
25. November 2022, 11:11 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Seit einigen Wochen zeigt sich Michelle Obama, Frau von Ex-US-Präsident Barack Obama, mit Braids. Ein durchaus ungewohnter Anblick. Denn zu ihrer Zeit als First Lady hatte sie es stets vermieden, sich mit Naturkrause oder geflochtenen Haaren zu zeigen. STYLEBOOK kennt die Hintergründe.
Mal mit Pony und schulterlangen Haare, mal mit voluminösen Wellen oder hochgesteckt – die Frisuren von Michelle Obama sind vielfältig. Doch eins haben sie alle gemeinsam: die Ex-First-Lady hat jahrelang ihre Naturkrause geglättet und dann gestylt. Aktuell zeigt sie sich mit vielen geflochtenen Zöpfen. Das wäre für sie vor einigen Jahren noch undenkbar gewesen.
Michelle Obama zeigt sich mit Braids
Anlässlich ihres neuen Buches „The Light We Carry: Overcoming in Uncertain Times“ sprach Michelle Obama mit Moderatorin Ellen DeGeneres in Washington DC auch über ihre Haare und warum sie während ihrer Zeit im Weißen Haus ihre Haare täglich geglättet hat. Dabei wäre es für sie durchaus weniger zeitaufwendig gewesen, die Haare einfach in Braids zu tragen. „Nein, ich war einfach nicht bereit dafür“, erklärt die heute 58-Jährige. Sie machte es auch ihrem Mann zuliebe, denn sie wollte, dass er und sein Team sich ausschließlich auf politische Entscheidungen konzentrieren konnten und nicht ihre Haare im Fokus stehen. „Schließlich gab es schon Diskussionen, als Barack einen beigefarbenen Anzug trug“, erläutert Michelle weiter.
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Ein Problem, welches viele Frauen kennen
Die Gedanken und Entscheidungen, die Michelle während ihrer Zeit im Weißen Haus getroffen haben, klingen für einige marginal. Doch es spiegelt auch den täglichen Kampf vieler People-of-Color-Frauen wider. Für sie wäre es durchaus gesünder und einfacher, auf Glätter und Co. zu verzichten, doch gleichzeitig verspüren sie den Druck der westlichen Schönheitsideale. „Wir beschäftigen uns ständig mit der Frage: Sollen wir uns wirklich mit unseren natürlichen Haaren zeigen oder nicht?“, erklärt Obama. Naturkrauses Haar wird von vielen als „unprofessioneller“ und „weniger attraktiv“ wahrgenommen.
Dass die Thematik nach wie vor allgegenwärtig ist, zeigt das sogenannte „Crown Act“-Gesetz, welches 2019 erstmals in Kalifornien beschlossen wurde. Weitere amerikanische Bundesstaaten zogen nach. Crown steht in dem Fall für Create a Respectful and Open Workspace for Natural Hair, zu Deutsch: Einen respektvollen und offenen Arbeitsplatz für natürliches Haar schaffen. Diskriminierung aufgrund von Haarstrukturen soll damit in Zukunft verboten sein und geahndet werden.