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Viele Regeln, wenig Erfolg

Was bringt Trennkost wirklich?

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STYLEBOOK Redaktion

7. April 2017, 11:21 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Obwohl das über 100 Jahre alte Trennkost-Konzept mit Low Carb, Paleo und Clean Eating konkurriert, hat die Diät immer noch eine große Anhängerschaft. Doch ist diese Ernährungsform wirklich gesund und effektiv?

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Bei der Trennkost ist der Name Programm: Strikte Trennung ist der Kern des Konzepts. Es wurde vom US-amerikanischen Mediziner William Howard Hay entwickelt. Er teilte Nahrungsmittel in eiweißbasierte, kohlenhydratbasierte und neutrale Speisen.

Eiweiß und Kohlenhydrate müssen bei der Trennkost-Diät strikt voneinander getrennt werden
Eiweiß und Kohlenhydrate müssen bei der Trennkost-Diät strikt voneinander getrennt werden Trennkost. Foto: Getty Images

Eiweiß und Kohlenhydrate trennen

Oberstes Gebot ist die Trennung von überwiegend kohlenhydrathaltigen und eiweißhaltigen Lebensmitteln innerhalb einer Mahlzeit. Morgens und abends stehen Kohlenhydrate und mittags Eiweiße auf dem Speiseplan.

Trennkost-Ernährung soll den Körper entgiften

Seine Aufteilung begründete er damit, dass der menschliche Körper Eiweiße und Kohlenhydrate zusammen nicht gut genug verdauen könne und schädliche Säuren entstünden, die Gärungsprozesse im Darm hervorriefen. Die Trennkost-Ernährung entgifte und entsäuere den Körper und soll zudem eine heilende Wirkung haben.

Der Umkehrschluss, Mischkost begünstige Stoffwechselerkrankungen eher, ist aber nicht haltbar, erklärt Prof. Andreas Pfeiffer, Direktor der Endokrinologie der Charité Berlin. „Diabetes, Herzinfarkt, Schlaganfall oder Krebs werden allen voran durch Übergewicht gefördert.“ Ob man Nahrungsmittel zusammen oder getrennt isst, sei dafür völlig egal. „Dass sich Kohlenhydrate und Eiweiße im Verdauungstrakt negativ beeinflussen, wurde wissenschaftlich längst widerlegt“, bemerkt Pfeiffer.

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Trennkost lässt die Pfunde purzeln

Nichtsdestotrotz purzeln bei vielen Menschen durch die Umstellung auf Trennkost überschüssige Pfunde. Pfeiffer führt das auf die konkrete Auseinandersetzung mit der eigenen Ernährungsweise zurück. Ein „In-sich-hineinfuttern“ sei nicht möglich. „Die gemüsebetonte, basische Kost, kombiniert mit vollwertigen Lebensmitteln ist definitiv ein Pluspunkt des Konzepts“, bestätigt Heike Dethardt vom Verband der Diätassistenten – Deutscher Bundesverband.

Trennkost lehrt Disziplin! Die Ernährung soll automatisch gesünder werden, so das Konzept
Trennkost lehrt Disziplin! Die Ernährung soll automatisch gesünder werden, so das Konzept Ernährungs-Pyramide. Foto: Getty Images

Dennoch rät sie aus ernährungsphysiologischer Sicht von einem langfristigen, strikten Einhalten der Hayschen Trennkost ab. Vor allem, weil unzählige Lebensmittel beide Stoffe in etwa gleicher Menge enthalten und eine völlige Trennung im Alltag daher sehr schwierig sei. „Zudem könnte aufgrund der reduzierten Eiweißaufnahme ein Mangel an Kalzium, bestimmten B-Vitaminen und Aminosäuren auftreten“, sagt Kabisch.

Trennkost gibt keinerlei Mengen an

Dass das Trennkost-Konzept lediglich vorgibt, wann man welche Nahrungsmittel zu sich nehmen soll, die Menge jedoch völlig außer Acht lässt, sieht er sehr kritisch: „Die Gewichtsreduktion liegt nicht an der Nahrungszusammensetzung, sondern an ihrer Menge.“ Entscheidend sei die Bilanz zwischen Kalorienaufnahme und -verbrauch.

Den anhaltenden Erfolg des Trennkost-Konzepts spricht Dethardt seinem stringenten Leitfaden zu: „Besonders Menschen mit undiszipliniertem Essverhalten brauchen eine strukturierte Anleitung, an der sie sich jeden Tag entlang hangeln können.“ Wer sich aber grundsätzlich kalorien- und fettbewusst ernährt, wenig Fleisch, dafür viel Obst und Gemüse zu sich nimmt, könne seinen gesundheitlichen Zustand auch ohne Trennkost positiv beeinflussen.

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