29. August 2024, 18:04 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Nach dem Shampoo kommt die Lieblings-Haarspülung. Dabei sollten Sie das nächste Mal ganz genau auf das Etikett schauen – womöglich befindet sich ihr Conditioner auch unter den jetzt beim „Ökotest“ durchgefallenen Exemplaren. STYLEBOOK hat sich die Testergebnisse genauer angeschaut und verrät Ihnen, welche bekannte Marken enttäuscht haben.
Wichtig: Beim „Ökotest“ wird erforscht, inwiefern bestimmte Produkte Körper und Umwelt schaden können. Das heißt, die Wirkung unserer geliebten Haarspülungen werden nicht angezweifelt – dass sie trotz durchgefallenem „Ökotest“ womöglich glänzendes Haar zaubern kann damit koexistieren. Die Ergebnisse beziehen sich auf 30 Conditioner für gefärbte Haare, von denen ganze 15 mit „Sehr gut“ bewertet wurden. Und während sich der Rest im „guten“ bis „befriedigend“ Segment herumtreiben, fielen drei Shampoos bekannter Marken rigoros durch.
Übersicht
Die Haarspülungen dieser großen Marken fallen durch
Wenn Sie Ihre gefärbten Haare gerne mit L’Oréal, Redken oder Procter & Gamble hydratisieren, müssen Sie jetzt stark sein: Jeweils eine Spülung dieser Marken ist unter den durchgefallenen Produkten. Dabei handelt es sich um diese Exemplare:
- L’Oréal Elvital Color Glanz Farbschutz Pflege-Spülung
- Redken Color Extend Magnetics Conditioner
- Procter & Gamble – Hair Biology Full & Shining Pflegespülung
Auch interessant: Das ist der Unterschied zwischen Spülung und Conditioner
Das wurde kritisiert
L’Oréal
„Ökotest“ hat sich die Inhaltsstoffe der Spülungen genauer angeschaut. An sich sollen sie besonders im Sommer so wirken, dass sie sprödes Haar reparieren und durch UV-Filter vor Sonnenstrahlung schützen – dadurch kann sich nämlich die Farbnuance verändern. Bei der Haarspülung von L’Oréal wurden die Inhaltsstoffe Galaxolid und Chlorhexidindigluconat kritisch hervorgehoben: Galaxolid ist ein synthetischer Duftstoff, der sich nicht nun in Körper und Umwelt anreichert und schwer wieder abbauen lässt, sondern auch allergische Reaktionen auslösen kann. Chlorhexidindigluconat hat in Kosmetikprodukten eigentlich nichts zu suchen – der Konservierungsstoff löst ebenfalls Allergien aus und sollte auf keinen Fall in Kontakt mit den Augen geraten, da er dort zu Reizungen führt.
Auch interessant: Wie schädlich sind die Inhaltsstoffe in meiner Kosmetik?
Redken
Überraschend ist auch das schlechte Ergebnis für die Haarspülung der Marke Redken. Diese bewegt sich preislich schließlich nicht im Drogerie-Segment und steht in den Regalen vieler Friseurläden. Hier wurde ebenfalls Chlorhexidindigluconat entdeckt. Außerdem wird die Verwendung von Cashmeran kritisch beäugt, da es über das Parfum noch keine zuverlässigen Langzeit-Untersuchungen gibt. Trotzdem weiß man bereits, dass der Stoff sowohl in Umwelt und Körper schwer abbaubar ist. Er hält sich im Fettgewebe. Und: Der Conditioner enthält Hydroxycitronellal, einen der 26 Duftstoffe, die von der EU als Kontaktallergen eingestuft wurden. Es kann bei Hautkontakt zu Reizungen, Rötungen und sogar Ekzemen kommen.
Viel Geld für was?
„Der Tag beginnt mit einer überraschenden Nachricht: Unser in Deutschland so hochgepriesener Ökotest zerreißt meinen Lieblings-Conditioner. Das ist er übrigens aus zweierlei Gründen: Der Duft ist himmlisch und meine unverschämt häufig blondierten Haare fühlen sich nach der Wäsche wieder heile an. Jetzt sind es unter anderem die so verführerisch wirkenden Duftstoffe, die an dem Redken-Produkt kritisiert werden. Cashmeran und Hydroxycitronellal sollte man doch heutzutage in der Produktion umgehen können – vor allem für den satten Preis von fast 30 Euro! Normalerweise habe ich mir die Spülung als Luxusgut innerhalb meines Konsumverhaltens gegönnt. Jetzt werde ich von einem weiteren Kauf absehen und mir zu einer Drogeriespülung lieber ein gut riechendes Haarparfum zulegen.“
Procter & Gamble
Die US-amerikanische Marke enttäuscht beim „Ökotest“ mit ihrer Pflegespülung aufgrund dreier Inhaltsstoffe: Galaxolid, Hydroxycitronellal und Chlormethylisothiazolinon. Erstere sind uns bereits aus den Spülungen von L’Oréal und Redken bekannt. Chlormethylisothiazolinon erspäht man normalerweise in der Inhaltsstoffliste von Haushaltsprodukten, da es gegen Bakterien, Schimmel und Hefen wirkt. Aus einer Haarspülungs-Mixtur sollte man den allergieauslösenden Konservierungsstoff jedoch ausschließen. Auch CIMT genannt, ist er für Menschen mit Hautproblemen äußerst schädlich. Die EU hat die Verwendung von CIMT stark reguliert. In Produkten wie Cremes und Lotionen, die länger in die Haut einziehen, ist er bereits verboten.
Auch interessant: Deocremes im „Ökotest“ – welchen Inhaltsstoff die Tester bemängeln
Produkte im Test Die beste Haarspülung gibt’s beim Discounter
30 Conditioner getestet „Öko-Test” – diese Haarspülungen enthalten bedenkliche Stoffe
Kritische Inhaltsstoffe Besteller-Anti-Schuppenshampoo fällt bei „Ökotest“ durch
Drogerie- und Discounter-Haarspülungen an der Spitze
Es ist kaum überraschend, dass wieder einmal günstige Produkte mit „sehr gut“ bis „gut“ abgeschnitten haben. Testsieger sind viele Eigenmarken aus Drogerie, Supermarkt oder Discounter. Unter anderem: die Balea Professional Color Schutz Spülung von dm. Die 200-ml-Packung gibt es bereits für 1,35 Euro im Markt. Es geht aber noch günstiger: Auch die Bevola Spülung Seidenglanz von Kaufland landete weit vorn – mit gerade einmal 43 Cent pro 200 ml.