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Friseur-Index

Großer Deutschland-Vergleich! So teuer ist ein Frauen-Haarschnitt in 29 Städten

Frau schneidet einer anderen Frau die Haare
Wo bekommt man den günstigsten Haarschnitt in Deutschland? STYLEBOOK hat die Friseur-Preise für 29 deutsche Städte ermittelt. Foto: Getty Images
Redakteur

6. Juni 2023, 11:03 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

36 Prozent der deutschen Frauen ab 18 Jahren gehen mindestens einmal im Monat zum Friseur.* Die Preise für einen Besuch können dabei stark variieren. STYLEBOOK hat die Kosten für Waschen, Schneiden und Föhnen für mittellanges Haar bei Frauen in 29 Städten in Deutschland verglichen und den „Friseur-Index 2023“ erstellt.

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Frisuren gibt es in gefühlt unendlich vielen Varianten und Längen – und wenn die Schere zum Einsatz kommt, sind Profis gefragt. Das hat seinen Preis. Denn häufig sind die Schnitte alles andere als günstig. Noch dazu variiert der Friseur-Preis je nach Länge und Wunsch sowie Ort des Salons. Letzteres hat STYLEBOOK genauer untersucht und den Preis für „Waschen, Schneiden, Föhnen“, kurz WSF, für mittellanges Haar bei Frauen verglichen. Herausgekommen ist der Friseur-Index 2023.

In Bezug auf „mittellang“ scheiden sich die Geister. Viele Friseure bezeichnen dabei eine Länge bis zum Kinn, maximal bis zur Schulter, als mittellanges Haar.

Zur Methodik des „Friseur-Index“

Für den „Friseur-Index“ wurden 29 Städte in Deutschland analysiert. Doch warum ausgerechnet 29 Städte? Ganz einfach: Damit ein deutschlandweiter Vergleich möglich ist, hat sich STYLEBOOK entschieden, auf Basis des Statistischen Bundesamts die nach Einwohnern zwei größten Städte jedes Bundeslandes inklusive Stadtstaaten in Deutschland zu nehmen. Bei 13 Bundesländern und drei Stadtstaaten ergeben sich daraus insgesamt 29 Städte. Hierfür wurden mindestens sechs Preislisten in den jeweiligen Städten betrachtet und ein durchschnittlicher Preis ermittelt. Das Ergebnis zeigt: Die Preise unterscheiden sich signifikant.

STYLEBOOK hat für die Berechnung der durchschnittlichen Friseur-Preise mehr als 220 Online-Preislisten von mittelständigen Friseuren, Barbieren, Friseurketten und Star-Coiffeuren gesichtet. Aus mindestens sechs Online-Preiskatalogen wurde dann der Durchschnittspreis ermittelt. Auch die Lage war ein Kriterium: Alle Preise stammen von Salons, die entweder im Zentrum einer Hauptstadt oder in belebten und beliebten Gegenden liegen. Die Auswahl erfolgte subjektiv, daher ist der „Friseur-Index“ keinesfalls als repräsentativ oder offiziell zu betrachten.

Wichtig ist hier noch zu erwähnen, dass der Stadtstaat Bremen ein Sonderfall ist. Normalerweise bestehen Stadtstaaten, wie der Name schon verrät, aus nur einer Stadt. Allerdings gehört die Exklave Bremerhaven zu Bremen dazu. Somit handelt es sich hierbei um einen Zwei-Städte-Staat. Um dies als Gesamtes abzubilden, hat sich STYLEBOOK dazu entschieden, sowohl Friseurpreise aus Bremen als auch aus Bremerhaven auszuwerten und sie zusammenzufassen. Der hier aufgeführte durchschnittliche Preis kommt daher aus beiden Städten, wird aber hier, weil es eben ein Stadtstaat ist, nur mit dem Bezeichnung „Bremen“ aufgeführt.

In diesen zehn Städten zahlt man am meisten für einen Haarschnitt

Im oberen Drittel des Rankings sind Städte vertreten, die auf Anhieb wohl nicht überraschen werden. Dort kostet „Waschen, Schneiden, Föhnen“ von mittellangem Haar rund 60 Euro aufwärts. In welchen deutschen Städten Sie am meisten für einen Schnitt bezahlen müssen, erfahren Sie nachfolgend.

Platz 1 bis 10
1. München76,00 €
2. Stuttgart68,33 €
3. Frankfurt am Main68,44 €
4. Berlin66,70 €
5. Düsseldorf63,67 €
6. Hamburg62,92 €
7. Hannover62,83 €
8. Leipzig60,29 €
9. Mannheim59,95 €
10. Köln59,17 €

Dass München auf dem ersten Platz landet, scheint wenig verwunderlich. Denn die bayerische Landeshauptstadt ist laut Marktforschungsinstituts GfK (Growth for Knowledge) eine der einkommensstärksten Land- und Stadtkreise in Deutschland. Und wo gut verdient wird, sind häufig auch die Leistungen für Dienstleistungen teurer.

Außerdem interessant zu sehen ist, dass in den Top 10 des „Friseur-Index“ acht von zehn Städten dabei sind, die laut Einwohnerzahlen zu den größten Städten Deutschlands zählen. Daraus lässt sich zumindest teilweise schlussfolgern: Je mehr Einwohner eine Stadt hat, desto höher ist auch der Friseur-Preis.

Auch bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gibt es Zusammenhänge zu den Friseur-Preisen. Schaut man sich die Top 10 der Städte und Kreise mit den höchsten BIP an – die jüngsten Zahlen stammen aus 2020 –, findet man im oberen Drittel des „Friseur-Index“ von STYLEBOOK acht Städte wieder. Kurz zusammengefasst lässt sich sagen: Je höher das BIP einer Stadt ist, desto höher ist auch der Friseur-Preis für einen Haarschnitt.

BIP einfach erklärt

Das Bruttoinlandsprodukt, kurz BIP, ist ein Maß für die wirtschaftliche Leistung einer Gegend (oder eines Landes) in einem bestimmten Zeitraum. Im Grunde misst man damit die Produktion von Waren und Dienstleistungen nach Abzug aller Vorleistungen. Die Zunahme eines BIPs kann zudem als Wirtschaftswachstum angesehen werden. Das hat zur Folge, dass man mehr Einkommen zur Verfügung hat und dementsprechend mehr ausgeben kann.

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Weiter nördlicher wird es günstiger

Würde man Deutschland geografisch genau in der Mitte horizontal trennen und in zwei Hälften einteilen, so könnte man das mittlere Drittel des „Friseur-Index“ ganz einfach beschreiben.

Platz 11 bis 20 
11. Potsdam58,67 €
12. Braunschweig58,09 €
13. Rostock57,83 €
14. Nürnberg57,33 €
15. Schwerin56,67 €
16. Bremen55,17 €
17. Jena55,00 €
18. Wiesbaden54,33 €
19. Cottbus53,83 €
20. Lübeck52,50 €

Auf den Plätzen elf bis 20 muss man für „WSF“ für mittellanges Haar zwischen 52 und 59 Euro bezahlen. Dabei wird schnell deutlich, dass sich sehr viele Städte oberhalb der imaginären horizontalen Linie befinden. Nürnberg und Wiesbaden wären klar darunter und die thüringische Stadt Jena an der Grenze. Der Rest der Städte im mittleren Drittel des STYLEBOOK-Rankings würde ganz klar über dieser Linie stehen.

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Klare Tendenz im unteren Drittel des „Friseur-Index“

Abschließend kommen wir zu den günstigsten Städten, die „WSF“ für mittellanges Haar für Frauen anbieten. Wo Sie am meisten sparen können, erfahren Sie im Folgenden.

Platz 21 bis 29 
21. Erfurt52,33 €
22. Saarbrücken50,50 €
23. Mainz50,42 €
24. Magdeburg50,17 €
25. Kiel49,33 €
26. Dresden47,00 €
27. Halle/Saale46,93 €
28. Neunkirchen (Saar)43,67 €
29. Ludwigshafen am Rhein41,80 €

Hier ist tatsächlich eine klare Tendenz zu sehen. Jeweils beide Städte aus Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und dem Saarland sind im unteren Drittel des „Friseur-Index“ zu finden. Im Südwesten und Osten der Republik sind die Friseur-Preise demnach am niedrigsten. Erfurt, Kiel und Dresden gehören anderen Bundesländern an und bilden daher in diesem Drittel eine Ausnahme, bestätigen aber die These: Je nördlicher die Stadt – ausgegangen von unserer imaginären Linie –, desto günstiger der Haarschnitt. Wirft man einen Blick auf den Erst- und Letztplatzierten, wird der Unterschied sehr deutlich. Während man in München im Durchschnitt 76 Euro für „Waschen, Schneiden, Föhnen“ für mittellanges Haar ausgeben muss, bezahlt man in Ludwigshafen am Rhein im Schnitt 41,60 Euro und damit fast 30 Euro weniger für dieselbe Dienstleistung.

Um noch einmal auf das BIP zurückzukommen: Mit Blick auf die „Statistischen Ämter des Bundes und der Länder“ haben das Saarland und Sachsen-Anhalt eines der niedrigsten BIPs der deutschen Bundesländer im Vergleich. Rheinland-Pfalz hingegen ist im Mittelfeld zu finden, doch durchaus weit entfernt von den Spitzenplätzen.

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Quellen

Themen Frisuren
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