31. Oktober 2024, 7:21 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Kaum Ende 20, schon kommen die ersten grauen Strähnen. Sie fragen sich nicht nur, woran es liegt, sondern auch, was jetzt zu machen ist? STYLEBOOK erklärt, warum auch jüngere Frauen ergrauen und wie dieses Haar am besten gepflegt wird.
Das erste graue Haar ist für die meisten Frauen ein Aha-Erlebnis, schließlich wird das zweite nicht lange auf sich warten lassen. Aber woher kommt es, dass manche früher „weiße“ Haare bekommen als andere? STYLEBOOK beantwortet die wichtigsten Fragen und gibt Tipps für die richtige Pflege.
Übersicht
Warum werden Haare grau oder weiß?
Haare sind aus Keratin bestehende Hornfäden, für deren Färbung Melanine verantwortlich sind. Sie werden von Zellen in den Haarwurzeln gebildet, den sogenannten Melanozyten, die den herauswachsenden Haaren ihre rötliche, braune oder schwarze Pigmentierung verleihen. Je mehr Melanine vorhanden sind, umso dunkler erscheinen die Haare. Ab einem bestimmten Zeitpunkt, in der Regel mit Mitte/Ende 30, lässt die Melaninproduktion nach. Speziell am Anfang, wenn nicht sämtliche Haare betroffen sind, wirkt die Farbe „grau“, tatsächlich sind sie aber weiß.
Auch interessant: 3 gute Gründe, um graue Haare nicht zu färben
Warum ergrauen einige Frauen früher?
Wann und ob man überhaupt graue Haare bekommt, hängt maßgeblich von den Genen ab. Wenn die Eltern und Großeltern bis ins hohe Alter mit einer pechschwarzen Mähne glänzen, wird es Ihnen sehr wahrscheinlich auch so ergehen. Es gibt allerdings äußere Faktoren, die das erste Auftreten grauer Haare beschleunigen können. Wenn hormonelle Erkrankungen oder ein extremer Nährstoffmangel, durch eine eventuell falsche Ernährung, ausgeschlossen werden konnten, wird die genetisch bedingte Neigung zum Ergrauen meist durch Stress provoziert.
Forschende der University of Alabama at Birmingham (UAB) legen in einer 2018 veröffentlichten Studie zudem nahe, dass auch ein viraler Infekt die Ursache für vorzeitiges Ergrauen sein kann. In einem Experiment an Mäusen konnte gezeigt werden, dass ein viraler Infekt einen Rückgang von Melanozyten, also jenen Zellen, die für die Pigmentproduktion zuständig sind, bewirkt. Dies ist jedoch nur eine mögliche Ursache von vielen, letzten Endes entscheiden insbesondere genetische Dispositionen und der eigene Lebenswandel darüber, ob man im jungen Alter ergraut.
Kommen „graue Haare über Nacht“?
Ja, sie sind allerdings nicht ganz wörtlich zu nehmen – schließlich können Haare nicht von heute auf morgen ihre Farbe verlieren. Und doch gibt es Menschen, denen extremer Stress oder ein einschneidendes Erlebnis auf den Magen schlagen und die innerhalb weniger Wochen deutlich ergrauen. Das ist aber kein Grund zum Verzweifeln. Gut möglich, dass die Haarfarbe zurückkommt, sobald sich die Wogen wieder geglättet haben.
Fühlt sich graues Haar anders an?
Nein. Ihm jagt fälschlicherweise der Ruf voraus, struppig und eher kraus zu sein, dabei sind weiße Haare genauso strukturiert wie pigmentierte. Allerdings wird mit dem Alter – bei Frauen mit Eintritt in die Menopause – weniger Keratin produziert, der Hauptbestandteil menschlicher Haare, die dadurch langfristig dünner und trockener werden; das ist jedoch eine Altersfrage und unabhängig von der Farbe. Hier helfen regelmäßige Kuren, um den Feuchtigkeitsmangel auszugleichen und das graue Haar geschmeidig zu pflegen. Zum Reinigen verwenden Sie am besten ein Shampoo mit Blaupigmenten, das dem Gelbstich entgegenwirkt und weiße Haare zum Strahlen bringt.
Kann Frau dem Grauwerden vorbeugen?
Nicht wirklich. Sicherlich ist es sinnvoll, Provokationsfaktoren zu minimieren, also extremen Stress zu vermeiden und insgesamt einen gesunden Lebenswandel zu pflegen. Zudem kann eine ausgewogene, vitamin- und folsäurereiche Ernährung dabei helfen, die natürliche Haarfarbe möglichst lange zu bewahren. Schließlich können so alle Zellen im Körper, entsprechend auch die Melanozyten, fleißiger arbeiten. Naturheilkundler glauben, dass eine Übersäuerung im Körper mit den Jahren zu grauen Haaren führen kann, und empfehlen daher basische Diäten und Entsäuerungskuren – Mediziner erwarten davon jedoch keinen Effekt.
Test an Mäusen Studie findet erstmals heraus, warum Haare grau werden – und wie man dem vorbeugen kann
Die Pflege macht den Unterschied Die besten Tipps, um graues Haar zum Glänzen zu bringen
Nachgefragt Hilft die Haartinktur Citurin wirklich gegen graue Haare?
Graue Haare? Egal in welchem Alter im Trend
Sind die grauen Haare erst einmal da, haben Sie eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Färben oder dazu stehen. Tatsächlich ist „Granny Hair“ in den vergangenen Jahren der Beauty-Trend schlechthin – und das ab 20 Jahren aufwärts. Und wir finden: Mit grauem Haupt – sei es natürlichen oder künstlichen Ursprungs – sieht man alles andere als alt aus