16. April 2023, 14:42 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Heute blond, morgen pink – mehr als 60 Prozent aller Frauen färben ihre Haare regelmäßig. Doch wie schädlich ist das eigentlich? Und stimmt es, dass einige Inhaltsstoffe in Haarfärbemitteln nicht nur Allergien, sondern auch Krebs verursachen können? STYLEBOOK hat bei einer Expertin nachgefragt.
Wer seine Haare färbt, weiß (und riecht), dass in herkömmlichen Produkten viel Chemie steckt. Aber ist das unbedenklich – oder ist häufiges Haarefärben wirklich schädlich für die Gesundheit? Laut einem Bericht des Industrieverbands für Körperpflege- und Waschmittel (IKW) enthielten Haarfärbemittel vor über 30 Jahren chemische Stoffe, die sich später in Tierversuchen als krebserregend herausstellten. Die gute Nachricht: Diese Stoffe wurden mittlerweile ersetzt.
Übersicht
Haarfärbemittel werden in Europa intensiv geprüft
Häufiges Färben der Haare wirft die Frage auf, ob die gekauften Produkte gesundheitsschädliche Auswirkungen haben können. Allerdings gibt es Grund zur Beruhigung. „Beim Kauf eines Haarfärbemittels können sich Verbraucherinnen und Verbraucher ganz darauf konzentrieren, welche Haarfarbe ihnen am besten gefällt“, betont Birgit Huber, stellvertretende IKW-Geschäftsführerin. „Sorgen bezüglich eines möglichen Zusammenhangs zwischen Haarfarben und Krebserkrankungen brauchen sich die Käuferinnen und Käufer nicht zu machen – bisher liegen keine wissenschaftlich stichhaltigen Belege dafür vor, dass Haarfarben einen erhöhten Risikofaktor darstellen.“ Der unabhängige „Verbrauchersicherheits“-Ausschuss überprüft Haarfärbemittel seit 2003 genau. „Über 100 Stoffe wurden seitdem für sicher befunden und auch zur Verwendung zugelassen“, so Gruber. „Somit ist Europa weltweit der sicherste Markt für Haarfärbemittel.“
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Diese Stoffe können Allergien auslösen
Nach Angaben des IKW können aber bestimmte Inhaltsstoffe in chemischen Haarfärbemitteln zu einer allergischen Reaktion führen. Dazu zählen p-Toluylendiamin und p-Phenylendiamin. Ihr Anteil ist in Produkten für dunkle Haarfarben oftmals höher.
Natürliche Haarfärbemittel sind gesünder, aber nicht so effektiv
Wenngleich Haarefärben nicht per se schädlich ist, setzen viele Frauen lieber auf natürlichen Hausmittel, um ihre Haare aufzuhellen oder dunkler zu machen. Einige schwören auf Haarwäschen mit Kamille oder Zitrone, um ihr Blond aufzufrischen, andere wiederum versuchen, mit Kaffeepulver ihre Haare um ein paar Nuancen dunkler zu gestalten –mit meist minimalem Effekt. Doch wie sieht es mit natürlichen Haarfärbemitteln aus dem Drogeriemarkt aus? Neben Produkten mit Henna gibt es mittlerweile eine ganze Palette an Alternativen zu chemischen Mitteln.
„Kosmetische Produkte im Bereich Naturkosmetik wurden über die Jahre permanent weiterentwickelt, auch im Bereich der Haarfarben“, erklärt Birgit Huber dazu. Der Traum von „Heute blond, morgen pink“ bleibe dabei aber leider wohl ein Traum. „Da sich die Farbpigmente natürlicher Haarfärbemittel um das Haar herum legen und nicht in die Haarfaser eindringen, sind starke Farbabweichungen von der eigenen Naturhaarfarbe kaum zu erreichen. Ein natürlicher Blondton kann intensiviert werden, ein Platinblond wird jedoch nicht erzielt werden können.“
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Wie beuge ich Schäden durch häufiges Haarefärben vor?
Wenngleich häufiges Färben nicht zwingend schädlich für die Gesundheit ist, so leiden dennoch unsere Haare unter den Einwirkungen der Haarfärbemittel. STYLEBOOK stellt deshalb 4 Tipps zur richtigen Pflege von gefärbtem Haar vor.
Versorgen Sie Ihr Haar mit Feuchtigkeit
Häufiges Färben entzieht dem Haar Feuchtigkeit und ist schädlich für die Haarstruktur. Deshalb gilt es hier besonders nachzuhelfen. Ein feuchtigkeitsspendender Conditioner, eine Haarkur oder ein Haaröl können dabei helfen, den Feuchtigkeitshaushalt wieder herzustellen.
Waschen Sie Ihre Haare nicht zu heiß
Wir alle lieben eine heiße Dusche, jedoch kann eine zu hohe Wassertemperatur schädlich für gefärbtes Haar werden. Grundlegend ist unser Haar von einer Schuppenschicht umgeben, die dafür sorgt, dass die Farbe auch hält. Zu heißes Wasser öffnet diese Schuppenschicht jedoch. Dadurch können Farbpigmente aus dem Haar heraustreten. Waschen Sie Ihr Haar deshalb lieber mit lauwarmem oder kaltem Wasser, für eine besonders lange Haltbarkeit. Außerdem sollten Sie darauf achten, die Haare nicht zu oft zu waschen.
Vorsicht beim Strandurlaub
Morgens an den Strand und nachmittags am Pool in die Sonne legen – was nach einem perfekten Urlaubstag klingt, kann sich besonders nach häufigem Färben schädlich auf die Haare auswirken. Die Haaroberfläche wird angegriffen und die Farbe kann sich verändern. So kann etwa der bekannte Grünstich bei blondiertem Haar auftreten. Übermäßige Sonneneinstrahlung, sowie Salz- und Chlorwasser sollten daher möglichst vermieden werden.
Vermeiden Sie es, Ihr Haar trocken zu rubbeln
Häufiges Färben führt dazu, dass die Haare besonders sensibel sind und empfindlich auf äußere Reize reagieren. Auch wenn trocken rubbeln vor dem Föhnen die Arbeit erleichtern kann, sollten Sie Ihr Haar deshalb lieber sanft ausdrücken. Die Reibung kann ansonsten die Haarstruktur aufrauen und die Farbe mattieren.