4. April 2023, 6:54 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Wahrscheinlich haben Sie schon des Öfteren vom sogenannten Skin Cycling gehört. Dieser Begriff beschreibt, wie und wann man bestimmte Hautpflegeprodukte miteinander kombinieren sollte. Nun geht ein weiterer Trend viral und wird in den sozialen Medien gefeiert: das Hair Cycling. STYLEBOOK hat einen Experten für Haut und Haar gefragt, was es damit auf sich hat und ob der Trend den Hype wert ist.
Der Begriff Hair Cycling beschreibt eine ganz individuelle Haarpflegeroutine, die Sie anwenden können, um Ihr Haar und Ihre Kopfhaut gesund und sauber zu halten. Je nach Haartyp, -struktur und -bedarf kommen hierbei unterschiedliche Produkte zum Einsatz. Der Unterschied zur konventionellen besteht darin, dass es hierbei nicht darum geht, bei jeder Haarwäsche sein Lieblingsshampoo zu benutzen, sondern um eine ganz individuelle Routine, in der ganz verschiedene Marken und Produkte ganz unterschiedlich miteinander kombiniert werden. Dies geschieht wiederum in einem ganz persönlichen wöchentlichen oder monatlichen Zyklus, den Sie perfekt auf Ihr Haar abstimmen.
Übersicht
Was sind die Vorteile von Hair Cycling?
„Indem Sie Pflegeprodukte kombinieren sowie alternieren und nicht an einer starren Routine festhalten, verwenden Sie automatisch keines Ihrer Produkte übermäßig, was auf Dauer die Haarfolikeln schädigen kann“, weiß Dr. Ko-Ming Chen, Dermatologe und Dermatohistologe in Düsseldorf. Hair Cycling verspricht eine glänzende Haarpracht und soll zur Gesundheit des Haares und der Kopfhaut beitragen. Da beim Hair Cycling keine Risiken bestehen, ist es im Grunde für jeden geeignet.
Wie funktioniert es?
1. Haartyp ermitteln
Zunächst sollten Sie Ihren persönlichen Haartyp sowie Ihre Haarstruktur ermitteln. Hierbei kann Sie Ihr Friseur unterstützen, wenn Sie unsicher sind. Berücksichtigen Sie dabei auch Ihre Umgebung, in der Sie sich aufhalten, z.B. ob die Luft trocken oder sehr feucht ist.
2. Zeitplan erstellen
Stellen Sie einen Zeitplan auf, der für Sie funktioniert und an den Sie sich halten können. Legen Sie hier konkret fest, an welchen Tagen Sie Ihr Haar reinigen, klären, pflegen und/oder eine Maske anwenden möchten.
3. Passende Produkte finden
Finden Sie Produkte, die Sie mögen, gut vertragen und deren Wirkversprechen sich mit Ihren Erwartungen decken.
4. Geduld haben
Es kann einige Zeit dauern, bis Sie die perfekte Routine für sich gefunden haben. Seien Sie flexibel und passen Sie Ihre Produktauswahl und Ihren Zeitplan entsprechend Ihren Erfahrungen an.
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So könnte eine 4-tägige Hair Cycling Routine aussehen
Tag 1 der Routine
Verwenden Sie zunächst ein sanftes Peeling, um Produktablagerungen und Fett zu entfernen. Das ist Detox für die Haare. „Seien Sie jedoch vorsichtig, denn ein aggressives Peeling kann Mikrorisse auf der Kopfhaut verursachen und zu Unwohlsein oder Infektionen führen“, warnt Herr Dr. Chen.
Reinigen Sie nun Ihr Haar in zwei Durchgängen mit demselben oder verschiedenen Shampoos. Beim ersten Reinigungsdurchgang werden Produktablagerungen entfernt, beim zweiten wird die Kopfhaut gereinigt. Pflegen Sie anschließend das Haar mit einer feuchtigkeitsspendenden Spülung. Abschließend nutzen Sie ein Serum oder Öl, um die Feuchtigkeit zu speichern und Spliss zu reparieren.
Tag 2 der Routine
Reinigen Sie Ihr Haar mit Shampoo und verwenden anschließend eine reichhaltige Haarmaske, um die Feuchtigkeit zu speichern.
Massieren Sie danach eine Leave-in-Spülung ein, um Hitzeschäden zu beseitigen, Frizz zu glätten und Haarbruch zu verhindern, der durch aggressives Bürsten, zu festes Zurückziehen des Haars, übermäßige Verwendung von Hitzegeräten und/oder Schlafen auf nassem Haar verursacht werden kann.
Tag 3 und 4 der Routine
Wiederholen Sie jeweils Tag 1, aber lassen Sie das Peeling weg und benutzen Sie andere Pflegeprodukte als an Tag 1.
Tag 5–6: Ruhetage
Verzichten Sie an diesen Tagen auf das Hair Cycling und waschen Sie Ihr Haar nur mit Shampoo oder lassen die Haarwäsche ganz ausfallen.
Das sollten Sie beim Hair Cycling beachten
Rhythmus mit Ruhetagen
Finden Sie einen Rhythmus von vier bis fünf Tagen mit darauffolgenden Ruhetagen, an denen Sie kein Hair Cycling betreiben. So geben Sie Ihrem Haar die Möglichkeit, sich nach der Verwendung von Produkten, Reinigungsmitteln oder Masken selbst reparieren.
Hochwertige Pflegeprodukte
„Achten Sie bei der Auswahl Ihrer Haarpflegeprodukte darauf, dass sie keine synthetischen Inhaltsstoffe, Mikroplastik, Sulfate und Silikone enthalten, die sich auf der Kopfhaut und in den Haarfolikeln ablagern und zu Reizungen führen können“, rät Dr. Chen.
Nicht übertreiben
Es kann durchaus Spaß machen, ambitioniert eine 20-stufige Haarpflegeroutine mit allen erdenklichen Produkten für sich zu entwickeln, aber übertreiben Sie es nicht. Zu viel des Guten ist nicht nur anstrengend und zeitaufwendig, sondern kann Ihrem Haar schaden und es unnötig beschweren.
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Sollte ich meine Haare überhaupt täglich waschen oder ist das zu viel?
Wenn Sie Ihr Haar nach dem Waschen nicht mit Hitzegeräten stylen, ist tägliches Waschen in der Regel kein Problem. Die meisten Schäden werden durch das Styling und nicht durch die Reinigung verursacht. Es spricht nichts dagegen, dass man sein Haar oft wäscht, denn abgestorbene Hautzellen, Umweltverschmutzung und Schweiß können dazu beitragen, dass der Haarschaft geschwächt wird, was zu ungesundem Haarwachstum führt.
Quelle
- mit fachlicher Beratung von Dr. Ko-Ming Chen, Dermatologe und Dermatohistologe. Praxis für Dermatologie und Ästhetik in Düsseldorf