17. Oktober 2022, 6:01 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Wer sich die Haare selbst färben oder tönen will, hat sicher schon mal den Slogan „Frei von Ammoniak“ gelesen. STYLEBOOK erklärt, warum der Stoff in Haartönungen überflüssig ist, für was er dagegen gebraucht wird und stellt fünf Produkte vor, die ganz ohne Ammoniak auskommen.
Wer seine Haarfarbe nur ein bisschen intensivieren möchte, ohne sie direkt durch eine echte Coloration zu schädigen, hat sicher schon mit Haartönungen experimentiert: Sie versprechen, die Haare nur für wenige Wochen zu färben und sich nach und nach auszuwaschen. Hersteller werben auf den Verpackungen oft damit, dass besagte Haartönungen ohne Ammoniak auskommen.
Übersicht
Was ist Ammoniak – und was macht es mit den Haaren?
Ammoniak ist ein Alkalisierungsmittel, das beim Haarefärben oder Blondieren dafür benutzt wird, die Schuppenschicht des Haares aufzubrechen. So können die Farbstoffe oder das Wasserstoffperoxid, das zum Bleichen benutzt wird, tief in das Haar eindringen. Durch den alkalischen pH-Wert des Stoffs quillt das Haar beim Färbeprozess nicht nur auf, Ammoniak hilft den Farbpigmenten auch, sich tief im Haar zu verankern. So hält die Farbe länger. Dass Ammoniak in einem Produkt enthalten ist, erkennt man ziemlich schnell an seinem typischen stechenden Geruch. Das Gute an Ammoniak: Es ist ein flüchtiges Alkalisierungsmittel. Der Stoff wirkt also nur recht kurzfristig auf das Haar ein, bevor er sich verflüchtigt.
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Worin der Unterschied zwischen Produkten mit und ohne Ammoniak liegt
Wie viele der Stoffe, die in Haarfärbeprodukten enthalten sind, schädigt auch Ammoniak das Haar. Das Alkalisierungsmittel kann außerdem die Atemwege reizen, warnt der Deutsche Allergie- und Asthmabund. Vor allem ist es aber sein durchdringender, unangenehmer Geruch, den viele Menschen einfach nicht mögen – und weswegen zahlreiche Hersteller mittlerweile ammoniakfreie Alternativen anbieten. Das Problem bei geruchsneutraleren Colorationen ohne Ammoniak? Auch sie enthalten in den meisten Fällen Alkalisierungsmittel, weil sie das Haar ja trotzdem lange färben sollen.
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Weil sich diese Ersatzstoffe aber weniger schnell verflüchtigen als Ammoniak, riechen sie weniger intensiv. Das Problem: Dadurch, dass sie sich langsamer verflüchtigen, wirken die Ersatzstoffe länger ein und sorgen für eine stärkere Quellung. Dadurch wird das Haar unter Umständen stärker strapaziert als bei einer Anwendung mit einem ammoniakhaltigen Produkt. Wer sich die Haare also tatsächlich dauerhaft färben möchte, kann getrost auf ammoniakhaltige Produkte setzen.
Was ist der Vorteil von Haartönungen ohne Ammoniak?
Wer sein Haar dagegen nur leicht tönen möchte und will, dass die Farbe auswaschbar bleibt, sollte definitiv auf ammoniakfreie Produkte setzen. Statt Colorationen können das beispielsweise (Intensiv-)Tönungen auf Pflanzenbasis sein. Hierbei legen sich die Farbpigmente nur um das Haar herum, die Farbe wäscht sich in der Regel nach sechs bis acht Haarwäschen aus, Intensivtönungen können bis zu 24 Haarwäschen halten. Ein Blick auf die Liste aller Inhaltsstoffe, die sogenannte INCI-Liste, kann bei der Produktwahl helfen.
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Quelle
- Farbstoffe in Haarfarben und Co., Deutscher Allergie- und Asthmabund (DAAB)