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Beim Experten nachgefragt

„Alle 7 Jahre ändert sich die Haarstruktur“ – Mythos oder Realität?

Junge Frau mit Hand in den Locken
Heute Locken, morgen glatt? Kann es sein, dass Haare sich verändern? STYLEBOOK hat einen Experten gefragt. Foto: Getty Images
Carmen Dörfler
Redakteurin STYLEBOOK

29. Mai 2023, 8:35 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Unser Haar erneuert sich im 7-Jahres-Rhythmus. Ist es also möglich, dass wir mit glatten Haaren einschlafen und mit Locken aufwachen – ganz ohne Hilfsmittel? STYLEBOOK hat beim Experten nachgefragt und erklärt, was es damit wirklich auf sich hat.

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Vielleicht haben Sie das auch schon bemerkt: Gefühlt von einem auf den anderen Tag sind Ihre Haare anders. Ein neuer Wirbel hier, ein paar neue Wellen dort und fühlen sie sich nicht auch dicker an? Zugegeben, über Nacht ist das nicht möglich. Jedoch verändern sich unsere Haare mit der Zeit. So ist es beispielsweise möglich, dass wir im Alter noch Locken bekommen, obwohl wir vorher glattes Haar hatten. Wie das funktioniert, erklärt der Dermatologe Dr. Timm Golüke.

Unsere Haare durchlaufen Phasen und verändern sich dabei

„Der menschliche Haarzyklus dauert etwa sieben Jahre“, so Golüke auf STYLEBOOK-Nachfrage. „Dabei durchläuft jedes Haar drei verschiedene Phasen: Die Anagen-, Katagen- und Telogenphase.“ Die Anagenphase ist dabei mit Abstand die längste Phase. Dabei handelt es sich um die aktive Wachstumsphase des Haars. Hier werden die Haare im Follikel der Kopfhaut gebildet, werden dicker und länger. Diese Phase dauert zwischen zwei und sechs Jahren.

Anschließend geht das Haar in die Übergangsphase, die katagene Phase. Vorstellbar ist das ein bisschen wie die Menopause. Die Zellen teilen sich langsamer, bis die Zellteilung zum Erliegen kommt und die Haarwurzel nicht mehr mit Nährstoffen versorgt wird. Dadurch wird sie immer kleiner, bis die Wurzel verhornt und schließlich, nach rund zwei Wochen, in die Telogenphase übergeht, in der das Haar letzten Endes ausfällt. Etwa 8–14 Prozent unserer Kopfhaare befinden sich in dieser Phase, die etwa drei Monate dauert. Dabei schiebt das neu nachwachsende Haar das alte aus dem Follikel, um selbst in die jahrelange Wachstumsphase zu kommen.

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Externe Auslöser können hormonelle Veränderungen sein

Das nachwachsende Haar kann sich in der Zeit verändern und eben nicht mehr glatt sein, wie sein Vorgänger, sondern zum Beispiel eher lockig. Oft sind hormonelle Ursachen der Auslöser dieser Veränderungen. Ob Einsetzen der Periode in der Teenager-Zeit, Anfangen oder Absetzen der Pille, Schwangerschaft sowie Menopause, all das wirkt sich auf unseren Körper aus und kann die Ursache sein, dass sich unsere Haare verändern.

Auch interessant: Wie die Hormone unsere Haut beeinflussen

Das Haar folgt also einem zyklischen Ablauf, der völlig natürlich ist. Somit ist also neben Haarausfall auch die Veränderung der Haare normal. „Durch das Durchlaufen der verschiedenen Phasen, ist es ganz natürlich, dass sich die Haare mit der Zeit verändern“, fasst Dr. Golüke zusammen. Dabei werden sie im Alter häufig dünner und weniger, weil die Wachstumsphase der Haare verkürzt wird und sie so weniger Zeit zum Wachsen haben. Sollten Sie also bemerken, dass Ihr Haar auf einmal Locken oder einen neuen Wirbel aufweist, ist das eher Grund zur Freude: Die Wachstumsphase Ihrer Haare wird länger, Ihr Haar kräftiger! Und mit ein paar Kniffen haben Sie es sicher auch wieder unter Kontrolle – Sie haben ja etwa sieben Jahre Zeit dafür.

Quelle

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