4. März 2023, 8:53 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Extensions gehören bei den meisten Friseuren mittlerweile zum Standard-Repertoire. Nichts verlängert oder verdichtet die Haare schneller als die künstlichen Strähnen. Doch das hat einen Preis und ist auch nicht für jedes Haar gleich empfehlenswert. STYLEBOOK klärt die wichtigsten Fragen rund um Extensions.
Tatsächlich gibt es drei verschiedene Arten von Extensions. „Bondings“ und „Tape-In“ sind zwei Methoden der dauerhaften Haarverlängerung beim Friseur. „Clip-Ins“ hingegen lassen sich für besondere Anlässe auch zu Hause ins Haar clipsen. STYLEBOOK sprach mit Friseurin Melina von „Melina Best Friseur“ aus Köln über Vor- und Nachteile der verschiedenen Methoden zur Haarverlängerung.
Übersicht
Die Methoden
Generell wird beim Friseur ausschließlich Echthaar verwendet, erklärt die Expertin. Länge und Schnitt der Extensions werden individuell zurechtgeschnitten, eine weitere Auswahlmöglichkeit sei das Gewicht, bzw. die Anzahl der benötigten Strähnen. Im Schnitt brauche man ca. 125 Strähnen, um ein gutes Ergebnis zu bekommen, sagt Melina. Je dicker das Eigenhaar, desto mehr Strähnen sind zur Haarverlängerung notwendig.
Clip-Ins
Diese Art der Haarverlängerung eignet sich für Frauen, die die Extensions nach Lust und Laune selbst anbringen möchten. Es gibt mittlerweile zahlreiche Online-Shops, die eine große Farbauswahl bieten und die Haarverlängerung auf Wunsch anpassen lassen. Bei guter Pflege können Clip-Ins bis zu einem Jahr halten.
Tape-In-Extensions
Diese Extensions sind Strähnen, die einen Klebestreifen am Ansatz haben, der unter das Deckhaar geklebt wird. Diese Extensions trägt man dauerhaft. Denn erst mit einer Lösung, die auf den Klebestreifen getröpfelt wird, lösen sich die Strähnen bei Bedarf wie von selbst. Die Haarverlängerungen können anschließend mit einem neuen Klebestreifen versehen werden, sodass sie lange halten.
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Bondings
Hierbei handelt es sich um dünne Streifen Echthaar, die in feine Strähnen des Eigenhaars eingeschweißt werden. Auch diese Methode ist langanhaltend, bei Entfernung werden Bondings mithilfe einer Zange rausgeknipst.
Tape-Ins und Bondings empfiehlt Friseurin Melina bei feinem Haar nicht länger als drei, bei normalen Haar nicht länger als vier Monate zu tragen.
Der Vorgang
Clip-Ins
Sie werden als ganze Haarpartien geliefert und dann wie eine Haarspange unter das Deckhaar des gesamten Kopfs geclipst, die Prozedur dauert ca. 20 Minuten. Am Anfang sollte man sich besonders am Hinterkopf mit den Extensions helfen lassen, bis man den Dreh selbst raus hat.
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Tape-Ins
Sie werden ähnlich wie die Clip-Ins gehandhabt, allerdings handelt es sich hier um einzelne, 5-Gramm-schwere Strähnen, die im besten Fall aus Echthaar gefertigt wurden, die geklebt anstatt geclipst werden. Der obere Klebestreifen wird abgezogen und dann wie ein Sandwich mit dem Naturhaar verbunden. Der Vorgang dauert ungefähr eine Stunde.
Bondings
Hier werden ein Gramm leichte Strähnen aus Echthaar an die eigenen Haare geschweißt. Die Dauer der Anwendung liegt bei ca. zwei Stunden.
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Für wen ist was geeignet?
Alle Haartypen können Extensions tragen, die Verlängerung passt sich ohne Probleme jeder Haarstruktur an. Eine gute Nachricht gibt es für Frauen mit Naturkrause, die gerne mal den Glatt-Look ausprobieren wollen. Dadurch, dass die Haarteile so schwer sind, wird das eigene Haar nach unten gezogen und so automatisch geglättet. Auch bei Locken finden sich Haarverlängerungen generell gut in die Struktur ein.
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Wie werden Extensions gepflegt?
Expertin Melina: „Die richtige Pflege und passende Produkte sind das A und O. An ihnen sollte man auf keinen Fall sparen. Denn es bringt nichts, wenn man viel Geld in die Extensions investiert und sie dann durch falsche Pflegeprodukte schädigt.“ Generell sollte bei der Haarpflege auf silikonhaltige Produkte verzichtet werden, Clip-Ins müssen separat gewaschen werden. Ansonsten gilt: Extensions sollten wie das eigene Haar gepflegt werden.Drogerieprodukte können allerdings zu viele Zusatzstoffe enthalten, die den Kleber lösen, deswegen sollte bei der Auswahl der Pflegeprodukte auf Qualität geachtet werden, rät die Expertin. Zur optimalen Haarpflege bietet sich ein Haaröl an, zudem wird vor Anwendungen mit heißer Luft zum Haare trocknen ein Hitze-Schutz und vor Sonne ein UV-Schutz empfohlen.
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Worauf muss man achten?
Generell gilt: Chlor oder Salzwasser schaden den Extensions, weswegen man mit Verlängerungen aus Echthaar Schwimmen vermeiden sollte. Zudem wird geraten, die Haare nicht über Kopf zu waschen, da auch die Extensions im nassen Zustand schwer werden und rausreißen könnten.
Extensions sollten nicht gefärbt werden, im Idealfall entscheidet man sich schon vorab für den gewünschten Ton. In den meisten Fällen stammen das Echthaar aus Indien, wo Frauen sehr dicke, robuste und gesunde Haare haben, deren Grundfarbe schwarz ist. In einem ersten Schritt werden die Haarteile geblichen, dann eingefärbt und schließlich mit einer Schutzschicht laminiert – eine Schicht, die nur erhalten bleibt, wenn man die Extensions richtig pflegt und auf Farbe verzichtet, so die Expertin.
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Gibt es Risiken?
Tape-Ins und Clip-Ins sind nicht schädlich für die eigenen Haare, ganz im Gegenteil: Durch die Extensions werden die eigenen Haare weniger beansprucht (locken, glätten, föhnen) und können sich entsprechend unter den Extensions erholen und regenerieren. Das Wichtigste sei die richtige Pflege, sonst werde das Haar schnell strohig, so die Expertin.
Wie viel kosten Haar-Extensions?
Früher waren Haarverlängerungen mit beinahe vierstelligen Preisen oft unerschwinglich, heutzutage geht das deutlich günstiger: Einfache Clip-In-Extensions sind online im Shop schon ab 30 Euro erhältlich, wer mehr Wert auf Qualität legt, sollte je nach Gramm 100 bis 300 Euro für die Extensions einplanen. Mit Bondings und Tape-Ins verhält es sich komplizierter, bei einer Beratung wird der Endpreis meist auskalkuliert. Im Schnitt werden laut Expertin Melina 125 Strähnen in 45cm Länge verwendet, damit läge der Preis für diese Art von Extensions bei knapp 550 Euro.
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Welche ist die schonendste Variante?
Tape-Ins gelten als die schonendste Methode der Extensions, da sie lediglich reingeklebt werden, auch die Entfernung zieht keine Probleme nach sich. Angeschweißte Bondings können laut Expertin gerne einmal ausprobiert werden, würden das Haar aber auf Dauer schädigen.
Quelle
- mit fachlicher Beratung von „Melina Best Friseur“ in Köln