31. August 2024, 10:41 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten
Shampoos, Kuren, Leave-in-Öle, Glätteisen, Spezial-Bürsten – die Palette an Haar-Produkten und -Gadgets ist riesig. Dennoch oder gerade deswegen kann man bei der Pflege einiges falsch machen. STYLEBOOK nennt Ihnen 13 Fehler und erklärt, wie es besser geht.
Sie haben seit einigen Jahren Ihre feste Routine, aber das Haar will einfach nicht gesünder werden? Es ist spröde, glänzt nicht und bildet Knoten? Es kann sein, dass ein elementarer Teil dieses Ablaufs Ihrem Haar eher schadet als hilft – und sich unbewusst bei der Haarpflege einige Fehler eingeschlichen haben.
Übersicht
- Was bedeutet falsche Pflege?
- Die 13 häufigsten Fehler bei der Haarpflege
- Haare zu oft waschen
- Auf schäumendes Shampoo setzen
- Pflege erst nach dem Shampoo auftragen
- Auf Anti-Aging-Pflege verzichten
- Ohne Olaplex Haare färben
- Auf Haaröl verzichten
- Von der Kopfhaut an kämmen
- Produkte nicht lange genug einwirken lassen
- Auf Trockenshampoo verzichten
- Täglich Haare föhnen
- Nasse Haare zusammenbinden
- Zu viel Produkt verwenden
- Fehler 13: Das Haar vortrocknen
Was bedeutet falsche Pflege?
Die einfache Antwort lautet: zu viel davon. Wer sein Haar überversorgt, nimmt ihm die Möglichkeit, sich selbst zu helfen – sprich eigenes Kreatin und Fett zu produzieren. Wenn man ständig Pflegeprodukte auf die Kopfhaut gibt, stellt diese früher oder später keinen natürlichen Schutzmantel mehr her. Außerdem gilt: Auch die besten und teuersten Produkte helfen nicht, wenn sie nicht auf den eigenen Haartyp abgestimmt sind. Viel wichtiger als Marke und Hochwertigkeit der Zusätze sind die Inhaltsstoffe. So pflegt Aloe vera ideal trockenes Haar. Shampoo mit Seetang oder Kräuterzusätzen wie Rosmarin, Brennnessel oder Salbei reguliert fettige Kopfhaut. Doch welche Fehler gibt es in der Haarpflege noch zu vermeiden?
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Die 13 häufigsten Fehler bei der Haarpflege
Haare zu oft waschen
Zu häufiges Haarewaschen strapaziert das Haar und trocknet die Kopfhaut aus – der „No Poo“-Trend fordert daher den Verzicht auf die tägliche Haarwäsche. Auch Stars sind Anhänger der Bewegung – so verriet etwa Kim Kardashian, dass sie sich nur alle fünf Tage die Haare wasche. Wer es nicht ganz so lange ohne Haarwäsche aushält, sollte sich am Zwei-Tages-Rhythmus orientieren. Unabhängig vom Haartyp ist das laut Experten die ideale Häufigkeit, um den natürlichen Schutzmantel der Kopfhaut zu bewahren, ohne die Hygiene schleifen zu lassen.
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Auf schäumendes Shampoo setzen
Herkömmliche Shampoos enthalten waschaktive Substanzen, die auf der Verpackung mit SLS (Sodium Laureth Sulfate) angegeben sind. Sie sorgen dafür, dass das Produkt beim Haarewaschen ordentlich schäumt, der starke Reinigungseffekt trocknet das Haar aber auch stark aus, Pflege danach ist also ein Muss. Richtig gutes Shampoo ist jetzt sulfatfrei und schäumt beim Waschen nicht mehr. Pflegender Conditioner oder eine Spülung danach sind bei diesen Produkten nicht mehr notwendig. Allerdings muss man sich erst daran gewöhnen, dass sich die Haare etwas rauer anfühlen, auch wenn sie gesünder sind.
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Pflege erst nach dem Shampoo auftragen
Viele Conditioner und Haarkuren beschweren gerade feines, trockenes Haar zu sehr und lassen es strähnig aussehen. Spezielle Pre-Treatment-Feuchtigkeitskuren ziehen vor der Haarwäsche sogar noch besser ein, Pflege-Überschüsse von der Spülung werden danach einfach ausgewaschen. Wer einen feinen Haartyp hat, sollte ohnehin darauf achten, zu Produkten ohne Silikon zu greifen.
Auf Anti-Aging-Pflege verzichten
Ein Fehler, den viele in der Haarpflege machen – auf Anti-Aging-Pflege verzichten. Denn nicht nur die Haut, sondern auch die Haare verändern sich im Laufe der Jahre, sie werden dünner und trockener. Der Grund: Die Kollagenfasern versteifen sich, behindern die Durchblutung der Haarwurzeln und ihre Versorgung mit wichtigen Nähstoffen. Spezielle Anti-Aging-Produkte für die Haare zielen genau auf dieses Problem ab. Das Shampoo mit Anti-Aging-Effekt bremst die Verhärtung des Kollagengewebes und kurbelt die Zellteilung in den Haarwurzeln wieder an.
Ohne Olaplex Haare färben
Die Tage, als wir gefärbtes Haar nach jeder Haarwäsche mit Conditioner und Kuren zukleistern mussten, weil es so kaputt war, sind endgültig vorbei. Jetzt wird unsere Mähne schon beim Färben dauerhaft repariert und wirkt gesund. Die neue Zauberformel heißt Olaplex, eine von Chemikern entwickelte 3-Phasen-Pflege, auf die längst nicht mehr nur Colorations-Gurus der Stars setzen, sondern auch immer mehr Salons in Deutschland. Dabei werden die Haarfasern, die beim Färbeprozess gespalten werden (nur so kann die Farbe eindringen), dank eines speziellen Wirkstoffes, wieder zusammengefügt. Behandlungen gibt es ausschließlich beim Friseur.
Auf Haaröl verzichten
Öl ist viel zu schwer für feines Haar? Und auch als Pflege im Sommer nicht geeignet? Das ist falsch! Moderne Produkte sind die perfekte Allround-Pflege für jeden Haartyp. Die enthaltenen Fettsäuren schützen das Haar vor äußeren Einflüssen. Und keine Angst vor einem „strähnigen Ergebnis“: Das Haar nimmt sich, was es braucht, der Rest der modernen Haaröle „verdampft“ einfach. Pflegende Öle können Sie übrigens auch hervorragend unmittelbar vor dem Waschen der Haare anwenden. Allerdings sollte man es nicht übertreiben – eine kleine Menge ausschließlich in den Haarspitzen genügt.
Von der Kopfhaut an kämmen
An den Mythos, dass nur 100 Bürstenstriche am Tag zu glänzendem Haar führen, glaubt ohnehin kaum noch einer. Im Gegenteil: Viele machen in der Haarpflege den Fehler, ihr Haar zu oft zu kämmen. Das regt jedoch eine vermehrte Talgproduktion an, was wiederum dazu führt, dass die Haare schneller nachfetten, statt einen gesunden Glanz zu haben. Zudem ist die richtige Kämm-Technik wichtig. Viele setzen die Bürste an der Kopfhaut an und kämmen dann bis in die Spitzen. Damit schiebt man die Knoten aber weiter nach unten, wodurch sie immer dichter werden und sich dann nur noch mit Kraft ausbürsten lassen. Besser in den Spitzen beginnen und sich Schritt für Schritt nach oben arbeiten.
Produkte nicht lange genug einwirken lassen
Wer seiner Mähne eine Kur gönnen möchte, sollte Shampoo, Haarmaske und Conditioner vor dem Ausspülen lang genug einwirken lassen. Es geht schließlich darum, dass die Produkte ihre volle Wirkung entfalten. Dafür benötigen die Inhaltsstoffe genug Zeit. Es gilt also, geduldig bei der Haarpflege-Routine zu sein. Während Sie die Haarspülung einwirken lassen, können Sie sich beim Duschen einem anderen Körperteil widmen und etwa die Beinhaare rasieren oder ein Peeling anwenden.
Auf Trockenshampoo verzichten
Sie haben einen grauen Ansatz und keine Zeit zum Färben? Kein Problem! Ein Trockenshampoo reicht völlig aus. Viele Produkte enthalten jetzt Farbpartikel, speziell für blondes, braunes oder schwarzes Haar. So sparen Sie viel Zeit und sehen jederzeit frisch geduscht aus. Schließlich hilft Trockenshampoo primär gegen fettige Haare.
Täglich Haare föhnen
Immer mehr Stars und Models verzichten auf das Föhnen ihrer Haare, um diese zu schonen. Warme Föhnluft begünstigt Spliss. Deshalb können Sie bei (noch) milden Spätsommertemperaturen ihre Haare auch zur Abwechslung an der Luft trocknen lassen. Positiver Nebeneffekt: Sonnenstrahlen hellen nasse Haare nach dem Waschen schneller auf und verpassen uns natürliche Strähnen.
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Nasse Haare zusammenbinden
Wenn das feuchte Haar im Nacken stört, binden es viele im Pferdeschwanz zusammen – für die Haarstruktur ist das jedoch sehr strapazierend. Sobald die Haare getrocknet sind, dehnt sich ihr Volumen auf das Doppelte aus. Ist es dann eng im Haargummi eingeschnürt, kann es gewissermaßen nur noch brechen. Auf Klammern, Spangen und Gummis also lieber verzichten und gegen nasskalte Schultern einfach ein Handtuch umlegen.
Zu viel Produkt verwenden
Wenn Sie zu viel Produkt verwenden, kann es dazu kommen, dass das Haar abstumpft. Das heißt, es verliert Glanz und Leben. Egal, ob Spray oder Gel: Manchmal ist es zu viel des Guten. Kurzweilig kann der Effekt schön aussehen, aber auf die Dauer enthalten viele Produkte Stoffe, die bei Überdosierung schädlich sind und es zerstören.
Fehler 13: Das Haar vortrocknen
Um das Haar zu schonen, lassen viele es vortrocknen, bevor es ans Föhnen geht. Wenn das Haar sehr fein ist, sollte man es jedoch lieber direkt nass föhnen. Der Grund: Feuchtigkeit funktioniert wie ein Schutzschild gegen die heiße Föhnluft. Möglichst nie auf der heißesten Stufe föhnen und sofort aufhören, wenn das Haar trocken ist. Ab dann schadet die Hitze der Haarstruktur tatsächlich.