20. Februar 2024, 7:50 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Am liebsten der Figur schmeichelnd und spitzenverziert – nach diesen Kriterien wählen viele Frauen ihre Höschen und BH aus. Tatsächlich sollte Frau bei der Wahl ihrer Unterwäsche aber andere Maßstäbe ansetzen, denn die falschen Schnitte und Stoffe können zu Hefepilzen, Harnwegsinfekt oder Schmerzen führen. STYLEBOOK erklärt, wie und wann uns die falsche Unterwäsche krank machen kann.
Übersicht
- 1. Infektionen aufgrund falsch sitzender Unterwäsche
- 2. Shapewear drückt auf die Organe
- 3. Falsche Unterwäsche begünstigt Pilz-Erkrankungen
- 4. Der Verzicht auf Unterwäsche kann zu Verletzungen führen
- 5. String-Tangas begünstigen Blasenentzündungen
- 6. Ideal: Nachts ohne Unterwäsche schlafen
- 7. Verschwitzte Unterwäsche zweimal wechseln
- 8. Auf künstliche Geruchsstoffe verzichten
- 9. Falsche Unterwäsche: ein schlecht sitzender BH
1. Infektionen aufgrund falsch sitzender Unterwäsche
Wenn es hier und da zwickt und einschneidet, ist das nicht bloß unvorteilhaft, sondern kann zu unangenehmen Irritationen im Intimbereich führen. Speziell bei Frauen jenseits der Wechseljahre kann das richtig schmerzhaft werden, da die Haut zwischen den Beinen dünner wird und sogar aufreißen kann. Dadurch entstehen kleine Wunden, in die Bakterien eindringen und Infektionen verursachen können. Spätestens dann, wenn Sie wundgeriebene Stellen bemerken, sollte die falsch sitzende Unterwäsche schnellstmöglich ersetzt werden.
2. Shapewear drückt auf die Organe
Shapewear hilft dabei, gefühlte Problemzonen zu kaschieren. Das Problem: Shapewear-Unterwäsche sitzt so eng, dass es nicht nur zu einer verschlechterten Blutzirkulation kommen kann, die sich durch Taubheitsgefühle in Armen und Beinen bemerkbar macht, sondern auch zu Sodbrennen. Der Grund: Der Druck, der durch die Shapewear aufgebaut wird, setzt sich nach innen fort und kann auch innere Organe wie Magen und Darm in Mitleidenschaft ziehen.
3. Falsche Unterwäsche begünstigt Pilz-Erkrankungen
Ob Spitze, Lycra, Satin oder Seide: Experten geben grünes Licht für praktisch jedes Material – vorausgesetzt, der Bereich im Schritt ist aus Baumwolle gefertigt. An dieser Stelle ist eine gute Luftdurchlässigkeit besonders wichtig: Staut sich hier eingeschlossene Feuchtigkeit an, entsteht ein perfekter Nährboden für Pilz-Erkrankungen und bakterielle Infektionen.
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4. Der Verzicht auf Unterwäsche kann zu Verletzungen führen
Wenn luftdurchlässige Unterwäsche gut ist, muss gar keine Unterwäsche noch besser sein? Könnte man meinen. Tatsächlich ist zumindest Frauen von Unten-Ohne-Experimenten unter der Kleidung dringend abzuraten, die raue Hosennaht könnte die Intimzone aufreiben und zu kleinen Verletzungen führen. Zudem erfüllt Unterwäsche eine wichtige Hygienefunktion, da sie dazu da, Flüssigkeit, die über den Tag aus der Vagina austritt, aufzusaugen. Um Infektionen zu vermeiden, also besser nicht auf Unterwäsche verzichten.
5. String-Tangas begünstigen Blasenentzündungen
Natürlich sind Tangas nicht grundsätzlich verboten. Achten Sie aber darauf, dass die Größe stimmt und der Sitz bequem ist. Andernfalls kann die falsch sitzende Unterwäsche im Vaginal- oder Rektalbereich reiben. Frauen, die generell etwas infektionsanfälliger sind, ist von String-Tangas eher abzuraten. Denn: Das schmale Schnürchen zwischen Vagina und Anus führt dazu, dass Bakterien von hinten nach vorne transportiert werden. Escherichia coli Bakterien (kurz: E. coli), die sich natürlicherweise im Darm und gegebenenfalls am Darmausgang befinden, bleiben durch die Bewegung nicht zwangsläufig an Ort und Stelle, sondern können auch dort eindringen, wo sie eigentlich nichts zu suchen haben. Und haben sie sich erst einmal im empfindlichen Intimbereich angesiedelt, ist ein schmerzhafter Harnwegsinfekt, auch bekannt als Blasenentzündung, quasi sicher.
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6. Ideal: Nachts ohne Unterwäsche schlafen
Um einschlafen zu können, kühlt der Körper um ein bis eineinhalb Grad herunter. Dieser Prozess wird logischerweise beschleunigt, wenn Sie auf unnötigen Stoff verzichten, weshalb Nacktschlafen generell zu empfehlen ist – mag aber nicht jeder. Wenn Sie den Pyjama also nicht missen wollen, lassen Sie zumindest den Slip weg: Wie oben erwähnt, schützt ein kühles, luftiges Untenrum Frauen vor Infektionen im Intimbereich.
7. Verschwitzte Unterwäsche zweimal wechseln
Menschen, die zu einer stärkeren Schweißproduktion neigen, sollten ihre Unterwäsche täglich zweimal wechseln. Entsprechend ist auch nach körperlicher Arbeit oder nach sportlicher Betätigung ein frisches Höschen zu empfehlen. Wer das verschwitzte an behält, bietet Hefepilzen und Bakterien ein ideales feuchtwarmes Milieu.
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8. Auf künstliche Geruchsstoffe verzichten
Wenn es untenrum juckt oder ziept, könnte das am falschen Waschmittel liegen bzw. an den enthaltenen Geruchsstoffen. Diese vertragen Sie an anderen Stellen des Körpers möglicherweise problemlos, der Intimbereich ist jedoch weitaus sensibler. Probieren Sie es mit einem hypoallergenen Produkt, bei dem auf künstliche Geruchsstoffe verzichtet wird.
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9. Falsche Unterwäsche: ein schlecht sitzender BH
Auch ein falscher BH kann der Gesundheit schaden, z.B. wenn er zu klein und zu eng ist. Dann schneiden die Träger unschön ein und können schmerzhafte Druckstellen oder sogar Entzündungen bedingen. Daher sollten Sie unbedingt darauf achten, einen BH zu wählen, der auch wirklich passt. Wenn Sie unschlüssig sind, können Sie sich in einem Fachgeschäft beraten und ausmessen lassen. Das sollten Sie in regelmäßigen Abständen wiederholen, da sich der Körper und somit auch die Brust verändern kann.