20. Mai 2018, 18:30 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Das Fair-Segment wächst. Allein das „Fairtrade“-Siegel konnte seinen Umsatz um 15 Prozent erhöhen. Kunden kaufen bewusster ein, doch nicht alle gesteckten Ziele werden erreicht.
Kaffee, Bananen, Kakao und Rosen: Die Deutschen achten im Supermarkt immer mehr auf Produkte, die bessere Einkommen für Kleinbauern auf der Südhalbkugel versprechen. Allein der Umsatz mit dem bundesweit wichtigsten Siegel „Fairtrade“ wuchs im vergangenen Jahr um 15 Prozent auf 1,33 Milliarden Euro, wie der Verein TransFair in Berlin mitteilte. Die Hersteller der Rohstoffe erhalten Mindestpreise und Geld für Gemeinschaftsprojekte.
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Dennoch seien weltweit Kleinbauern in ihrer Existenz bedroht, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Heinz Fuchs. „Nun zeigt sich, dass die großen Quantensprünge zur Verbesserung der Lebensbedingungen so nicht stattfinden, wie man sich das vielleicht vor 30 Jahren erwartet hat, als man mit der fairen Alternative angefangen hat.“ Die Macht der Handelskonzerne sei groß und der Klimawandel lasse sich nicht mit Fairtrade überwinden.
Das System habe aber dafür gesorgt, dass die Kunden bewusster einkaufen. Inzwischen tragen jede achte Banane und jede zwölfte Packung Kakao in deutschen Läden das Fairtrade-Siegel. Beim größten Umsatzbringer Kaffee liegt der Marktanteil bei gut vier Prozent, bei Rosen sind es 28 Prozent. Am stärksten legt Baumwolle zu. Das Fair-Segment wächst seit Jahren stark, weil sich zunehmend Handelsketten dafür entscheiden, ebenso Süßwarenhersteller. Es gibt mehrere Siegel für Produkte, deren Anbieter Wert auf gerechte Löhne und bessere Arbeitsbedingungen legen. Das Fairtrade-Logo deckt etwa 80 Prozent des Marktes ab.
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Nicht alle Produktgruppen wachsen: So kauften die Deutschen 2017 nur knapp 10 000 Fußbälle mit Fairtrade-Siegel – nicht mal halb so viele wie im Vorjahr.