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Grünzeug längst nicht so gesund wie wir dachten

Die Salat-Lüge vom Diätassistent bestätigt

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Laura Pomer freie Autorin bei STYLEBOOK

25. September 2015, 16:23 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

„Für mich bitte nur einen Salat“, spricht der gesundheitsbewusste Esser. Das sollte Fleisch- oder Nudelesser ab sofort kein schlechtes Gewissen mehr bereiten. Denn: Salat ist zu unrecht zum Inbegriff gesunder Ernährung geworden.

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Eigentlich kein Wunder, dass Salat in den vergangenen Jahren von der Beilage zur Hauptspeise avancierte: Fragwürdige Massentierhaltung, Angst vor Cholesterin oder um die schlanke Linie bringen mehr und mehr Menschen dazu, ihre Ernährung zu überdenken. Für wenig Kalorien spricht der extrem hohe Wasseranteil von Salat – allerdings auch für seine Nährstoffarmut. Viel Platz für Gesundes bleibt da nämlich nicht!

Fakt Nummer 1: Salat enthält kaum NährstoffeNach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) besteht beispielsweise Eisbergsalat zu knapp 95 Prozent aus Wasser. Auf 100 Gramm kommen etwa 1,6 Gramm Kohlenhydrate, knapp ein Gramm Eiweiß und 0,2 Gramm Fett, insgesamt sind das 13,1 Kalorien. Die Menge an Vitamine und Nährstoffen ist ähnlich überschaubar, wissen Ernährungsmediziner. Und sie soll sich sogar weiter verringern, je länger der Salat aus seinem Anbauland transportiert wurde und Licht, Luft oder Wärme ausgesetzt war.

„Geschmacksärmere Sorten, wie Eisberg- oder Kopfsalat, enthalten besonders wenig Inhaltsstoffe“, bestätigt Diätassistent Sven-David Müller („ Die Müller-Diät“, Schlütersche Verlag). In dunklen Sorten wie Feldsalat, Rucola oder Chicorée stecken etwas mehr Betacarotin und Vitamin C, in Endiviensalat mehr Eisen – sehr viel komme dabei trotzdem nicht ‘rum. Denn: „Salat wiegt nichts, man isst durchschnittlich 40 Gramm davon“, warnt der Experte, „das liefert nicht mehr Nähr- und Ballaststoffe als ein halbes Blatt Papier.“

Fakt Nummer 2: Salat steckt voller Keime
Wer lieber zu abgepackten Salaten greift, statt selbst zu zupfen und zu schnippeln, riskiert obendrein Keime auf dem Teller. In sieben von neun Mischsalaten, die in deutschen Supermärkten erhältlich sind, stecken Bakterien, in einigen sogar Hefe- und Schimmelpilze – so das traurige Ergebnis einer Untersuchung der Zeitschrift „Healthy Living“. Dadurch, dass sie zerkleinert wurden, sind sie viel anfälliger für Keime – und verlieren so übrigens ihre letzten paar Nährstoffe. Aus demselben Grund empfiehlt auch die DGE, Salatköpfe nicht vor dem Waschen zu zerkleinern.

Fakt Nummer 3: Salat ist kalorienreicher als gedacht
Salat ist als Figur-Falle nicht zu unterschätzen. Ernährungswissenschaftler Müller warnt vor kalorienreichen Dressings. „Vor allem bei Fertigsaucen ist völlig unberechenbar, wie viel Öl, Sahne oder Zucker darin lauern mag.“ Auch Toppings wie fettreicher Käse, Schinkenwürfel oder Croutons sowie die Brotbeilage bitte nicht vergessen! So zubereitet, ist Salat kalorientechnisch am Ende nicht unbedingt ein Leichtgewicht.

Fakt Nummer 4: Gemüse ist die gesündere Alternative
„Essen Sie bunt!“ so lautet nicht nur die Empfehlung der DGE. Auch Müller empfiehlt eine farbenfrohe Mischung aus Salat  – und Gemüse. „Möhren liefern dem Körper viel Vitamin A und Karotinoide, Tomaten außerdem die Vitamine A und B2“, weiß der Medizinjournalist. „Zusätzlich enthalten die meisten Gemüsesorten eine Reihe an Spurenelementen, wie Kalium, Kalzium, Magnesium, Phosphor und Jod.“ Grüne Blättchen dürfen sie natürlich trotzdem weiterhin essen. Sie sollten jedoch nicht die Hauptrolle spielen.

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