22. Februar 2017, 13:02 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Kohlenhydrate machen dick? Nicht, wenn man eine Nacht drüber schläft! Neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge sollen Reis, Nudeln & Co. ihre figurfeindlichen Eigenschaften verlieren, wenn man sie erst am Tag nach dem Zubereiten verzehrt. Kann das wirklich sein?
Abnehmwillige sind schnell entlarvt – spätestens, wenn sie einen Bogen um Kohlenhydrate machen. Diejenigen unter ihnen, denen das schwer fällt, können nun offenbar ein bisschen aufatmen: Den ungewünschten Effekt von Nudeln und Reis, schnurstracks auf den Hüften zu landen, kann man angeblich austricksen. Durch simples Vorkochen!
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Wenn man Stärkereiches HEUTE kocht und erst MORGEN verzehrt, soll es nicht mehr ansetzen – klingt verrückt, ist aber das Ergebnis einer wissenschaftlichen Untersuchung. Wie Forscher am New Yorker Skidmore College herausgefunden haben, sollen „böse“ Carbs ihre ungeliebten Eigenschaften verändern, wenn man sie über Nacht stehen lässt. Der Grund: eine chemische Reaktion im Kohlenhydrat, das dadurch zu „Resistant Starch“ wird, also zu „resistenter Stärke“.
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An der Waage vorbeiessen
Im Fachblatt „Nutrition Journal“ erklären die Wissenschaftler um Prof. Paul Arciero einleitend, dass bestimmte Kohlyenhydrate aufgrund ihres hohen glykämischen Index‘ als figurfeindlich gelten. So werden Nudeln vom Organismus besonders fix verarbeitet und ihr Zucker ruckzuck in die Zellen transportiert, daher schießt der Blutzuckerspiegel auch so schnell hoch. Je mehr man davon isst, desto schlechter können sie auf Dauer verbrannt werden, langfristig beginnt der Körper, sie zu speichern. Anders angeblich bei der resistenten Stärke
Wie Arciero und sein Team erkannt haben wollen, sind die zu resistenter Stärke verwandelten Kohlenhydrate der menschlichen Verdauung gegenüber widerstandsfähig. Heißt: Während die meiste Nahrung – und damit auch „normale“ Stärke – in den Dünndarm gelangt, soll resistente Stärke viel langsamer verarbeitet werden. Das wäre nicht zuletzt für Diabetiker gut, die aus Krankheitsgründen auf einen gut regulierten Blutzuckerspiegel achten müssen
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Durch den Prozess landet der veränderte Nährstoff im Dickdarm, wo die zu verdauende Nahrung vom Körper vorteilhafter genutzt werden kann, sprich: in wertvolle Fettsäuren und Energie umgewandelt und verbrannt wird. Damit nicht genug soll resistente Stärke sich sogar positiv auf die Flora im Dickdarm auswirken.
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Sollen wir unsere Carbs jetzt immer aufwärmen?
Schon heute auf das Carb-Gelage von morgen freuen, da man es ja einfach an der Waage vorbeischleusen kann? Das klingt wie ein genialer Diät-Trick. Bevor wir jetzt jedoch Tag ein Tag aus unser Essen vorkochen, fragten wir beim Ernährungswissenschaftler Dr. Nicolai Worm nach
Und tatsächlich: „Wenn man gewisse stärkereiche Nahrungsmittel nach dem Erhitzen erkalten lässt, wird ein geringer Teil der Stärke so verändert, dass sie sich von unseren Verdauungsenzymen nicht mehr spalten lässt“, erklärt er. In der Folge werden betreffende Kohlenhydrate in gute Ballaststoffe umgewandelt. Dann folgt jedoch ein großes Aber: „Es sind nur ein paar Gramm und entsprechend nur sehr wenige Kalorien, die dadurch ‚verloren‘ gehen.“ Sichtbar abnehmen oder gar eine Blutzuckerkrankheit bekämpfen, könne man laut Dr. Worm durch die Vorkoch-Technik keinesfalls.
Fazit: Wir verzehren unser Essen lieber weiterhin frisch. Und wenn doch mal etwas vom Reis übrig bleibt, gibt’s den am nächsten Tag – mit gutem Gewissen, aber ohne Hoffnung auf ein Abnehmwunder.