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Sushi war gestern

Ramen – der neue Food-Hype aus Japan

Ramen-Suppe
Die Tampopo-Nudelsuppe besteht aus Ramen, in dünne Scheiben geschnittenen Schweinebauch, Frühlingszwiebeln und einen Streifen vom Nori-Blatt. Foto: Getty Images
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STYLEBOOK Redaktion

17. Februar 2019, 7:32 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Nach Sushi gibt es eine weitere japanische Spezialität, die nach Deutschland schwappt: Ramen, eine Nudelsuppe, die neben Nudeln, auch allerlei Gemüse, Fleisch oder Fisch enthält. Aber Achtung, Ramen wird nicht gelöffelt, sondern geschlürft!

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Sie ist genau das Richtige an kalten Tagen – eine dampfende Schüssel kräftiger Brühe mit einer großen Portion Nudeln und verschiedenen Einlagen. Das sind Ramen, japanische Nudelsuppen.

Die Brühe ist die Basis

Ob aus Schweineknochen gekocht oder aus ganzen Hühnern – die Brühe ist die Basis für die Ramensuppe. Dabei spielt es eine wichtige Rolle, dass sie wirklich lange kocht und aus guten Zutaten besteht. Als Tare bezeichnet man die Würze, mit der die Brühe ihren charakteristischen Geschmack erhält. Auch hier gilt: es kommt rein, was gefällt. Klassische Würzmittel sind Sojasoße, aromatisierte Öle oder Gewürzpasten.

Das besondere an den Ramen-Nudeln, die dem Gericht auch den Namen geben, ist, dass sie nur aus Weizenmehl, Wasser und Kansui bestehen. Kansui ist ein Wasser, das reich an Kalium- und Natriumkarbonat ist und den Nudeln ihre charakteristische gelbliche Farbe verleiht. Beliebte Toppings sind zum Beispiel gekochte Schweinebauch-Scheiben, Bambussprossen, Frühlingszwiebeln oder Ei.

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Ramen-Boom schwappt nach Deutschland

„Ramen sind für Japaner wie Currywurst mit Pommes für Deutsche – japanisches Soulfood“, sagt Haruhiko Saeki. Mit dem „Takumi“ in Düsseldorf hat der japanische Koch 2007 die erste Ramen-Bar in Deutschland eröffnet. Damals habe das Restaurant nur ein paar japanische Gäste gehabt. Heute stehen die Menschen davor Schlange, und es gibt mittlerweile 20 „Takumi“-Bars in ganz Europa.

Der Ramen-Boom habe in Japan vor etwa 15 Jahren begonnen. Heute gibt es dort schätzungsweise 200.000 Ramen-Restaurants. Seit ein paar Jahren spürt Haruhiko Saeki den Trend auch in Deutschland: Offizielle Zahlen gibt es keine, aber hierzulande seien es bestimmt schon 30 Restaurants, schätzt der Geschäftsmann.

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Neue Begeisterung für Japan

Für Daniela Langkamp, Gründerin des Japan-Blogs „Nippon Insider“ und Autorin von „111 Gründe, Japan zu lieben“, reihen sich Ramen in den generellen Japan-Trend ein: „Ramen sind einfach und schnell gemacht, man braucht nur wenige Zutaten und sie sind günstig in der Herstellung“, sagt die Berlinerin. „Das Interesse an Japan hat stark zugenommen. Es ist einfacher und günstiger geworden, nach Japan zu reisen und sich über Japan zu informieren.“ Viele Touristen würden mit Ramen ein authentisches Gericht aus Japan verbinden, das sie sich auch zu Hause wünschten, schon allein der Erinnerung wegen.

„Ramen sind mit der neuen Begeisterung für Japan aufgekommen“, beobachtet auch der Kochbuchautor Stevan Paul und erklärt die Vorzüge: „Die Nudelsuppe ist extrem gefällig: weich, warm, man muss nichts kauen, es ist echtes Komfort-Food und bringt immer eine leichte Süße mit, also etwas, das die Leute extrem anspricht.“

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Ramen-Zutaten schwer zu bekommen

Ob man Ramen auch zu Hause zubereiten kann? Genau das hat Paul für sein Buch „Meine japanische Küche“ versucht. Mit viel Respekt vor der Küche habe er ein deutsches Ramen-Rezept entwickelt, das ohne Kombu-Alge und Dashi auskommt – zwei Zutaten, die der Suppe den besonderen Umami-Geschmack geben, aber in guter Qualität oft nur schwer zu finden seien. „Ich habe das mit Sardellen und Vollkorn- oder Schwarzbrot gelöst“, so Stevan Paul. In der Kombination mit Sojasauce gelinge ein komplexer, aromatischer Fond, der durchaus ans Original erinnere und eine duftende Asia-Grundbrühe ergebe.

Stevan Paul glaubt, dass das Thema Ramen in unsere Alltagsküche übergehen wird, so wie es beim Burger-Hype gewesen sei. Und Haruhiko Saeki ist überzeugt: „Der Ramen-Trend wird weitergehen“. Sein Beitrag: Im Frühjahr eröffnet er in Köln eine weitere Ramen-Bar.

Mit Material von dpa

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