLEBOOK.
Nach sechs Jahren Pause wird die legendäre „Victoria’s Secret Fashion Show“ am 15. Oktober 2024 in New York City zurückkehren. Zahlreiche Topmodels wie Adriana Lima, Tyra Banks und Gigi Hadid werden auf dem Laufsteg stehen. Zum ersten Mal in der Geschichte der Show werden auch Plus-Size-Models, darunter Ashley Graham, über den Catwalk laufen. Damit reagiert die Marke auf die jahrelange Kritik an ihren eng definierten Schönheitsstandards. Auch die Produktion der Show liegt dieses Mal ausschließlich in den Händen von Frauen, um ein Zeichen für mehr „Frauenpower“ zu setzen.
Übersicht
Musikalisch begleitet wird das Event von ausschließlich weiblichen Acts: Musik-Ikone Cher sowie die aufstrebenden Künstlerinnen Tyla und Lisa werden auftreten. Die gesamte Show wird live auf Amazon Prime Video sowie auf YouTube, Instagram und TikTok übertragen. Deutsche Zuschauer können das Spektakel in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch ab 01:00 Uhr verfolgen.
Angeteasertes Comeback auf Instagram
Die Marke kündigte die Rückkehr bereits im Mai in einem Instagram-Video an und versprach, dass das Event sowohl traditionelle Elemente als auch eine modernisierte Vision verkörpern wird. „Wir haben die Kommentare gelesen und euch gehört“, erklärte das Unterwäsche-Unternehmen. „Die Victoria’s Secret Fashion Show ist zurück und wird widerspiegeln, wer wir heute sind, plus alles, was ihr kennt und liebt — Glamour, Laufsteg, Flügel, musikalische Unterhaltung und mehr!“
Das machte Victoria’s Secret so besonders
Ein „Victoria’s Secret“-Engel zu sein, galt in der Modewelt jahrelang als große Ehre. Nur echte Topmodels durften mit den legendären Flügeln und oft mit Juwelen besetzten Dessous auf dem Laufsteg erscheinen.
Mit diesem Konzept erntete die ikonische Fashionshow gleichermaßen Anerkennung wie harte Kritik. Sie vermittele ein unrealistisches Frauenbild und utopische Schönheitsstandards, hieß es in der Vergangenheit: groß, schlank, flacher Bauch, sexy Kurven – Diversität war nicht zu sehen. Doch jetzt geht die Marke mit gutem Beispiel voran und lässt Plus-Size-Models sowie Frauen unterschiedlicher Hautfarben über den Laufsteg laufen.
Das Image von Victoria’s Secret ist mehr als nur angeknackst
Die Rückkehr der Modenschau markiert einen bedeutenden Schritt, um das Image von Victoria’s Secret nach Jahren der Kontroversen zu erneuern. Die Marke sagte die Show 2019 nach kontroversen Kommentaren des damaligen Marketingchefs Ed Razek ab, der keine Plus-Size- oder Transgender-Models in der Show sehen wollte.
Und auch die 2020 veröffentlichte Doku-Serie „Victoria’s Secret: Angels and Demons“ zeigte zahlreiche Details über den Niedergang der Marke und die Förderung unrealistischer Schönheitsstandards. Sie deckte auch die engen Verbindungen zwischen dem CEO von L Brands, Les Wexner, und Jeffrey Epstein auf, was das Ansehen des Unternehmens weiter beschädigte.
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Braucht es 2024 wirklich noch eine Victoria’s Secret Show?
Klare Meinung zu Victoria’s Secret
Im Jahr 2024 stellt sich die Frage dringlicher denn je: Brauchen wir wirklich noch Modenschauen, bei denen Frauen in Unterwäsche und Bikinis präsentiert werden? Die klare Antwort lautet: Nein. Diese veralteten Shows haben in der modernen Modewelt keinen Platz mehr und sollten abgeschafft werden. Einzige Ausnahme: Es werden wirklich alle Arten von Frauenkörper präsentiert.
Das Comeback der Show verspricht nun, inklusiver und diverser zu sein. Aber wie sagt man so schön: Ist Victoria’s Secret damit nicht arg „late to the party“? Sogar Heidi Klums „Germany’s Next Topmodel“ ist hier seit einigen Jahren schon mehr auf Zack.
Zudem geht es um sozialen Fortschritt und Geschlechtergleichheit. Die Präsentation unrealistischer Körperbilder hat in der Vergangenheit zu Selbstzweifeln und psychischen Problemen geführt. Zahlreiche Studien zeigen, dass der Druck, einem unerreichbaren Ideal zu entsprechen, ernsthafte psychische Probleme verursachen kann. Indem wir solche Modenschauen hinter uns lassen, setzen wir ein Zeichen für ein gesünderes Körperbild und weniger gesellschaftlichen Druck.
Traditionelle Unterwäsche-Shows wirken in diesem Kontext veraltet und nicht mehr relevant. Die Modebranche muss sich diesen neuen Erwartungen anpassen, um zeitgemäß zu bleiben. Schließlich gibt es zahlreiche ethische und innovative Alternativen. Virtuelle Modeschauen und inklusive Kampagnen sind auf dem Vormarsch und setzen neue Maßstäbe.