22. Januar 2024, 11:31 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Sich mit nassen Haaren ins gemütliche Bett zu legen, klingt an müden Tagen so einladend. Sich vor dem Zubettgehen noch minutenlang den warmen Föhn an den Kopf halten, eher weniger. STYLEBOOK hat mit Haarstylist Dominik Tjumen gesprochen und erfahren, was die feuchte Nachtruhe anrichten kann.
Frisch geduscht ins frisch bezogene Bett zu schlüpfen, gleicht einer kleinen Wellness-Wohltat. Wenn dazu noch die Haare gewaschen sind, fühlt man sich für kurze Zeit unbesiegbar glücklich. Doch was das Zubettgehen mit nassen Haaren angeht, herrschen unterschiedliche Meinungen im Netz. Während die einen empfehlen, unbedingt mit nassem Haar die Nachtruhe einzuleiten, um so wenig Hitze wie möglich an das Haar zu lassen, raten andere Experten grundlegend davon ab. Auch Haarstylist Dominik Tjumen ist kein Fan! Er hat uns verraten, was das Schlafen mit nassen Haaren wirklich anstellt.
Zubettgehen mit nassem Haar kann für Haarbruch sorgen
Klar: abends die Haare waschen, dann in einen lockeren oder strammen Zopf flechten und dann die Äuglein schließen. Das alles klingt ziemlich entspannt, jedoch nicht für das Haar. Nass ist das Haar besonders anfällig für Haarbruch. Im nassen Zustand reagieren Haare beinahe übersensibel und können viel leichter geschädigt werden als im trockenen Zustand. So entsteht blitzschnell der unbeliebte Spliss.
Deswegen hat Haarstylist Dominik Tjumen eine ganz klare Meinung: „Mit nassen Haaren schlafen zu gehen, ist niemals eine Option!“, so der Experte. Denn: „Nasse Haare sind bis zu 16x anfälliger für Reibung als trockene Haare“, erklärt Dominik weiter. Und das bezieht sich lediglich auf Naturhaar.
Wer gefärbtes oder geschädigtes Haar hat, sollte noch dringlich die Finger von dieser Methode lassen: „Wer mit blondierten oder sehr brüchigen Haaren schlafen geht, riskiert noch erheblichere Haarschäden“, erklärt Tjumen. „Denn diese Haarstruktur soll auch gar nicht in einen Zopf, das ist zu viel Spannung, die Haare sind in diesem Zustand auch dehnbarer“, so der Hairstylist weiter.
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Die Kopfhaut leidet ebenso!
Doch nicht nur die Haarspitzen leiden unter dem Zubettgehen mit nassem Haar, sondern auch die Kopfhaut. Zum einen kann es durch die Reibung der nassen Haare auf das Kopfkissen die Schuppenbildung gefördert werden, zum anderen gibt es auch ein gesundheitliches Risiko in Form einer Pilzinfektion auf der Kopfhaut. Denn auf nasser Kopfhaut und auf dem dadurch entstandenen feuchten Kopfkissen finden Pilze eine geeignete Grundlage. Aber nicht nur Pilz und Schuppen, sondern auch weitere Hauterkrankungen können daraus resultieren. „Die Haut mag es einfach nicht, lange nass zu sein und reagiert dementsprechend“, so Tjumen.
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Gibt es einen Plan B?
Im Internet findet man unzählige Tipps, um diesen Vorgang schonend anzuwenden, falls man auf keinen Fall auf das Schlafengehen mit nassen Haaren verzichten möchte. Doch für Dominik Tjumen ist das ganz klar keine Option. Der einzige Weg, um das Haar schonend von dem abendlichen Haarwaschgang in die Nacht zu bringen, sei der Föhnvorgang – oder das Trocknen an der frischen Luft (ohne sich dabei auf ein Kissen zu legen). Denn alles andere ist laut Tjumen absolut schädlich für die Haare – egal an welcher Technik man sich bedient.