26. April 2024, 16:41 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Gerade im Sommer bietet es sich an, den Föhn in der Schublade zu lassen. Schließlich können die Haare gerade an warmen Tagen einfach an der Luft trocken. Oder etwa nicht? Wir haben bei einem Experten nachgefragt und erfahren, wieso das keine so gute Idee ist.
Lange hieß es, dass man für gesundes Haar alle heißen Tools, sprich Glätteisen und Lockenstab, so oft wie möglich auslassen sollte. Lufttrocknen galt als Tipp für schönes und gesundes Haar. Doch dieser Tipp scheint überholt, denn sowohl für Haar als auch für die Kopfhaut scheint es nicht ganz so optimal, lange feucht zu bleiben.
Übersicht
„Die Kopfhaut mag es einfach nicht, lange nass zu sein und reagiert dementsprechend“, verriet uns Hair-Stylist Dominik Tjumen. In dem feuchten Milieu der Kopfhaut können sich schneller Bakterien bilde, es kann zu Komplikationen an der Kopfhaut kommen: Schuppen oder Rötungen. Aber auch die Längen mögen es nicht, lange nass zu bleiben, denn: Im nassen Zustand reagieren Haare übersensibel, sie können so viel leichter geschädigt werden als im trockenen Zustand. So entsteht blitzschnell der unbeliebte Spliss.
Das sagt die Studie
Dass das Lufttrocknen für das Haar nicht optimal ist, fanden auch südkoreanische Wissenschaftler heraus: Für die Untersuchung haben die Ärzte verschiedene Personen ihre Haare unterschiedlich trocknen lassen. Eine Testgruppe ließ sie nach dem Waschen bei 20 Grad Raumtemperatur an der Luft trocknen. Eine Person föhnte ihr Haar 60 Sekunden lang, der Föhn befand sich dabei in einem Abstand von 15 Zentimetern und gab eine Temperatur von 47 Grad ab. Eine weitere Person hielt den Föhn für 30 Sekunden auf einer Entfernung von zehn Zentimetern und erhöhte die Temperatur auf 61 Grad. Zusätzlich hielt eine andere Gruppe den Föhn lediglich fünf Zentimeter vom Haar entfernt und föhnte für 15 Sekunden bei einer Temperatur von 95 Grad.
Das Ergebnis: Die Haare leiden die Haare am wenigsten, wenn Sie sie mit einem Abstand von 15 Zentimetern mit regelmäßiger Bewegung föhnen, als wenn Sie sie komplett an der Luft trocken lassen. Auch das zu nahe Föhnen und die ständige Bewegung mag das Haar nicht.
Wieso Sie die Haare nicht an der Luft trocknen sollten
Im nassen Zustand sind die Haare ohnehin sehr anfällig. Feuchtes Haar quillt leichter auf, so sagt es zumindest die Studienautoren. Dadurch entsteht ein höherer Druck auf der Schuppenschicht, das hat zur Folge, dass das Haar leichter brechen kann. Wird aber ein Föhn eingesetzt, schließt sich die äußere Schuppenschicht schneller. Das kann Spliss verhindern und dem Haar mehr Kraft und Glanz geben.
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Es kommt auf die Haarstruktur und auf die Pflege an
Föhnen ist also gar nicht so schlimm, wie immer behauptet wurde. Wichtig ist nur immer auch Vorkehrungen zu treffen. Hitzeschutz sollten sie immer verwenden, wenn Sie Hitze an ihr Haar lassen. Wie man Föhn, welche Produkte man einsetzt, all das hängt von der eigenen Haarstruktur ab. Nur eines sollten alle beachten: Sobald Hitze an das Haar kommt, ist Hitzeschutz nötig. Zudem sollten Sie niemals hastig an ihrem Haar reißen, besonders nicht im nassen Zustand. Haare im nassen Zustand auch wild kämmen, sondern von unten nach oben arbeiten – eher zaghaft als energisch. Gefärbtes oder gesträhntes Haar braucht ebenfalls viel Aufmerksamkeit und eine sanfte Hand – und viel Pflege. Wenn Sie diese Punkte beachten, können Sie unbekümmert zu einem Föhn greifen.