15. März 2024, 16:16 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Sie kennen das sicher: Sie sind auf der Suche nach einem neuen Friseursalon Ihres Vertrauens und entdecken dabei sowohl Friseure als auch Coiffeure. Doch was ist eigentlich der Unterschied? Und gibt es überhaupt einen? Das hat eine Friseurmeisterin für STYLEBOOK erklärt.
Friseursalon Zur Goldenen Schere, Coiffeur XY, Haaratelier, HAIR-cooles oder HAIReinspaziert – Friseursalons sind in ihrer Namensfindung oft äußerst kreativ – pardon, kreHAARtiv. Während hinter den einen jedoch einfach ein Marketinggag steckt, fragen sich viele, was eigentlich der Unterschied zwischen Friseur oder Coiffeur ist – und gibt es überhaupt einen? Und dann ist da ja noch der Hairstylist… Wie die Begriffe zusammenhängen und wer sie verwenden darf, verrät STYLEBOOK-Redakteurin und Liebhaberin schräger Friseursalonnamen Carmen Dörfler Ihnen hier.
Übersicht
Friseur vs. Coiffeur – wo ist der Unterschied?
Spoiler-Alarm: Es gibt keinen. Heute zumindest nicht mehr. Der Name „Coiffeur“ hat seinen Ursprung, anders als man meinen könnte, nicht im Französischen, sondern in der Schweiz. „Früher durften sich nur bestimmte Friseure als Coiffeur bezeichnen“, erklärt Meisterfriseurin Kira Porkert. „Dahinter steckte ein elitärer Anspruch. Heute sind die Begriffe Coiffeur und Friseur synonym zu verwenden, bedeuten also das Gleiche.“ Fun fact: „Im benachbarten Österreich werden Friseure immer Coiffeur genannt.“
So sind die Begrifflichkeiten rund um den Friseurberuf entstanden
Auch die Bezeichnung „Friseur“ stammt jedoch nicht aus dem Deutschen. Das Wort leitet sich vom französischen Wort „friser“ ab. Das bedeutet übersetzt kräuseln oder zwirbeln. Als weitere Titel für Friseure oder Coiffeure waren früher daher auch Frisierer, Haareschneider oder Haarkräusler geläufig.
Ursprünglich war aber auch „Friseur“ kein gängiges Wort im deutschen Sprachgebrauch. Stattdessen war die erste offizielle Berufsbezeichnung in Deutschland „Friseuse“. Damals galt die Haarkunst als weibliche Domäne, weshalb die weibliche Form verwendet wurde. Erst ab dem 17. Jahrhundert kam die männliche Form dazu. Im Laufe der weiteren Jahrhunderte wurde der Begriff „Friseuse“ jedoch durch „Friseurin“ abgelöst und hat heute eine negative, eher verspottende Konnotation. Übrigens: Auch die Schreibweise „Frisör“ ist nicht falsch. Der Duden empfiehlt jedoch „Friseur“ und inzwischen ist das auch die gebräuchlichere Schreibweise.
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Was macht dann der Hairstylist?
Damit wäre geklärt, was Friseur und Coiffeur bedeutet. Aber was genau ist denn dann der Hairstylist? Während Friseur und Coiffeur ein eingetragener Ausbildungsberuf ist, in dem die Auszubildenden Haareschneiden und -färben, Haar- und Kopfhautpflege sowie das dauerhafte Umformen der Haare in Form einer Dauerwelle lernen, konzentriert sich der Hairstylist überwiegend auf das Gestalten und Stylen der Haare. Dabei kann er sich beispielsweise auf Hochsteckfrisuren, Hochzeitslooks oder Haarstyling für Fashion-Shows spezialisieren. Der „Hairstylist“ umfasst also kreativere und gestalterische Elemente, während der Friseur-Begriff weiter gefasst ist.
Lassen Sie sich jedoch nicht beirren. Ganz klar sind die Abgrenzungen zwischen den Berufen hier nämlich nicht, zumindest nicht unbedingt auf den ersten Blick. Wie das Verwaltungsgericht in Göttingen 2013 entschieden hat, darf ein Hairstylist, der keine Friseur-Ausbildung hat, beispielsweise nicht Haare schneiden und färben. Hat ein Hairstylist jedoch die Meister-Qualifikation des Friseurberufs, kann er sich dennoch Hairstylist nennen, aber trotzdem schneiden und färben. Wenn Sie sich also nicht sicher sind, was der Friseursalon Ihrer Wahl anbietet, hilft nur eines: Anrufen und nachfragen!