13. Dezember 2023, 17:51 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Im Internet kursieren unzählige Tipps, die glänzendes und schönes Haar versprechen. Auch die sogenannte 60-180-Regel wird immer mehr gelobt – auch von Friseuren. Ob der einfach anzuwendende Haarwasch-Tipp wirklich für glänzenderes Haar sorgt, hat uns Haarstylist Dominik Tjumen erklärt.
Um gesundes Haar zu erhalten, muss das Haar auch richtig gewaschen werden. Dabei zählt nicht nur, das richtige Shampoo entsprechend dem eigenen Haartypen zu wählen, sondern auch, wie genau shampooniert wird. Die 60-180-Regel besagt, dass man das Haarshampoo mindestens 60 Sekunden und maximal 180 Sekunden auf dem Haar behalten soll, um die Wirkung des Shampoos zu maximieren und die pflegenden Inhaltsstoffe richtig an das Haar und vor allem an die Kopfhaut zu bringen. Was das bewirkt, hat uns Haarstylist Dominik Tjumen erklärt.
Das steckt hinter der 60-180-Regel
Wenn wir einen Friseursalon besuchen und dort (mit einer wunderbaren Kopfmassage) die Haare einshampooniert bekommen, wird das Shampoo nicht gleich wieder ausgewaschen, sondern wirklich in das Haar und in die Kopfhaut eingearbeitet. Wenn wir allerdings unter der eigenen Dusche stehen, shampoonieren wir meist kurz und spülen alles gleich wieder runter. Pflege verbinden wir vielmehr mit einer Haarkur oder einem Conditioner, die wir jeweils nach dem Shampoonieren nutzen. Scheinbar ist das aber nicht ganz richtig. Denn wir können auch schon beim Shampoo einen besseren Erfolg für das Haar erzielen.
Dabei ist es nicht nur wichtig, das Shampoo einfach aufzutragen und im Anschluss dann wie eine Haarkur einwirken zu lassen, sondern man kann auch der Kopfhaut etwas Gutes tun, indem man das Shampoo mit den Fingerspitzen gut einmassiert. Mit dieser Massage arbeitet man nicht nur das Shampoo besser ein, sondern regt auch das Haarwachstum an. Also eine Win-win-Situation für das gesamte Haar.
Das sagt Dominik Tjumen über die 60-180-Regel
„Das Shampoo einwirken zu lassen, hat tatsächlich Vorteile“, verrät Dominik Tjumen. Und zwar, dass die Tenside sich beim Einwirken mit dem Talg auf der Kopfhaut verbinden können: „Auch Inhaltsstoffe wie Salicylsäure können dann auf der Kopfhaut ihre Arbeit leisten, bis sie wieder herunter gewaschen werden“, erklärt Dominik weiter.
„Mittlerweile wissen wir, dass Shampoo nicht nur reinigen soll, sondern auch eine pflegende Aufgabe hat und dafür braucht das Shampoo auch einfach Zeit“. Denn das, was ein Shampoo zu bieten hat, muss sich auch erst einmal entfalten können:
„Zudem braucht jede chemische Verbindung einfach Zeit, daher ergibt es Sinn, sein Shampoo kurz einwirken zu lassen.“ Wie lang genau ist allerdings individuell. „Ob es wirklich 60 oder 180 Sekunden sein müssen, entscheiden die Bedürfnisse der eigenen Kopfhaut.“ Denn auch die Art des Shampoos beeinflusst die Einwirkzeit: „Bei Tiefenreinigungsshampoo gilt ohnehin, dass man sie bis zu 10 Minuten einwirken lassen soll, um den vollen Effekt zu nutzen“, verrät Dominik weiter.
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Kann man die Regel mit jedem Shampoo befolgen?
Ein weiterer guter Grund für die 60-180-Regel ist die sonst so rare Pflege der Kopfhaut. „Ist es wirklich so, dass die Haut außer Shampoo wirklich Pflege abbekommt?“, möchte Dominik auf Instagram (rein rhetorisch) wissen. Denn tatsächlich ist bei den meisten das Shampoo das einzige pflegende Produkt, das es bis zur Kopfhaut schafft. Doch was ist mit den Spitzen? Sollen die hingegen aller anderen Trends doch auch mit shampooniert werden? Nein! Die Spitzen werden sowohl beim Abwaschen mit dem Shampoo in Berührung kommen und im Nachgang mit Conditioner und einer Kur ohnehin gepflegt.