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Stoffkunde

Was macht Lyocell-Fasern in Kleidung aus?

Falls Sie sich häufiger Etiketten an Kleidung anschauen, ist Ihnen bestimmt der Begriff Lyocell schon über den Weg gelaufen. Aber was ist das eigentlich?
Falls Sie sich häufiger Etiketten an Kleidung anschauen, ist Ihnen bestimmt der Begriff Lyocell schon über den Weg gelaufen. Aber was ist das eigentlich? Foto: Getty Images
Rebecca Stringa
Redaktionsleitung bei STYLEBOOK

3. Dezember 2024, 16:19 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Nachhaltigkeit ist das große Thema in der Modewelt – und Lyocell, auch bekannt unter dem Markennamen „Tencel“, hat sich in den vergangenen Jahren zum echten Liebling unter den Fasern entwickelt. Aber was steckt hinter dem Hype? Ist das Material wirklich so nachhaltig, wie viele behaupten und gibt es vielleicht doch einen kleinen Haken? STYLEBOOK kennt die Details.

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Lyocell wird aus Holz hergestellt – meist aus Eukalyptus oder Buche. Klingt erst einmal überraschend, ist aber genial: Aus den Holzfasern wird eine seidige, weiche Faser gewonnen, die sich auf der Haut weich anfühlt. Der Clou? Die Herstellung gilt als besonders umweltschonend. Im Gegensatz zu anderen Chemiefasern wie Viskose läuft die Produktion von Lyocell in einem geschlossenen Kreislauf ab. Das bedeutet: Die eingesetzten Chemikalien werden nahezu komplett zurückgewonnen und wiederverwendet. So landen kaum Rückstände in der Umwelt – ein echtes Plus für die Öko-Bilanz!

Die Vorteile von Lyocell im Überblick

Umweltschonende Produktion

Der geschlossene Kreislauf bei der Herstellung minimiert den Chemikalienverbrauch und verhindert das Austreten von Schadstoffen in die Umwelt.

Nachwachsender Rohstoff

Lyocell und Tencel basieren auf Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft, was zur Reduzierung des Ressourcenverbrauch sbeiträgt. Eukalyptus, der oft für Lyocell genutzt wird, wächst besonders schnell und benötigt keine künstliche Bewässerung oder Pestizide.

Hautfreundlich und bequem

Die Faser ist weich, leicht und atmungsaktiv. Sie absorbiert Feuchtigkeit besser als Baumwolle und wirkt sogar antibakteriell – perfekt für empfindliche Haut oder schweißtreibende Tage.

Langlebig

Lyocell ist robust und langlebig, was ebenfalls zur Nachhaltigkeit beiträgt. Kleidung aus diesem Material behält auch nach häufigem Waschen ihre Form und Farbe.

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Worin liegen die Nachteile?

Natürlich gibt es auch hier eine Kehrseite der Medaille. Zwar ist die Herstellung von Lyocell umweltfreundlicher als die vieler anderer Fasern, doch sie verbraucht trotzdem viel Wasser und Energie. Besonders der Anbau von Eukalyptusbäumen ist nicht ganz unproblematisch. Sie wachsen zwar schnell und benötigen keine Pestizide, aber ihr Wasserbedarf ist enorm. In einigen Regionen führt das sogar zu ökologischen Problemen. Und dann wären da noch die langen Transportwege: Nicht selten wird das Holz aus Südamerika oder Asien nach Europa verschifft, was die CO₂-Bilanz trübt.

Worauf man beim Kauf von Lyocell achten sollte

Auch wenn Lyocell grundsätzlich nachhaltiger ist, heißt das nicht, dass jedes Kleidungsstück automatisch grün ist. Achten Sie auf transparente Lieferketten und seriöse Marken, die sich für faire Arbeitsbedingungen einsetzen. Und natürlich gilt: Secondhand-Mode bleibt die nachhaltigste Wahl – auch bei Lyocell!

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Wie pflegt man Lyocell-Bekleidung am besten?

Lyocell ist relativ pflegeleicht, wenn man einige wichtige Hinweise beachtet. Es lässt sich in der Regel bei niedrigen Temperaturen von 30 bis 40 Grad in der Waschmaschine waschen, wobei ein mildes Waschmittel ohne Bleichmittel oder aggressive Chemikalien empfohlen wird.

Um das Material zu schonen, ist es ratsam, das Kleidungsstück in einem Wäschesack zu waschen und grobe Reibung zu vermeiden. Zudem sollte es nach dem Waschen nicht im Wäschetrockner getrocknet werden, da dies die Fasern beschädigen und das Material einlaufen lassen könnte. Besser ist es, die Kleidung an der Luft zu trocknen, idealerweise flach zu hängen oder auf einem Handtuch auszubreiten, um die Form zu erhalten.

Sollte das Kleidungsstück nach dem Waschen Falten werfen, lässt es sich problemlos bei niedriger Temperatur bügeln, wobei der Bügelvorgang am besten im noch leicht feuchten Zustand funktioniert. Ein Dampfbügeleisen kann helfen, das Material glatt und faltenfrei zu machen. Es ist jedoch wichtig, darauf zu achten, dass Lyocell nicht mit rauen Oberflächen oder scharfen Materialien in Kontakt kommt, da es sonst anfällig für Abnutzung oder Pilling sein könnte.

Themen Mode-Trends Nachhaltigkeit
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